Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

     
    
    
     
  
   
    
   
   
   
   
    
   
   
  
   
   
  
   
   
   
      
   
    
    
  
     
   
  
     
      
   
   
  
    
  
     
    
      
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superoxyd bei 200—205°, bei Platinschwarz bei 260—270°, und im Falle diese 
Substanzen in geschmolzenes Kaliumchlorat eingestreut werden, tritt unter leb- 
haftem  Aufscháumen sogar Glitherscheinung ein (WIEDERHOLD) (41). 
Streut man brennbare Stoffe wie Schwefel, Kohle, Eisen in geschmolzenes 
Chlorat, so findet heftige, oft von starkem Lichtglanz begleitete Verbrennung 
statt; mischt man aber jene brennbaren Substanzen mit Kaliumchlorat, ins- 
besondere Phosphor, Schwefel, Kohle, Zucker, Schwefelantimon, viele Metall- 
sulfide etc., so entstehen höchst leicht entzündliche, z. Th. gefährliche Mischungen. 
Die Gemenge mit Phosphor und Schwefel und Schwefelantimon explodiren resp. 
entzünden sich oft schon bei der schwächsten Reibung, ebenso durch den 
electrischen Funken. 
Chlorate dürfen daher, wenn sie z. B. für Feuerwerksmischungen mit brenn- 
baren Stoffen gemengt werden sollen, niemals mit diesen zusammengerieben, 
sondern nur mit einer Federfahne auf einer Tischplatte vorsichtig gemischt werden. 
Ausser zur Herstellung von Feuerwerkskörpern, Zündmassen für Percussions- 
hütchen und Zündhölzern finden chlorsaure Salze auch Anwendung in der 
Medicin und Färberei. 
In wässrigen Lôsungen werden die Chlorate nicht so leicht reducirt, Schwefel- 
wasserstoff bleibt z. B. ohne Wirkung, doch findet beim Kochen jener Lösungen 
mit Phosphor Reduction zu Chlorid statt (SLATER) (42) ebenso wirkt Zink bei 
Gegenwart verdünnter Schwefelsäure (KoLB, TERTINI) (43). 
Salzsäure zersetzt alle chlorsauren Salze unter Entwicklung eines gelben 
Gases, welches Davy Euchlorin nannte und anfangs für eine besondere Sauer- 
stoffverbindung des Chlors hielt, dann aber als ein Gemenge von Chlor mit 
Unterchlorsáure ansah.  MirLoN betrachtete es als Chlorochlorsáure, Cl,0,, 
2Cl,0;. Neuere Untersuchungen von v. PEBAL und ScHACHERL (Ann. Ch. 182, 
pag. 193) ergaben, dass die Einwirkung der Salzsáure zunáchst nach der Gleichung 
KCIO; +2HCI = CIO, + CI + KCI + H,0 verläuft, dass aber Salzsäure sich 
mit Chlordioxyd häufig weiter umsetzt in Wasser und Chlor. 
In analytischer Beziehung dient zur Erkennung der Chlorsäure-Salze 
deren Eigenschaft, mit Kohle oder Schwefelantimon gemischt beim Entzünden 
lebhaft verpuffende Gemenge zu liefern; auch mit Cyankalium erhitzt verpuffen 
die Chlorate selbst in sehr kleinen Mengen kräftig. Weiter bietet die beim Er- 
hitzen der Chlorate bewirkte Sauerstoffentwicklung, welche durch Einführen eines 
glimmenden Holzspahns in das zur Erhitzung dienende, kleine, unten zu- 
geschmolzene Röhrchen zu erkennen ist, und die Hinterlassung eines durch Silber- 
lösung zu charakterisirenden Chlorids genügende Mittel zur Erkennung der Salze 
der Chlorsäure. Besonders charakteristisch ist auch das knatternde Geräusch, die 
gelbe Farbe der Flüssigkeit und der eigenthümliche Geruch nach Chlordioxyd, 
welcher auftritt, wenn ein trocknes Chlorat mit einem Tropfen concentrirter 
Schwefelsäure zusammengebracht wird. 
Indigolösung wird von chlorsauren Salzen auf Zusatz von Salzsäure sofort 
gebleicht, ebenso wenn etwas verdünnte Schwefelsäure und hierauf schwefligsaures 
Natrium zugefügt wird; in beiden Fällen ist das Auftreten von Chlor die Ursache 
der entfärbenden Wirkung. 
Die quantitative Bestimmung der Chlorsäure oder ihrer Salze kann in 
der Weise geschehen, dass man die Substanz mit einer überschüssigen titrirten 
Eisenvitriollósung und Salzsáure erhitzt und dann das nicht in Ferrichlorid über- 
führte Eisensalz mit Zinnchlorür zurücktitrirt.
	        
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