Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

    
      
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
    
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
   
   
  
  
   
   
  
   
   
  
   
   
  
    
      
      
       
n4 Mw 
Mv 
J— 
Diazoverbindungen. 
C,H,: N:N- NH- CH; -- C,H,: NH,: HCl — C,H,: N: N-. C,H,- NH, 
Diazobenzoläthylamin Salzs. Anilin Amidoazobenzol 
4 CH, NH,-HCI 
Salzs. Aethylamin. 
Diazobenzoldimethylamin (103), C,H,.N:N-N(CH,),, scheidet sich 
als aromatisch riechendes Oel ab, wenn Dimethylamin mit Diazobenzolnitrat in 
wässriger Lösung zusammenzebracht wird.  Unlóslich in Wasser und Alkalien, 
leicht löslich in Aether und Alkohol, sowie in Säuren. In sehr kleinen Mengen 
bei grösseren Mengen tritt Explosion ein. Die Ver- 
unverändert destillirbar; 
wässrigen Lösungen zersetzen 
bindungen mit Säuren sind sehr unbeständig. Ihre 
h schon in der Kälte zu Stickstoff, Phenol und Dimethylaminsalz. 
Das salzsaure Salz wird aus der ätherischen Lösung der Verbindung durch 
trocknes Salzsäuregas in farblosen Krystallen ausgeschieden, die sich rasch zer- 
setzen. — Das Platindoppelsalz ist ein gelber, krystallinischer Niederschlag. — 
Das pikrinsaure Salz, C,H,,N3 + C,H,(NO,)5: OH, lässt sich durch Fällen 
mit Pikrinsäure aus ätherischer Lôsung gewinnen. Es bildet gelbe Nadeln, die 
in Aether schwer löslich sind, und daraus ohne Zersetzung umkrystallisirt werden 
sic 
kônnen. 
Diazobenzoläthylamin (103), C,H, -N:N-NH.C,H;. Aus Aethylamin 
und Diazobenzolnitrat. Identisch damit ist das von Griess (5) aus Aethylamin 
und Diazobenzolperbromid gewonnene »Aethyldiazobenzolimid«. 
Das pikrinsaure Salz gleicht dem der vorigen Verbindung. 
Diazobenzoläthylazid (59), C,H;N:N'NH-NH'C;H5, fällt, gemengt 
mit etwas Diazobenzolimid, als gelbliches Oel nieder, wenn ein Diazobenzolsalz 
in eine kalte, wässrige Lösung von freiem Aethylhydrazin eingetragen wird. Lós- 
lich in Aether und in Sáuren. Die Salze sind hóchst unbestindig. Ihre Lósungen 
zersetzen sich beim Erwürmen in Stickstoff, Phenol und Aethylhydrazin. 
Wird die ätherische Lösung des Diazobenzoläthylazids mit überschüssigem 
Brom behandelt, so wird unter Zerstörung des Hydrazinrestes Diazobenzolper- 
Bei der Behandlung der alkoholischen Lösung mit Eis- 
bromid ausgeschieden. 
azin und Aethyl- 
essig und Zinkstaub tritt quantitative Spaltung in Phenylhydr 
hydrazin ein: . 
C,H,-N:N- NH- NH- C,H; c 9H, = C,H,: NH- NH, -- C,H,-NH-NH5.- 
Mit den Hydrazinen der aromatischen Reihe scheinen die Diazobenzolsalze 
keine analoge Verbindungen zu bilden (58). 
Diazophenole und ihre Derivate. 
Die Einwirkung der salpetrigen Säure auf Amidophenole ist im Allgemeinen 
derjenigen auf andere aromatische Amidoverbindungen analog. Es entstehen 
Diazophenole. Die zuerst bekannt gewordenen Diazophenole leiten sich von 
nümlich vom Amidonitrophenol, Amido- 
Die aus diesen Verbindungen durch 
igleich die ersten Diazoverbindungen, 
den Diazoderivaten der aromatischen 
nitrosubstituirten Diazophenole sehr 
nitrosubstituirten Amidophenolen ab, 
dinitrophenol und Amidonitrochlorphenol. 
salpetrige Sáure erhaltenen Produkte sind zt 
welche überhaupt bekannt wurden (2. Von 
Kohlenwasserstoffe unterscheiden sich diese 
auffällig dadurch, dass sie mit Säuren keine Salze bilden, sondern nur im freien 
Zustande existiren. Sie gleichen hierin den sogenannten Diazosulfonsäuren oder 
Sulfondiaziden, wıe C;H4— 80,— u. s. w. In der That stimmen sie 1n ihrer 
Constitution mit diesen überein, insofern z. B. dem freien Diazonitrophenol nicht 
it 
serene
	        
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