Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

  
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284. Handwórterbuch der Chemie. 
Pulver. Die Angabe von FRERICHS und SMITH (19), dass sich unter diesen Umständen 
Di,(Se0,), 4- 6H,O bilde, bestreitet CLEVE. NILSON (23) hat dasselbe Salz mit 9 H,O erhalten. 
Ein gewässertes Selenit von der Formel 2Di,(SeO,),, 3H,SeO; + 18H,0 hat NiLson 
durch Abdampfen des basischen Salzes mit einem Ueberschuss seleniger Säure erhalten. Beim 
Behandeln des Rückstandes mit Wasser bleibt das Salz als krystallinisches, rôthliches Pulver zurück, 
Didymcarbonat, Di4(CO;), 4- H4,O, bildet sich nach MARIGNAC als röth- 
licher Niederschlag durch Füllung von Didymsalzen mit Alkalicarbonat. Dasselbe 
Salz hat CrEvE durch Einwirkung von Kohlensáure auf Didymhydrat erhalten. 
Didymammoniumcarbonat, Di,(CO,),, (NH,),CO; 4- 3H40, bildet sich 
als voluminóser Niederschlag, der bald zu einem krystallinischen Pulver wird, 
wenn man eine Didymsalzlósung zu einem Ueberschuss von Ammoniumcarbonat 
setzt. CLEVE hat ferner das Kalium- und Natrium-Doppelcarbonat dargestellt. 
Didymchromat, Di,(CrO,), 4- 7H,O, kleine, mattgelbe Nadeln, durch 
Einwirkung von neutralem Kaliumchromat auf überschüssiges Didymnitrat erhalten 
(CLeve). Bei Anwendung eines Ueberschusses von Kaliumchromat erhält man 
als amorphen, gelben Niederschlag das Doppelchromat, Di,(CrO,),, K,CrO,, 
welches durch Wasser zersetzt wird, so dass nach fortgesetztem Waschen das 
basische Salz, 3Di,O,, UrO, + 18H,0, entsteht (CLEVE). FRERICHS und SMITH 
beschreiben ein Didymchromat, Di;(CrO,),, als kórniges, gelbes Pulver. 
Didymphosphit, Di,(HPO;),, ist nach FRERICHS und SMITH ein rother 
Niederschlag. 
Didymorthophosphat. Dieselben haben durch Fällen von Didymsalz- 
lósungen mit Binatriumphosphat das neutrale Salz, DiP O, 4- H4O, und das saure 
Salz, Di,(HPO,),, erhalten. Creve bezweifeit letzteres, da freie Phosphorsáure mit 
einem Didymsalz neutrales Phosphat als amorphen Niederschlag giebt (MARIGNAC, 
CLEVE). Das neutrale wasserfreie Phosphat hat WALLROTH (24) durch Einwirkung 
von schmelzendem Phosphorsalz auf Didymoxyd erhalten in Form mikroskopischer 
Nadeln, die in verdünnten Säuren unlöslich sind. 
Didympyrophosphat. Aus einer Lösung von essigsaurem Didym wird 
durch Natriumpyrophosphat ein amorpher, rother Niederschlag von der Zusammen- 
setzung Di,(P,O;), 4- 6H,O gefüllt (CLEVE). FRERICHS und SMITH wollen ein 
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weisses, saures Salz, Di,(H4,P4,O;),, erhalten haben, ebenso auch ein Didym- 
metaphosphat, Di,(PO,),, als rothes Pulver. 
Didymarsenit, von FRERICHS und SMITH durch Kochen von arseniger Säure 
und Didymhydrat erhalten, wird als Di,(HAsO,), beschrieben, was nach CLEVE 
unwahrscheinlich ist. 
Didymarsenat. Nach MARIGNAC giebt Arsensäure mit den Didymsalzen 
einen amorphen Niederschlag von der Formel 5Di,(AsO,),, As,O; + 3H,0. 
FRERICHS und SMITH wollen mit Binatriumarsenat das saure Salz, Di,(HAsO,)3, 
als blassrosa, gelatinôsen Niederschlag erhalten haben. 
Didymborat, der weisse, gelatinôse Niederschlag, welchen Borax in Didymsalzlôsungen 
hervorbringt, ist nach FRERICHS und SmrrH Di,(B,07),. CLEVE giebt demselben die wahr- 
scheinlichere Formel Di,O  (BO,),. 
Analytisches Verhalten. 
Die Didymsalze zeigen eine schóne, hellviolette oder rothviolette Farbe. Sie 
besitzen einen süssen und zugleich zusammenziehenden Geschmack. 
Am charakteristischsten sind die Spectralerscheinungen der Didymsalze. Das 
Didymoxyd giebt beim starken Glühen, ohne sich zu verflüchtigen, ein Emissions- 
spectrum, welches aus mehreren hellen Banden besteht [von BuNsEN und BAHR (25) 
     
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
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