Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

     
   
  
   
  
   
  
  
   
  
  
   
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
    
   
  
    
  
  
  
   
   
  
   
     
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Didym. 281 
Er erhielt es in Form eines grauen Pulvers, welches schon bei gewöhnlicher Temperatur das 
Wasser zersetzte oder als stahlgraue, hämmerbare Kügelchen, welche nur aus Säuren Wasserstoft 
entwickelten. Ein weisses, krystallinisches Pulver, welches ausserdem entstanden war, hielt er 
für Didymoxychlorid. 
In grösserer Menge und in compaktem Zustande haben HILLEBRAND und NORTON (4) das 
Metall durch Einwirkung des elektrischen Stromes auf geschmolzenes Didymchlorid erhalten. 
Das so dargestellte Metall ist dem Cerium sehr ähnlich, aber härter als 
dieses. Die Farbe ist weiss mit einem Stich ins Gelbliche. Vol.-Gew. 6'544. 
Es schmilzt bei höherer Temperatur als Cer und Lanthan. Es oxydirt sich leicht 
an der Luft und verbrennt beim Erhitzen. 
Das Atomgewicht wurde von MARIGNAC (3) zu 143:3 bestimmt. HERMANN 
(s) fand als Mittel mehrerer beträchtlich schwankender Einzelversuche 142:2. 
Erk (6) giebt Di = 1425 an; ZSCHIESCHE (7) (1870) findet Di — 141-2; CLEVE (8) 
(1874) in einer sorgfältig ausgeführten Arbeit Di = 147-01; BRAUNER (9) (1882) 
Di = 14542; HILLEBRAND und NORTON (10) 144'8. CLEVE (11) vermuthet, dass 
bei allen diesen Bestimmungen das Metall Lanthan bezw. Samarium enthalten 
habe und er giebt neuerdings die Zahl 142-124 == 0:0326 als Atomgewicht des 
Didyms an. Die specifische Wärme des Didyms wurde von HILLEBRAND (12) zu 
0:04563 bestimmt, welche Zahl dem Gesetze von DuroNG und PETIT entspricht. 
Das Spectrum des Didyms wurde 1875 von THALEN studirt. Wir übergehen 
diese älteren Angaben, da sich herausgestellt hat, dass eine grosse Zahl der 
damals bestimmten Linien dem Samarium angehört. Im Jahre 1883 hat THALEN 
(13) von Neuem das Spectrum von samariumfreiem Didym untersucht. Danach 
finden sich, unter Vernachlässigung der schwächeren Linien, 7 Linien im Gelb, 
19 im Grün, 9 im Blau, 10 im Indigo, 3 im Violet. 
Das Absorptionsspectrum der Didymsalze zeigt nicht nur eine Anzahl 
Streifen im sichtbaren Theil des Spectrums, sondern auch im Ultraviolett und 
Ultraroth, wie von SORET (14) und BECQUEREL (15) nachgewiesen worden ist. 
LEcoQ DE BOISBAUDRON (16) giebt 3 Absorptionsbanden im Ultraroth an, 3 im 
Roth, 7 im Orange und Gelb, 7 im Grün, 4 im Blau, 3 im Indigo, 1 im Violett, 
3 im Ultraviolett. 
Oxyde, Halogen- und Schwefelverbindungen des Didyms. 
Didymoxyd ist im Zustande der Reinheit erst neuerdings dargestellt worden. 
Der früher als Didymoxyd beschriebene Kórper hat sicher Samariumoxyd und 
háufig gewiss auch Lanthanoxyd enthalten. 
Man erhàlt das Didymoxyd Di,O, durch Glühen des Hydroxyds oder eines 
Salzes einer flüchtigen Sáure, des Oxalats z. B. Bei nicht hinreichend hoher 
Temperatur erhült man ausser dem Oxyd auch noch ein Superoxyd. Man muss 
zur Weissgluth erhitzen oder im Wasserstoffstrome. Es ist eine graublaue. Masse 
vom Vol-Gew. 6:95. Es lóscht sich nicht im Wasser wie das Lanthanoxyd, 
lóst sich leicht in Sáuren und bildet Salze von intensiv blaurother Farbe. Die 
specifische Wärme ist nach NimLsoN und PETTERSSON (17) = 6:95. 
Didymhydroxyd, Di(OH), oder Di,(OH),, wird aus Didymsalzlósungen als 
voluminóser, rothvioletter Niederschlag gefüllt, der in Alkali unlóslich ist. Durch 
Ammoniak werden aus den Didymlósungen basische Salze niedergeschlagen. Die 
Neutralisationswärme des Hydrats ist nach THOMSEN (18) fiir Schwefelsäure 77 160 cal, 
für Salzsäure 71940 cal. 
Didymsuperoxyd entsteht, gemengt mit Didymoxyd, durch mässiges Glühen 
des Oxalates. Wird Didymoxyd an der Luft oder im Sauerstoffstrome erhitzt, so 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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