148 Handworterbuch der Chemie.
Biguanidkupfer sind in kaltem Wasser fast unlöslich. Sie krystallisiren sämmtlich aus ihren
heissen, rosenroth bis violett gefärbten Lösungen in schön seideglänzenden, rosenrothen Nadeln
(815). Das schwefelsaure Salz: [(C,N,H 9, Cu], SO,H., + 3H,0, wird direkt durch an-
haltendes Erhitzen einer Lôsurg von Dicyandiamid und schwefelsaurem Kupfer in starker
Ammoniakflüssigkeit auf 105—110? erhalten (816).
Aus diesen Salzen des Biguanidkupfers lüsst sich die freie, kupferhaltige Base nicht durch
Ammoniak, wohl aber durch Kochen mit einem geringen Ueberschuss von Natronlauge oder
Barytlósung abscheiden. Man erhält eine tief amaranthrothe Lósung, aus welcher sich beim Er-
kalten das Biguanidkupfer, (C, N,H,),Cu + 2H,0, in ziegelrothen, quadratischen Blättchen
ausscheidet. Es ist in kaltem Wasser fast unlöslich, in heissem weit leichter löslich,. als seine
Salze (815). Aus ammoniakalischem Wasser, worin es sich auch in der Kälte etwas reichlicher
löst, krystallisirt es in grossen, flachen Prismen (816). — Die Bildung des Biguanidkupfers ist
die Ursache davon, dass beim Kochen von Biguanid mit Kupferhydroxyd und Natronlauge eine
intensiv rothe Lósung entsteht. Das Biuret und das Dicyandiamidin, welche ihrer Constitution
nach dem Biguanid nahe stehen, zeigen eine ähnliche Reaction.
Melamin, GN He] = Hcc NH COND wet (757) |, Cyanuramid. Es
entsteht beim Erhitzen von Cyanamid (777) aus dem dabei zunáchst gebildeten
Dicyandiamid (788). Leichter erhält man es aus Melam durch Kochen mit
Kalilauge (598, 819) oder Erhitzen mit Schwefelsáure auf 100? (820) oder mit
Ammoniak auf 150° (780).
Bei schnellem Erhitzen von Rhodanammonium' auf 250° entsteht Rhodan-
melamin (821). Dasselbe Salz bildet sich, wenn 'Thioammelin oder Pseudo-
schwefelcyan mit concentrirtem Ammoniak auf 160? erhitzt wird (754, 760).
Darstellung: Melam wird mit der 50fachen Menge 10proc. Kalilauge 6—7 Stunden
lang gekocht und das Filtrat zur Krystallisation verdampft (822).
Rhombische Octaeder, schwer in kaltem, leicht in heissem Wasser lóslich,
wenig lóslich in Alkohol, unlóslich 1n Aether. Sehr gut krystallisirbar aus heissem
Glycerin (788). Durch vorsichtiges Erhitzen unzersetzt sublimirbar. In höherer
Temperatur wird das Melamin unter Entwicklung von Ammoniak und mit Hinter-
lassung von Mellon zersetzt. Bei anhaltendem Kochen mit mässig verdünnter
Salpetersäure entstehen unter Abspaltung von Ammoniak Ammelin, dann Ammelid
und endlich Cyanursäure (823). Beim Schmelzen mit Kaliumhydroxyd wird cyan-
saures Kalium, bei überschüssigem Melamin Mellonkalium gebildet. Letzteres
entsteht unter Feuererscheinung auch beim Zusammenschmelzen des Melamins
mit Kalium (598).
Das Melamin ist eine starke, einsäurige Base. Seine Lösung reagirt nicht
alkalisch, fällt aber Metalloxyde. Die Salze reagiren sauer.
Salzsaures Melamin, C,N,H, HCI (826) [+ 1H,0 (668)}. — Salpetersaures
Melamin, C,N,H,'NO,H. Aus langen, feinen Nadeln bestehende weiche Masse (598). —
Schwefelsaures Melamin, (C,N,H,)4,5 O,H, + 2H,0 (788, 820). Kurze, feine Nadeln,
in kaltem Wasser sehr schwer lóslich. [Auch mit 3H,O (788). — Saures schwefelsaures
Melamin, C,N,H,-SO,H,. Kurze, rhombische Prismen, die durch Wasser zu neutralem Salz
zersetzt werden (827). — Phosphorsaures Melamin. In heissem Wasser leicht lósliche,
feine Nadeln (598). — Ameisensaures Melamin und essigsaures Melamin bilden leicht
lösliche Blättchen (598). — Oxalsaures Melamin, (C,N,H,),-C,O,H,. Sehr schwer lös-
licher, krystallinischer Niederschlag (598). — Sulfocyansaures Melamin, C,N.H,-CNSH
(821, 760). In kaltem Wasser schwer lösliche Prismen.
Melamin-Silbernitrat, C,N,H,'NO,Ag. Auf Zusatz von salpetersaurem Silber zu
einer heissen Melaminlósung entstehender krystallinischer Niederschlag (598, 668). Aus seiner
Lósung in überschüssiger concentrirter Silbernitratlósung krystallisirt beim Erkalten die Ver-
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