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Diazoverbindungen. 199
Kohlenwasserstoffe Phenoläther entstehen. Fin derartiger Verlauf der Reaction
wurde zuerst beim Kochen von schwefelsaurem Diazochlortoluol mit Alkohol
beobachtet (19): C,H,CI(CH4)N:N-SO,H-- C,H,. OH — C,H4,CI(CH;).OC;H;
+ SO,H, + N,. Später (182) hat man ihn auch bei den Sulfaten des Diazo-
pseudocumols, des Diazobenzols und des B-Diazonaphtalins wahrgenommen.
Ersetzung der Diazogruppe durch Jod. Die Diazosalze, von denen
man am zweckmässigsten die schwefelsauren anwendet, gehen schon in der Kälte
unter Stickstoffentwicklung in die Jodverbindungen über, wenn man ihre wässrige
Lósung in überschüssige, mássig concentrirte Jodwasserstoffsäure oder Jodkalium-
lôsung einträgt:
C,H, N:N-SO,H + HJ = C,H,J + N, + SO,H>
Schwefels. Diazobenzol Jodbenzol.
Ersetzung durch Brom. Concentrirte Bromwasserstoffsäure wirkt ähnlich
wie die Jodwasserstoffsäure, aber viel schwieriger auf die Diazosalze ein.
Ihre Einwirkung (und anscheinend ebenso diejenige der Salzsäure) findet
leichter statt, wenn die Diazoverbindung noch negative Gruppen am Benzolring
enthält (20, 22).
Man kann statt dessen die Zersetzung benutzen, welche die mittelst Brom-
wasserstoff und Platinbromid aus den Diazosalzen gefällten Doppelsalze beim
Erhitzen mit trockner Soda erleiden:
(C,H,-N:NBr);- PtBr, — 9C;,H;,Br + 2N, + Pt + 2Br,.
Am zweckmässigsten ist es hier aber meistens, aus der Lösung des Diazo-
salzes zunächst durch Bromwasserstoffsäure (oder Bromkalium) und die berechnete
Menge Bromwasser das Diazoperbromid zu fällen und dieses durch Kochen mit
Alkohol oder durch Destillation mit Soda zu zerlegen:
CH, N, Br, — C.H, Br -4- N, Br,
Diazobenzolperbromid Brombenzol.
Vergl. hierzu: (20, 22).
Ersetzung durch Chlor. Concentrirte Salzsáure wirkt noch schwieriger
in der gewünschten Richtung auf die Diazosalze ein, als Bromwasserstoffsáure.
p-Chlortoluol ist durch Einleiten von salpetriger Sáure in einen Brei von
p-Toluidin und rauchender Salzsäure und nachfolgende Destillation gewonnen
worden (21). Die gewóhnlichste Methode bestand bisher darin, dass man aus
den Diazosalzen durch Salzsäure, Platinchlorid und eventuellen Zusatz von Alkohol
die Platindoppelsalze fällte und diese im trocknen Zustande, mit der etwa zehn-
fachen Menge trockner Soda gemengt, stark erhitzte :
(C,H;-N:NCDPtCI, = 2C;,H5C1 + 2N, + Pt + 2Cl,
Diazobenzol-Platinchlorid Chlorbenzol.
Viel einfacher lässt sich aber die Ersetzung der Diazogruppe durch Chlor
vermittelst concentrirter Salzsäure bei Gegenwart von Kupferchlorür herbeiführen
(158). Die Wirkungsweise des letzteren ist nicht bekannt. Für die Ausführung
der Reaction lässt man eine Lösung des Diazosalzes in eine heisse salzsaure
Kupferchlorürlösung einfliessen, oder man umgeht die Darstellung der Diazo-
verbindung, indem man in ein erhitztes Gemenge der betreffenden Amidoverbindung
mit Kupferchlorürlösung und Salzsäure langsam eine Lösung von salpetrigsaurem
Natrium einträgt und dann aufkocht.
Ersetzung durch Fluor. Concentrirte Flusssäure wirkt in ähnlicher Weise
wie Jodwasserstoffsäure u. s. W. auf Diazoverbindungen ein. Auf diesem Wege
hat man eine Fluorbenzolsulfonsäure (23) und die Fluorbenzoesäuren dargestellt
(24—26).
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