Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

     
    
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
   
   
   
  
   
  
   
   
    
   
   
   
   
   
  
    
   
  
  
   
   
  
    
  
   
   
   
   
   
    
    
   
     
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Destillation entsteht CO, und 3-Chinophenol. Mit KMnO, liefert sie Pyridin- 
tricarbonsáure. 
Reactionen: Die wüsserige Lósung der Süure wird erst nach einiger Zeit durch AgNO, 
krystallinisch gefüllt; Bleizucker füllt nichts, Bleiessig dagegen einen gelblichen Niederschlag, 
der im Ueberschuss des Reagenz lóslich ist; Fe,Cl, und FeSO, fürben nicht. 
Salze: Neutrales Bariumsalz, C,,H,BaNO,, entsteht auf Zusatz von BaCO, zur in 
siedendem Wasser suspendirten Süure; undeutliche, gelblichweisse, krystallinische Krusten. 
Saures Bariumsalz, (Col; NO 2988 + 6H,O, wird gefällt auf Zusatz von BaCl, zur neu- 
tralen Ammonsalzlósung; schwer lóslich in kaltem Wasser; Krystallkrusten mattgelber Farbe; das 
Krystallwasser geht erst bei 160? vollstindig ab. Saures Calciumsalz, (C, ,H,NO,),Ca 
-J- 10H,O, wird wie das Ba-Salz dargestellt mittelst Ca Cl,-Lósung; lichtstrohgelbe Nädelchen, 
aus der Mutterlauge ziemlich lange, spröde Nadeln; bei 170° entweicht erst das Krystallwasser. 
Silbersalz, C, H,NO,Ag+2H,0. Silbernitrat, mit der Ammoniaksalzlösung vermischt, erzeugt 
einen erst weissen, dann gelbflockigen Niederschlag, der, auf porösen Platten getrocknet, homogen 
lichtgelb wird; verwittert über H,SO, vollständig; bei 170° färbt er sich braun. Kupfersalz, 
(C, H&,NO,),Cu-4- H,O, wie oben, mittelst Kupferacetat. Beim Fällen entstehen zeisiggelbe 
Flocken, die beim gelinden Erwärmen sich in ein schweres, tief dunkelgrünes Krystallpulver ver- 
wandeln, kaum löslich in Wasser. Chlorhydrat, C, H;NO,HCI 4- H0 (lufttrocken), scheidet 
sich aus einer Lósung der Oxycinchoninsüure in conc. HCl als ein Haufwerk feiner, schwach 
gelblicher, stark glünzender, anscheinend monokliner Nadeln aus. Wasser zerlegt das Salz. 
Chlorhydrat, C,,H,NO,HCI + 2H,0, gewinnt man aus verdünnten, wenig freie HCI ent- 
haltenden Lósungen in goldgelben Nadeln. Wasser zersetzt ebenfalls; Alkohol löst auch in der 
Wärme unverändert. Ueber H,SO, oder bei 2stündigem Trocknen bei 100? verschwindet das 
erste Mol. H,O, bei 110—120? das zweite. Sulfat, (C,,H;NO;),H,SO, + 3H,0. 1 Mol. 
Xanthochinsäure wird mit der 1 Mol. H,SO, entsprechenden Menge Normal-H,S O, übergossen, auf 
Zusatz von Alkohol und etwas H,SO, und Erwürmen tritt dann Lösung ein. Nach dem Erkalten 
'erscheinen goldgelbe Prismen. 2 Mol. H,O entweichen bei 130?; das dritte Mol. geht bei 190? 
noch nicht ab. Platindoppelsalz, (C,,H,NO,HCI),PtCl, + H,O (3), scheidet sich auf 
Zusatz conc. PtCl, zur Lósung der f-Oxycinchoninsáure in starker Salzsáure in gelbgefärbten, 
kleinen, glänzenden, anscheinend monoklinen Tafeln ab, welche durch Wasser zerlegt werden. 
Platindoppelsalz, (C, H;NO,HCD,PtCl, 4- 6H,O. Vermischt man eine salzsaure Lösung 
der Xanthochinsäure mit PtCI,, so entsteht ein Haufwerk breiter Nadeln von gelbbrauner Farbe 
und lebhaftem Glanz, die nach dem Pressen und Trocknen musivgoldähnlich erscheinen. 
Methyläther der B-Oxycinchoninsäure, Chininsäure SKRAUP's, 
C,,H,NO, (156). 
Darstellung: Zu 10 Thin. Chininsulfat, [(C,,H,,N,0,)H,SO, + 2H,0], und 30 Thin. 
conc. H,SO, in 200—250 Thln. Wasser werden in der Siedehitze 20 Thle. CrO, in wässeriger 
Lösung derart tropfenweise zugefügt, dass diese Operation in nahezu 2 Stunden beendigt ist. 
Man kocht im Ganzen 21 Stunde, reduzirt dann unzersetzte CrO, durch etwas Alkohol; die 
grüne Flüssigkeit wird unter stetem Rühren in eine kalte Auflósung von 80—90 Grm. KOH 
in 1 Liter Wasser eingetragen. Die klargrüne, alkalische Lösung wird in kupfernen Kesseln 
gekocht, bis alles Cr,O, gefüllt ist; die nun gelbe Flüssigkeit wird abgehebert, der Niederschlag 
durch Decantiren gewaschen, colirt und gepresst; das Waschwasser wird mit der gelben Flüssig- 
keit vereinigt, mit H,SO, nahezu neutralisirt und concentrirt. Man lässt 2—3mal Kalium- 
sulfat auskrystallisiren; die Mutterlauge, mit dem gleichen Volumen Alkohol vermischt, wird 
nach mehrstündigem Stehen vom ausgefallenen K,S O, getrennt; man destillirt den Alkohol ab, 
dampft ein und fállt die gesuchte Sáure mit HCl oder H,SO, aus; diese wird aus verdünnter, 
heisser Salzsäure umkrystallisirt unter Zusatz von Thierkohle. 
Chininsäure krystallisirt in schwach gelblichen, langen, dünnen Prismen; sehr 
schwer löslich in kaltem und heissem Wasser; verdünnte HCl und H,SO, lösen 
leicht mit gelber Farbe, Essigsäure schwieriger, Alkalien leicht und ungefärbt, 
Aether und Benzol nur spurenweise. Alkohol lóst kochend schwierig mit sehr
	        
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