Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
ad 
ht 
h- 
en 
e- 
wa 
    
Dichte. 247 
Da nach neueren Untersuchungen aber das Jod unregelmissige Ausdehnungsverhiltnisse zeigt, 
so muss ein anderer Stoff, etwa Quecksilber, zur Vergleichung verwandt werden. 
Hat man gleichzeitig einen Ballon mit der Substanz und mit der Vergleichssubstanz, deren 
bekannte Dichte in Bezug auf Luft À sei, erhitzt und zugeschmolzen, und sind P, P', P'', P'"' 
die Gewichte vor und nach dem Zuschmelzen der beiden Ballons mit den Volumen 7 und E, 
so sind die Dichten bei Anwendung von Luft: 
(P'— P+ Vad) V' 
DE ALLE 
(p pr + V'aH) D 
  
bei der Vergleichssubstanz 
pep B= 2a Va" 
RP =P VEY 
BuNsEN (86) hat folgende Methode zur Bestimmung der Dampfdichten angegeben, bei der 
man ohne Weiteres die Gewichte gleicher Volumina Dampf und Luft bei denselben Temperatur- 
und Druckverhültnissen erhält. Man stellt sich dazu eine Reihe von Glasgefüssen her, die ein 
gleiches Gewicht und Volumen besitzen. Dazu schmilzt man eine Anzahl starkwandiger Glas- 
röhren von etwa 25 Millim. lichter Weite am einen Ende zu, numerirt sie mit der Diamant- 
feder, füllt sie mittelst einer Bürette mit je etwa 200 Cbcm. Wasser, markirt den Wasserstand, 
entleert sie, trocknet sie, zieht sie an der betreffenden Stelle zu einer feinen, etwa 1 Millim. 
weiten und 100 Millim. langen Spitze aus. Man füllt dann die so erhaltenen Gefásse 1, 2... . 
mit dem Gewicht Æ,, A, ... ganz mit Wasser und bestimmt ihre Gewichte W,, W,.... Die 
Volumina dieser Gefässe sind dann: 
Vie==W, Ry, Pic W.—A.... 
Es habe nun etwa 7, das kleinste Volumen; dann muss man dasjenige von 7, um 
V, — V,, dasjenige von 7, um 7, — V, etc. verringern. Dazu bringt man in dieselben Stücke 
massiver Glasfiden und zwar, wenn s das specifische Gewicht des Glases ist, in 1: s(7, — V4), 
in 2: s(V, — V,) etc. Dadurch ist das innere Volumen bei allen gleichgemacht. Das Gewicht 
der die Glasfäder enthaltenden Gefässe ist 
Gy,=R,+s(V;— Vy) GG; =R, + (PV, — V5) etc. 
Um den Gefässen auch gleiches Gewicht zu geben, legt man zu jedem derselben eine 
solche Menge von Glasfiden, dass das Gewicht derselben gleich dem des schwersten Gefässes ist. 
Um mit denselben Röhren eine Reihe von Dampfdichtenbestimmungen ausführen zu können, 
schmilzt man sie beim Gebrauche nicht zu, sondern versieht sie mit einem hermetischen Ver- 
schlusse. Man zieht dazu durch eine etwa 50 Millim. lange, 5 Millim. weite, in der Mitte sich 
allmählich verengende Glasröhre eine Kautschuckröhre und verschliesst sie an einem Ende mit 
einem Glasstöpselchen. Beim Gebrauch setzt man diese auf die ausgezogenen Spitzen der Röhren, 
um einen vollständigen Verschluss zu erhalten. Auch diese Verschlüsse bringt man unter Sich 
auf gleiches Gewicht, dazu schmilzt man an die Stöpselchen Glas an oder nimmt solches 
von ihnen fort, Von den obigen Gefässen dient dasjenige, welches keine Glasfäden enthält, zur 
Aufnahme der zu untersuchenden Gase und Dämpfe, das mit den wenigsten Glasfäden zur Auf- 
nahme der zum Vergleich dienenden, trocknen atmosphärischen Luft. Das Gefäss mit den meisten 
Glasfáden wird evacuirt und zugeschmolzen; es liefert das Gewicht des luftleeren Gefässes. 
Ein viertes wird, so wie es ist, luftleer gemacht und zugeschmolzen und dient als Tara für die 
anderen Gefásse. Zu den Bestimmungen selbst bringt man die beiden Róhren, welche die mit 
Chlorcaleium getrocknete Luft und die zu untersuchende Substanz enthalten, in ein Bad, das 
auf constanter Temperatur erhalten wird, schiebt dann die Stópselchen auf, lässt erkalten und 
wägt. Zieht man von den erhaltenen Gewichten das des luftleeren Gefidsses ab und dividirt 
die der mit Dampf gefüllten Röhre entsprechende Gewichtsdifferenz durch die entsprechende 
Grösse bei der mit Luft gefüllten, so erhält man das gesuchte specifische Gewicht, 
2. Methode von Gav-LussAC (582) und A, W. HOFMANN (58 b). 
Eine kleine Menge Flüssigkeit wird in ein dünnwandiges Glaskügelchen oder ein ganz 
kleines Fläschchen mit eingeschliffenem Stöpsel*) gebracht und gewogen.  Gláschen und Inhalt 
  
*) N. MENSCHUTKIN und D. KoNOWALOFF haben das wichtige Resultat gefunden, dass bei 
der Bestimmung der Dampfdichte von leicht zersetzbaren Substanzen nach der Luftverdrängungs- 
     
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.