52 Handwörterbuch der Chemie.
Kieselsäure findet sich regelmässig in den Pflanzen, zuweilen z. B. in Ægui-
setum, in den Gramineen etc. in sehr bedeutender Menge. So enthält die Asche
des Schachtelhalm’s bis 972 Kieselsäure, diejenige des Stroh's bis 70j.
Zur Herstellung einer Asche, aus deren Analyse bestimmte Schlüsse
auf die Mineralbestandtheile der betreffenden Substanz gezogen werden sollen,
muss das Object zunüchst von Staub und Sand gereinigt sein, dann muss vor
Allem verhütet werden, dass fremde Stoffe z. B. Flugasche des verwendeten
Brennmaterials das Object verunreinigen. Die zu den Analysen nóthige Aschen-
menge beträgt 5 bis 6 Grm., zu deren Erlangung in der Regel mehrere hundert
Grm. der Substanz — je nach deren Gehalt an Mineralstoffen — verbrannt
werden müssen. Um die Verbrennung zu beschleunigen, setzt man oft Ammonium-
nitrat, Quecksilberoxyd oder Platinschwamm zu; um das Entweichen des Schwefels
zu vermeiden, wird Baryt oder Natriumcarbonat beigemischt.
Die gewöhnlichste Art der Einüscherung ist die Verbrennung in einer
thónernen Muffel, welche in einem Kohlen- oder Gasofen zur beginnenden
Rothgluth erhitzt wird, wáhrend ein langsamer Luftzug durch die unteren Lócher
des die vordere Oeffnung schliessenden TThondeckels eintritt, und entweder durch
eine besondere Abzugsóffnung in der Muffel oder durch die oberen Lócher des
vorgesetzten Deckels ins Freie tritt. Die zuvor getrocknete Substanz wird in
einer Platin- oder Porzellanschale in die Muffel gestellt und diese, solange noch
Dämpfe entweichen, schwach erhitzt, später aber stärker um die Kohle weg-
zubrennen. F. SCHULZE empfahl, die Einäscherung in einer Platinschale über der
Gasflamme auszuführen und zur Erzeugung eines ruhigen Luftzugs einen Glas-
cylinder auf ein über die Schale gelegtes Drahtdreieck aus Platin zu stellen.
Es liesse sich wohl erwarten, dass die Asche ein und derselben Substanz
eine constante Zusammensetzung zeigt, doch ist es im Gegentheil ziemlich schwierig,
identisch zusammengesetzte Aschen von demselben Körper zu erhalten, da je
nach der Höhe der Temperatur und der Art des Erhitzens verschiedene Verluste
entstehen, welche bald den einen bald den anderen Bestandtheil treften. BUNSEN
schlug vor, um wenigstens die zum Theil entwichene Kohlensäure der Carbonate
wieder gleichmässig zu ergänzen, die Asche in Wasser zu suspendiren, Kohlen-
säure einzuleiten und die Flüssigkeit hierauf zur Trockne zu verdampfen, wobei
etwa entstandene Bicarbonate in normale Carbonate verwandelt werden.
Die Analyse selbst wird nach Bunsen in der Art ausgeführt, dass man die
in Wasser lôslichen und die darin unlóslichen Aschenbestandtheile für sich
analysirt. Der wässrige Auszug wird in fünf Theile getheilt, von welchen je ein
Theil zur Bestimmung der Schwefelsäure, des Chlors, der Alkalien und der
Kohlensäure dient, während im letzten Antheil Calcium, Magnesium und Phos-
phorsäure bestimmt werden. Der in Wasser unlösliche Theil wird in zwei An-
theile geschieden. Den einen Theil schliesst man durch rauchende Salpetersäure
auf und bestimmt nach Beseitigung der Kieselsäure die Phosphorsäure; im Filtrat
ist dann noch durch Fällung mit Ammoniak Aluminium und Eisen, durch Ammonium-
sulfid das Mangan auszufällen und endlich noch Magnesium und Calcium zu be-
stimmen. Der Rest der in Wasser unlöslichen Substanz wird zur Bestimmung
der Kohlensäure, der Schwefelsäure und der Kieselsäure mit Salzsäure behandelt.
FRESENIUS und WiLL, MITSCHERLICH, WITTSTEIN, KNoP, REICHARDT' und noch
viele andere Chemiker haben Vorschriften zur Aschenanalyse gegeben, doch mag
das skizzirte Verfahren hier genügen.
Zur Berechnung der analytischen Ergebnisse ist man bestrebt die
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