Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

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Einleitung. 
Die Längenunterschied-Messung Schneekoppe (östliche Station) und Dahlie (westliche Station) wurde 
in derZeit vom 24. Juni bis 16. Juli 1889 durch die astronomisch-geodätische Gruppe des k. und k. 
militär-geographischen Institutes ausgefiihrt. 
Man bediente sich bei dieser Messung der Methode gegenseitiger telegraphischer Zeitsignale 
(Signalwechsel), welche,'gleich den localen Zeitbestimmungen, aufregistrirt wurden, und, behufs Elimination 
des persönlichen Fehlers, des Beobachter-Wechsels. 
Die telegraphische Verbindung der beiden Beobachtungspunkte ist durch die Staats-Telegraphenlinien 
Nr. 412, 177 und 163 bewirkt worden, welche von der Schneekoppe nach Trautenau (Leitung 412), von da 
nach Pardubic (Leitung 163) und endlich nach Prag (Leitung 17 7) führen und eine Gesammtlänge von 259 
Kilometern besitzen. Ein 4*5 km langer Leitungszweig musste eigens für den Zweck der Längenunter 
schied-Messung hergestellt werden, um die abseits der Telegraphen-Linie liegende Station Däblic mit dem 
unmittelbar vor Prag (in der Linie 177) liegenden Amte Groß-Cakovic zu verbinden. Auf der Schnee 
koppe dagegen befindet sich in unmittelbarer Nähe der Beobachtungsstation das k. k. österreichische Tele 
graphen-Amt und es konnte demnach an dieses directe angeschlossen werden. 
Für die Herstellung der Zweiglinie Groß-Cakovic—Däblic Observatorium, die Zuweisung und Instand 
haltung der anderen Leitungen, die Beistellung der Elemente und der Apparate zur Correspondenz, sowie 
für die Delegirung der Beamten zur Führung des Correspondenz-Dienstes: hat die k. k. Post- und 
Telegraphen-Direction in Prag, entsprechend der hierüber ergangenen Weisung Nr. 16852 des k. k. Han 
dels-Ministeriums, Sorge getragen. 
Diesen hohen Behörden muss daher zunächst und an erster Stelle der Dank für die dieser wissenschaft 
lichen Arbeit gewährte Unterstützung ausgesprochen werden. 
Durch die Ungunst der Witterung behindert, sind während der ganzen fast dreiwöchentlichen Beobach 
tungsperiode nur an zehn Abenden gemeinschaftliche Zeitbestimmungen und Signalwechsel gelungen. An 
vieren dieser Abende sind die Beobachtungen so lückenhaft, dass ihnen nur das halbe Gewicht zuge 
sprochen werden kann. Das Endergebnis der Längenunterschied-Messung Schneekoppe—Däblic beruht 
also auf acht als normal gelungen zu bezeichnenden Beobachtungsabenden, je vier in einer Beobachterlage. 
Der Beobachterwechsel fand zwischen dem 30. Juni und 2. Juli statt, so dass für die erste Hälfte der 
Beobachtungsperiode als östlicher Beobachter Oberstlieutenant (jetzt Oberst) von St er neck, als westlicher 
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