Handwéórterbuch der Chemie.
Losung von Jodcyan und Sublimation des Riickstandes oder Ausziehen desselben
mit Schwefelkohlenstoff erhalten (746). Es bildet sich auch bei der Einwirkung
von Jodschwefel auf Cyansilber, von Jodcyan auf Schwefelsilber und von Schwefei-
chlorür auf Cyanquecksilber (746). Bei der letzteren Reaction wurde es schon
1818 von LASSAIGNE (747) beobacbtet. — Durchsichtige, rhombische Tafein oder
Blättchen, die dem Jodcyan ähnlich riechen, schon bei 30—40? sublimiren und
bei 60° schmelzen. Lóslich in Wasser, Alkohol und Aether. Die wässrige
Lösung zersetzt sich rasch unter Bildung eines röthlich gelben, dem Pseudo-
schwefelcyan ähnlichen Niederschlages. Mit Kalium bildet das Cyansulfid Cyan-
kalium und Rhodankalium, mit nascirendem Wasserstoff Blausäure und Sulfo-
cyansáure, mit Schwefelwasserstoff ausserdem freien Schwefel. Aus Jodkalium
macht es Jod, aus Cyankalium Blausiure frei. Ammoniakgas füllt aus seiner
âtherischen Lôsung die Verbindung (CN),S + 2NH, als krystallinisches Pulver,
welches bei 94° ohne Zersetzung schmilzt, aber in wässriger Lösung leicht in
Rhodanammonium und anscheinend Cyanamid zerfällt (746).
Thionylcyanid, (CN),SO. Aus Thionylchlorid und Cyansilber (749).
Unlóslich in Wasser, lóslich in Alkohol und besonders in Aether, aus letzterem
in langen Nadeln krystallisirend, die bei etwa 70° schmelzen und sich unzersetzt
sublimiren lassen. Durch verdünnte Sáuren, durch Alkalien oder durch Kochen
mit Wasser wird die Verbindung in Blausüure und schweflige Säure gespalten.
Pseudoschwefelcyan, >,N,HS,. Gelbes, amorphes Pulver, welches
sich bei der Einwirkung verschiedener Oxydationsmittel, wie Salpetersäure (553),
Chlor (671), Jod (750) auf Sulfocyansäure oder gelöste Rhodanide bildet. Es
wurde anfänglich für Schwefelcyan gehalten, bis LAURENT und GERHARDT (751)
die obige, spáter (752, 746) mehrfach bestätigte Zusammensetzung erkannten.
Für die Gewinnung leitet man Chlor durch Rhodankaliumlösung oder erwärmt eine solche
Lösung (1:3) gelinde mit dem halben Gewicht concentrirter Salpetersäure. Der entsprechende
gelbe Niederschlag hat zunächst keine constante Zusammensetzung. Wiederholtes Auskochen mit
Wasser entzieht ihm beigemengte Persulfocyansäure (753), durch Schwefelkohhlenstoff wird etwas
Schwefel ausgezogen (746) und zur völligen Reinigung ist es nöthig, die Verbindung schliesslich
in concentrirter Schwefelsäure zu lösen, daraus durch Wasser zu fällen und nach dem Trocknen
mit absolutem Alkohol auszukochen (752).
Unlöslich in Wasser, Alkohol und Aether; unzersetzt löslich in concentrirter
Schwefelsäure und in verdünnten Alkalien, nur wenig in Ammoniak. In der Kali-
schmelze liefert es cyansaures Kalium und Rhodankalium. Durch Erhitzen mit
concentritem wássrigem Ammoniak auf 100? werden Rhodanammonium und
Thioammelin, bei 160° Rhodanmelamin und Rhodanammonium gebildet. Phosphor-
pentachlorid wirkt in der Hitze nach der Gleichung: C,N,5,HL+-3PCI, =C;N, CL,
+ 2PCly + PSCl; + S,Cl, + HCI (754). Für sich erhitzt giebt das Pseudo-
schwefelcyan Schwefelkohlenstoff, Schwefel und Mellon: 3C,N,S,H—3CS8S,4-38S
+ C,N,H; (671) Chlor bildet erst in der Hitze Cyanchlorid, Chlorschwefel
und Mellon. Concentrirte Salzsáure erzeugt bei 130—140? Cyanursáure, Schwefel-
wasserstoff und Schwefel. Jodwasserstoff oder nascirender Wasserstoff wirken
nicht ein (755). Beim Erwürmen mit Kaliumsulfhydrat entstehen thiomelanuren-
saures Kalium und Rhodankalium (753).
Es S- NH.
NH-CS”
stoffsäure). Diese Säure entsteht durch Zersetzung der Sulfocyansäure, namentlich
bei Gegenwart von Mineralsäuren: 3CNSH — CNH + C,N,H2S3. Sie wurde
Persulfocyansáure, C,N,H,S, S? (755) |, (Xanthanwasser-
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