Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

20 Handwörterbuch der Chemie. 
lósliche Nadeln; bei wiederholtem Abdampfen fällt aus der Lösung etwas 
braunes Oxyd. Wenn das Salz rasch erhitzt wird, so verwandelt es sich unter 
Feuererscheinung in grünes Chromoxyd. 
2. Ammoniumdichromat,  saures, chromsaures Ammoniak, 
(NH,),Cr40;, erhált man durch Abdampfen einer Chromsáurelósung, die zur Hálfte 
mit Ammoniak gesáttigt ist. Es bildet grosse, granatrothe Krystalle des mono- 
klinen Systems. Dieselben zersetzen sich noch unter Glühhitze; wenn man sie 
an einem Punkte anzündet, so pflanzt sich die Zersetzung unter lebhafter Feuer- 
erscheinung durch die ganze Masse fort, indem sich sehr voluminóses, aufgerollten 
Theebláttern gleichendes, grünes Chromoxyd bildet. 
3. Ammoniumtrichromat, (NH,),Cr4O,,, entsteht, wenn das vorige Salz 
in Salpetersáure oder in Chromsáure gelóst und die Lósung zur Krystallisation 
verdampft wird. Die dunkelrothen rhombischen Säulen lösen sich sehr leicht in 
Wasser, wobei sie in Chromsáure und Dichromat zerfallen. Bei 110 bis 120° 
wird das Salz schwarzbraun, verpufft bei stárkerem Erhitzen lebhaft und hinter- 
lässt grauschwarzes Chromoxyd. 
4. Bariumchromat, BaCrO,, wird aus Bariumlósungen durch neutrale oder 
dichromsaure Alkalien als blassgelber Niederschlag gefállt; wird durch heisse 
Schwefelsáure oder Alkalisulfate nur schwierig zersetzt, leichter durch Kochen 
mit Natriumcarbonat (H. RosE) (64). Es ist in Wasser fast unlóslich, leicht in 
Salpetersäure, Salzsäure, Chromsäure, auch in weinsauren oder citronsauren Al- 
kalien (FLEISCHER) (65). 
5. Bariumdichromat, BaCr,O;, scheidet sich beim Verdunsten einer 
Lösung des vorigen Salzes in Chromsàáure als dunkelgelbe Krystallisation aus; es 
verliert bei 120° 2 Mol. Krystallwasser (ZETTNOW) (66). 
6. Calciumchromat, CaCrO,, wird durch Lósen von Calciumcarbonat in 
wüssrger Chromsáure und Abdampfen der Lósung erhalten. Das gelbe Salz 
krystallisirt mit 2 Mol. Wasser, welche es erst bei starkem Glühen verliert; beim 
Erhitzen wird es zinnoberroth. 1 'Thl bedarf 241 Thle. Wasser zur Lôsung 
(SigvERT) (67), nach Scuwanz (68) 34 Thle. 
7. Calciumdichromat, CaCr4O;, bildet sich beim Lósen der entsprechen- 
den Menge Kalk oder des vorigen Salzes in Chromsáure und Verdunsten der 
Lösung. Die Krystallschiippchen sind anfänglich roth, werden bald gelbbraun. 
Das Salz krystallisirt mit 3 Mol. Wasser, die es beim Erhitzen ausgiebt; darauf 
schmilzt es zu rothbrauner Flüssigkeit (VavQELIN, Bann) (69). 
8. Chromchromat, Cr4O,- CrO,, entsteht durch allmáhliches Zusetzen von 
neutraler Chromisalzlósung zu normalem Kaliumchromat.  Hellbrauner Nieder- 
schlag, s. oben, pag. 13. 
9. Aluminiumchromat. Das neutrale Salz wird durch Füllen von Alaunlósung mit 
neutralem Kaliumchromat erhalten. Dichromsaures Kalium fállt Alaunlósung nicht. Durch Auf- 
lósen von Thonerdehydrat in wässriger Chromsäure und Abdampfen ‘erhält man eine harzähn- 
liche Masse. 
10. Berylliumchromat. Berylliumhydroxyd lóst sich in wässriger Chromsäure; die tief- 
rothe Flüssigkeit ist aber nicht zur Krystallisation zu bringen. Aus Berylliumsulfatlósung wird 
durch neutrales Kaliumchromat ein gelbes, basisches Salz von wechselnder Zusammensetzung 
gefällt (ATTERBERG) (70). 
1l. Cerchromat. Kohlensaures Ceroxydul löst sich in wässriger Chromsäure; aus der 
Lösung fällt allmählich ein gelbes Pulver nieder; aus der Mutterlauge scheidet sich Dichromat 
ab, welches auch durch Fällen einer Ceroxydulsalzlösung mit Kaliumdichromat erhalten wird 
(BERZELIUS, JOHN) (78). 
       
  
   
     
     
    
  
  
  
  
    
  
    
   
   
  
   
   
    
    
  
   
   
     
  
   
   
   
      
    
   
   
    
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