Handwörterbuch der Chemie.
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von Cyanchlorid und Phosphorwasserstoff in ätherischer Lösung auf 100° darge-
stellt: CNCI 4- PH,-- (C4H,),0 =PH(CN)(C,H;)+HCI+C,H,-OH. Rhom-
bische Tafeln, löslich in Aether, Alkohol und Wasser. Schmp. 49—50°.
Rhodanphosphor, P(CNS), (857). Phosphortrichlorid wirkt auf Rhodan-
blei beim Erwärmen auf 50—60° äusserst stürmisch ein. Mengt man das Rho-
danid mit dem gleichen Gewicht Sand, so entsteht beim Erhitzen eine halbflüssige
Masse, welche, in sehr kleinen Mengen vorsichtig destillirt, ein Gemenge von
Rhodanphosphor, Phosphorchlorür und Schwefelkohlenstoff liefert. .Durch Erhitzen
auf 200° werden die letzteren beiden entfernt; der zurückbleibende Rhodan-
phosphor wird mit kaltem Wasser gewaschen, durch Chlorcalcium getrocknet
und sehr vorsichtig destillirt. Farblose, selbst bei — 20° nicht erstarrende Flüssig-
keit vom spec. Gew. 1:625 bei 18°, mit Wasser nicht mischbar, aber löslich in
Alkohol, Aether, Chloroform, Benzol, Schwefelkohlenstoff. Bei 260—270° beginnt
sie zu sieden und wird in wenig höherer Temperatur zersetzt. Durch Wasser
wird der Rhodanphosphor in der Kálte nur langsam, durch Sáuren und Alkalien
schneller in Sulfocyansáàure und phospbhorige Sàáure zerlegt.
Rhodanarsen, As(CNS), (857). In sehr geringer Menge aus Arsenchlorid
und Rhodanblei erhalten. Es verflüchtigt sich gegen 400? und bildet ólige
Tropfen, die bald zu salmiakähnlichen Krystallen erstarren. In allen gewóhn-
lichen Lösungsmitteln unlóslich. Wasser zersetzt es zu Sulfocyansäure und
arseniger Säure.
Rhodansilicium, Si(CNS), (857). Wird Rhodanblei am Rückflusskühler
mit Siliciumchlorid übergossen, so tritt bald eine lebhafte Reaction ein. Nach
Beendigung derselben bleibt eine harte, gelbe Masse zurück, aus welcher sich
durch vorsichtiges Destilliren das Rhodansilicium isoliren lässt. Es erstarrt so-
fort zu farblosen, langen, dem Acetamid ähnlichen Prismen, schmilzt bei 142°
und siedet gegen 300° ohne bei dieser Temperatur, oder selbst bei 400° zer-
setzt zu werden. Unlöslich in Aether, Chloroform, Benzol u. s. w., einigermaassen
löslich in mit trockner Sulfocyansäure gesättigtem Benzol, woraus das Rhodan-
silicium in kleinen, rechtwinkligen Prismen krystallisirt. Wasser zersetzt es ruhig
in Sulfocyansáure und compakte Kieselsüure. Schon an feuchter Luft wird es
in wenigen Minuten völlig zersetzt. Absoluter Alkohol bildet Sulfocyansáure und
Kieselsáureester. O. JACOBSEN.
Cymole und isomere Kohlenwasserstoffe, C,,H, ,.?)
Tetramethylbenzol, C,H,(CH,),, ist in zwei isomeren Modificationen
bekannt.
*) 1) REUTER, Ber. 11, pag. 31; JACOBSEN, Ber. 12, pag. 434- 2) JANNAsCH u. FITTIG,
Zeit. Chem. 1870, pag. 161; JANNASCH, Ber. 10, pag. 1354. 3) JANNAsCH, Ber. 7, pag. 692.
4) ADOR u. RILLIET, Ber. 12, pag. 331; JACOBSEN, Ber. 14, pag. 2624. 5) Ann. 216,
pag. 200. 6) JANNAsCH, Ber. 8, pag. 356; BIELEFELDT, Ann. 198, pag. 380. 7) WROBLEWSKY,
Ann. 192, pag. 214. 8) JACOBSEN, Ber. 7, pag. 1430. 9) FITTIG u. ERNsT, Ann. 139,
pag. 192. 10) FITTIG u. KONIG, Ann. 144, pag. 285. 11) CLAUS u. HANSEN, Ber. 13, pag. 897.
12) CLaus u. STÜssE, Ber. 13, pag. 899. 13) GERHARDT u. CAHOURS, Ann. 38, pag. 101, 345.
14) KEIBE, Ann. 210, pag. 1—8. Ausführliche Zusammenstellung d. Litteratur. 15) FITTIG,
Ann. 149, pag. 344. 16) FrTTICA, ibid. 172, pag. 307. 17) JACOBSEN, Ber. 11, pag. 2049.
18) DUMAS u. DELANDE, Ann. 38, pag. 342. 19) PoTT, Ber. 2, pag. 121. 20) WRIGHT,
Jahr. 1873, pag. 366. 21) SriCA, Ber. 16, pag. 791. 22) LANDOLPH, Ber. IO, pag. 1312
23) OPPENHEIM, Ber. 5, pag. 94, 628. 24) OPPENHEIM u. PFAFF, Ber. 7, pag. 625. 25) RICHTER
u. ORLOWSKY, Ber. 6, pag. 1257. 26) FrrTICA, Ann. 172, pag. 305. 27) KRAUT, Ann. 192,
pag. 222. 28) JACOBSEN, Ber. 12, pag. 434. 29) LEEDS, Ber. 14, pag. 484. 30) GUSTAVSON,
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