Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
  
     
     
     
   
  
  
  
  
        
   
  
   
   
     
    
   
     
  
   
    
   
   
   
  
    
   
   
   
  
  
   
  
  
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248 Handwörterbuch der Chemie. 
lisst man in einer mit Quecksilber gefüllten und in eine Quecksilberwanne 7/7 eingesetzten, 
mehr als '/60 Millim. langen Glasróhre 7 
aufsteigen. BRÜHL (59) macht diese bis zu 
l5 Meter lang, wodurch die Messungen 
an Genauigkeit gewinnen. Die Róhre ist von 
ihrem geschlossenen Ende an in Cubik- 
centimeter getheilt und nach A. W. Hor- 
MANN (60) bis nahe zu der Oberflüche des 
Quecksilbers mit einem weiteren, durch Stópsel 
  
verschlossenen Glasrohre A A umgeben, durch 
das ein Strom eines Dampfes, der das Rohr 
  
erwärmt, von oben her geleitet werden kann. 
In einem Kühlgefüss C verdichtet sich der- 
selbe wieder. Man verwendet dazu meist 
Wasser- oder Anilindampf*). Man kann es 
  
  
auch so einrichten, dass der sich condensirende 
Dampf direkt wieder in den Kessel zuriick- 
fliesst, aus dem er sich entwickelt hat. Even- 
tuell kann man auch in einem Luftbade er- 
hitzen (61). Beim Erwürmen zerspringt die 
   
Kugel, oder der Stópsel wird herausge- 
schleudert (wobei freilich hin und wieder die 
Róhren platzen) und der Dampf erfüllt das 
ursprüngliche Vacuum. 
Zur Berechnung der Dampfdichte dient folgende Formel 1+ X(7—2)—, wenn man setzt 
Di 
(Ch. 92.) 
  
  
À 3 
V8lg-— Troms =") 
2 B( 140000187 ^ 
wenn P das Gewicht der angewandten Substanz, 7° die Temperatur des Dampfes, 7/ der corrigirte 
Barometerstand, 4" die Spannung der Quecksilberdämpfe, V7 das Dampfvolumen, Æ der Aus- 
dehnungscoefficient des Glases, / die Temperatur der Atmosphüre, 4 die Hóhe des Quecksilbers 
in der getheilten Rôhre ist. 
Vor der DuMas'schen Methode hat die eben besprochene den Vorzug, dass sie einmal mit 
relativ geringen Substanzmengen zu arbeiten gestattet, und dass weiter die Dampfbildung stets 
bei einem niedrigen Drucke eintritt, also bei einer sehr viel tieferen Temperatur als dem 
Siedepunkte beim Atmosphärendruck. Bei dieser niederen Temperatur sind viele Kôrper beständig, 
die sich bei dem dem Atmosphärendruck entsprechenden Siedepunkt zersetzen würden. 
Die eben erörterte Methode ist mannigfaltig abgeändert worden. 
Will man Dampfdichten bei erhöhten Drucken bestimmen, so bringt man entweder mit 
G. WiLLIAMS (50) das graduirte Rohr in eine Fassung, welche sich in einen durchbohrten 
Metalltrog einschrauben lässt, durch die Durchbohrung communicirt das Quecksilber mit den 
Druckapparaten. REGNAULT (51) schraubt die Druckróhre und die zur Bestimmung selbst dienende 
graduirte Rôhre in eine Art Z-Stück, welches einen Dreiweghahn besitzt, um in passender Weise 
die Verbindungen herzustellen. Man kann dann die Dichten innerhalb sehr weiter Druckgrenzen 
bestimmen. 
Um die verschieden erwärmten Quecksilbersäulen zu umgehen, bringt WICHELHAUS (63) 
unten an der Barometerröhre ein kleines, eingeschliffenes und umgebogenes Glasrohr an. Da- 
durch entsteht ein Heberbarometer, das vollkommen in die Dampfhülle eingeführt werden kann. 
  
methode von V. MEYER s. w. u. der Asbest, und bei der Methode von A. W. HOFMANN schon 
der eingeschmirgelte Rand des oben erwühnten Flüschchens Veranlassung zu Dissociationen und 
ganz unregelmässigen Werthen der Dampfdichte geben kann. Vermeidet man Asbest und den 
eingeschliffenen Stopsel, so erhilt man regelmissige Zahlen. 
*) Im Anilindampf lüsst sich die Dampfdichte von Kórpern bestimmen, die bis 270? sieden, 
in Wasserdampf von solchen, die bei 182? sieden (62). 
  
  
	        
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