Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
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Aspirator. 
Die Verwendung des natürlichen wie des künstlichen Asphaltes ist eine sehr vielfache, 
Er wird benützt zum Belegen von Strassen, Trottoirs etc, zur Herstellung von Dächern und 
Tsolirschichten zum Schutz gegen Mauerfeuchtigkeit, als Anstrich von Schiffen, Wasserleitungs- 
röhren und Brückenpfählen, zur Anfertigung von Dachpappen, zum Tränken von Tuchen, zum 
undurchlässig machen von Back- und Sandsteinen, wie auch zur Leuchtgasbereitung etc, Der 
künstliche Asphalt wird insbesondere auch als Bindemittel bei der Briquette-Fabrikation verwendet. 
Asphalt-Kitt oder -Mastix. Man pflegt den Asphalt in Rücksicht auf seine Haltbarkeit 
nicht rein, sondern gemischt mit Sand, Kies, Kalkstein etc. als sogen. Asphaltkitt anzuwenden. 
Die einfachste Art der Herstellung desselben ist die, dass man in Kesseln den Asphalt mit mehr 
oder weniger, je nach Art der Verwendung, von gröblich gemahlenem bituminösen Kalkstein, 
Kreide oder Sand zusammenschmilzt und mischt, und dann in Brode oder Platten formt. 
Im Canton Neuenburg wird Mastix durch Zusammenschmelzen von pulverisirtem Asphaltstein 
mit 3 Thin. reinem Mineraltheer (Goudron mineral) von Dax gewonnen. 
Soll Mastix aus künstlichem Asphalt hergestellt werden, so lässt man das Pech aus den 
Destillirblasen noch warm in angeheizte gusseiserne Kessel fliessen, in denen es mit gröblich 
gemahlener, scharf getrockneter und noch heisser Kreide oder mit ebenso vorbereitetem bitumi- 
nösen Kalk oder Jurakalk gemischt wird. Um eine möglichst innige Mischung der Materialien 
zu erzielen, bedient man sich mit Vortheil des BABONCAU’schen Kessels mit Rührvorrichtung. 
Bei der Herstellung von Asphaltpflaster verwendet man jetzt den Asphalt in 3 Formen, 
1. als Asphaltkitt, 2. als comprimirten oder gewalzten Asphalt, 3. als Asphaltbeton. — 
1. Der an Ort und Stelle aus reinem Asphalt erst hergestellte oder der fertige zerkleinerte 
Asphaltkitt wird in einen Kessel gebracht, in dem vorher 3 Thle. reines Erdpech geschmolzen 
sind, mit diesem gut gemischt, nochmals 1 Th. Erdharz zugesetzt und nun eine »Füllung« von 
Kies, Flusssand, Kalkstein etc. in Stückchen von 5—10 Millim. Durchmesser mit dem Asphalt 
verrührt. Das heisse Material wird auf einer vorher sorglich geglitteten und getrockneten Unter- 
lage mit Holzschabern ausgebreitet und auf der Oberflüche entweder mit Sand (taloché) oder 
mit feinem Kies (granité) glatt verrieben. 
2. Comprimirter oder gewalzter Asphalt. Der Asphalt hat die Eigenschaft, in der 
Hitze, ehe er schmilzt, zu einem trocknen Pulver zu zerfallen und dieses kann durch genügenden 
Druck bei niederer Temperatur in eine zusammenklebende, feste Masse verwandelt werden. Man 
erhitzt einen 9 Meter hohen, 1 Meter im Lichten messenden cylindrischen Ofen, der im Innern 
eine stehende Schnecke und radiale Rührer hat, auf 300°, versetzt Rührer und Schnecke in 
ziemlich starke Drehung und giebt nun von oben Asphalt in Stücken von etwa 8 Centim. Durch- 
messer in den Ofen; am andern Ende verlassen sie denselben als zerfallenes etwa 140? heisses 
Pulver. Das Pulver wird in besonderen Transportküsten zur Arbeitsstelle gebracht und wird 
noch heiss auf der glatten trocknen Unterlage mit heissen Schaufeln rasch ausgebreitet, von den 
Ründern aus zunüchst mit Handstampfen fest gestampft und endlich mit Walzen comprimirt, 
wobei ein Schwinden der Schicht um 20—258 ihrer Hohe eintritt. Das Pflaster ist nach 
5—6 Stunden begehbar. Am geeignetsten für diese Art der Pflasterung ist der Asphalt von 
Val de Travers. 
3. Asphalt-Beton ist eine Mischung von zerkleinerten móglichst scharfkantigen Steinen 
mit Mastix, die namentlich zur Fundamentirung an feuchten Orten, sowie bei Wasserbauten 
Verwendung findet. Man mischt hierzu 95 Thle. Mastix mit 5 Thln. Erdharz und 150 Thln. 
Füllung aus scharfkantigem Kies oder Steinen. ENGLER. 
Aspirator.*) Mit diesem Namen wird eine Vorrichtung belegt, welche dazu 
dient, mit Hülfe einer bewegten Flüssigkeitsmasse einen luftverdünnten Raum 
*) 1) BUNSEN, Ann. 148, pag. 267. S. auch ToLLENs, Ber. 9, pag. 1539. HAGENBECK, 
GRAHAM-OTTO-MICHAELIS, Anorg. Ch. I, pag. 244. 2) ARZBERGER u. ZULKOWSKY, Ann. 176, 
pag. 327. 3) LINNEMANN, Ann. 177, pag. 295. Hivmry, Ber. 6, pag. 1401. SCHOBER, Z. anal. 
Ch. 1878, pag. 177. CHRISTIANSEN, POGG. 146, pag. 155 u. DINGL., Pol. J. 205, pag. 190. 
FIscHER, DINGI., Pol. J. 221, pag. 136 u. Ber. 9, pag. 747. JAGN., Ber. 5, pag. 328 u. Ann. 166, 
pag. 208. FooTE, Sill. Amer, J. [3] 360, Ann. 4, pag. 253. BacH, J. pr. Ch. [2] 11, pag. 479 
und DiNGL., Pol. J. 217, pag. 504. SWAN, Ch. News 36, pag. 95. E. RENNARD, Russ. Z. fiir 
    
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
   
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
   
    
  
   
  
  
    
  
   
  
   
   
  
     
 
	        
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