Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

     
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Dichte. 251 
Den Apparat von V. MEYER (76) stellt die nebenstehende Figur dar und zwar in 4 der 
natürlichen Grösse. 
An ein cylindrisches Gefáss von ca. 100 Cbem. Inhalt und etwa 200 Millim. 
Hóhe wird ein etwa 600 Millim. langes und 6 Millim. weites Glasrohr an- 
geschmolzen, das oben in einer Erweiterung 4 endigt und durch einen 
Kautschukpfropfen verschlossen ist. Etwa in einer Hóhe von 500 Millim. 
ist ein enges, seitliches, nach unten umgebogenes Rohr angesetzt, dessen Ende 
unter Wasser unter einem calibrirten Rohr endigt; man kann auch das Rohr 
erst oberhalb des Wassers im Messrohre endigen lassen. Das Rohr db steckt 
in einem weiteren Rohre, das von den aus der in c befindlichen Substanz 
entwickelten Dümpfen erfüllt ist. Dieses Rohr wird je nach der Temperatur 
aus Glas oder aus Schmiedeeisen, das unten zusammengeschweisst wird, her- 
gestellt. 
CRAFTS (76a) richtet den Apparat von V. MEVER so ein, dass er ein 
abgemessenes Volumen irgend eines Gases einführen: kann und das von 
demselben verdringte Gasvolumen misst. Er verbindet dazu das erhitzte 
Porzellanrohr mit zwei calibrirten und in 74, Cbcm. getheilten U-Róhren. Aus 
dem einen leitet er durch Eingiessen von Quecksilber in den einen Schenkel das 
zu untersuchende Gas, das sich in dem andern Schenkel befindet, durch ein 
dünnes Porzellan- oder Platinrohr auf den Boden des Erhitzungsgefässes. Das 
ausgetriebene Gasvolumen fängt er in dem andern U-Rohr auf. 
V. MrvER (85b) verwendet auch horizontal liegende Platin- oder 
Porzellancylinder, an die capillare Enden angesetzt sind. Von der einen 
Seite wird das zu untersuchende Gas eingeleitet, auf der andern tritt das ver- 
drängte aus. Man kann auch ebenso wie CRAFTS verfahren. Haben beide 
Gase denselben Ausdehnungscoefficienten, so muss das verdrüngte Volumen 
gleich dem eintretenden sein, dies ist bis zu 1709 bei Sauerstoff und Stick- 
stoff der Fall. Die kleinen Unterschiede, wie sie sich bei den genauen Ver- 
suchen von REGNAULT ergeben, kann diese Methode nicht erkennen lassen. 
Als Heizflüssigkeit dienen Wasser (S.-P. 1009), Xylol (S.-P. 1409, 
Anilin (S.-P. 184:59), Methylbenzoat (S.-P. 1929), Diphenylamin (S.-P. 3109), 
Anthracen (S.-P. 3359), Anthrachinon (S.-P 368^), Phosphorpentasulfid (S.-P. 72°), (Ch. 94.) 
Bleibäder oder ein PERROT'scher Ofen. 
  
  
Handelt es sich um Anwendung sehr hoher Temperaturen, so construirt man den inneren 
Theil aus Platin, glasirtem Porzellan [BavEux, Manufacture Grosse (77) die Apparate müssen 
aber dann sehr langsam angewürmt werden], oder man beschlügt auch das Glasgefáss mit Lehm 
(78). TroosT (79) verwendet Glasapparate von APPERT frères in Clichy, mit denen man bis 
zum Siedepunkt des Selens gehen kann. 
Handelt es sich um Messungen bis zu höchsten Temperaturen von ca. 17009, so müssen 
besondere Vorrichtungen verwendet werden. Dieselben sind in dem soeben erschienenen Buche 
von C. LANGER und V. MEvER, Pyrochemische Untersuchungen, F. Vieweg 1885, beschrieben. 
H. ScHWARZ (82) erhitzt das Mantelrohr einfach in einem Verbrennungsofen, und legt 
dasselbe in einen Blechtrog, der auf den Trügern der Thonrinnen ruht, und unten mit Asbest 
ausgefüttert ist. Die Substanz befindet sich vor dem Versuch in einem Porcellan- oder Platin- 
schiffchen oder in einer kleinen Kugel in dem aus dem Apparat herausragenden Theile des 
Rohres. Ist die Temperatur constant geworden, so neigt man das Rohr und lässt das Schiff- 
chen etc. nach den heissen Stellen hingleiten. 
V. MEvER (82a) hült diese Anordnung nicht für so zweckmässig als die seinige, da bei 
der schrägen Stellung des Verdampfungsrohrs die Diffusion, viel leichter eintritt, als bei der 
vertikalen. 
Die Menge der zu untersuchenden Substanz wird bei der V. MEvER’schen Methode so ge- 
wählt, dass ihr Dampf 4 etwa bis zu j füllt. Sie wird in ein kleines Glasgefáss gebracht, und 
sobald die Temperatur constant geworden ist, was daraus ersichtlich ist, dass aus c keine Gas- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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