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286 Handwórterbuch der Chemie.
gebrachten Substanzen, deren Anfangszustand, von der Zeit und dem Abstande
der beobachteten Schicht von der Grenzschicht.
Nach unendlich langer Zeit wird, falls überall in dem Raum, in dem die
Diffusion vor sich geht, dieselbe "Temperatur vorhanden ist, ein Grenzzustand
erreicht, bei welchem eine gleichmüássige Vertheilung statt hat.
Die Menge des in der Volumeneinheit einer Schicht im Abstande x von einer
fest angenommenen Schicht zur Zeit / enthaltenen Salzes lässt sich mathematisch
berechnen, sobald man Annahmen darüber macht, in welcher Weise der Ueber-
gang des Salzes aus einer concentrirteren zu einer verdünnteren Lösung erfolgt.
Meist macht man, wie dies schon von BERTHOLLET*) geschah, die freilich nur
annähernd gerechtfertigte Annahme, dass die Diffusion denselben Gesetzen wie
die Wirmeleitung gehorcht. Dann ist die in der Zeiteinheit durch eine der
ursprünglichen Grenzflüche parallele Flüche tretende Salzmenge proportional der
Grösse der Fläche 9, der Aenderung der Concentration, die auf der Längeneinheit
eintreten würde, falls sie sich längs derselben in genau derselben Weise änderte,
wie bei Q selbst, d. h., sie würde dann‘ proportional sein dem sogen. Gefälle,
Als Concentration ist dabei die in der Volumeneinheit enthaltene Salzmenge
zu betrachten, da diese und nicht die in der Gewichtseinheit vorhandene für
die Processe maassgebend ist.
Der Diffusionscoefficient ist die in der Zeiteinheit durch die Fiicheneinheit
gehende Salzmenge, wenn das Gefälle gleich Eins istj eine Definition, die auch
noch angewandt wird, wenn die obige Annahme nicht mehr giltig ist. In diesem
Falle wird der Diffusionscoefficient eine Function der Concentration.
Länge)
Die Dimensionen der Diffusionscoefficienten sind Zeit
Wir behandeln zunächst die Diffusion der Flüssigkeiten.
Methoden.**)
Der Diffusionscoefficient wird in verschiedener Weise experimentell bestimmt.
Handelt es sich nur darum, die Diffusion zu verfolgen, so kann man mit Sir W. THOMSON
in das Glas, in dem die Diffusion vor sich geht, eine Reihe von Glasperlen, deren specifisches
Gewicht verschieden gross ist und zwischen demjenigen, der Lösung und des Wassers steht,
bringen. Anfangs schwimmen alle Perlen an der Grenzfläche der beiden Flüssigkeiten, sobald
die Diffusion beginnt, trennen sie sich und geben durch ihre Stellung das specifische Gewicht
der Mischung in verschiedenen Tiefen an. Vor dem Versuch muss sorgfältig alle Luft entfernt
werden. Aus der Concentration einer Lósung, in der die einzelnen Perlen eben schwimmen,
erhült man die Concentration an der betreffenden Stelle (1).
JOHANNISGANZ (12) bringt in ein von planparallelen Glasplatten gebildetes prismatisches Ge-
füss auf den Boden eine Schicht einer concentrirten Salzlósung, schichtet darüber Wasser und
hüngt vor die eine Wand des Prismas einen verticalen Faden. Das Ganze steht in einem grossen,
s Vergl. auch Frick, Pocc. Ann. 94, pag. 59. 1855, der diese Hypothese rechnend ver-
folgte und bis zu einem gewissen Grade auch experimentell prüfte. Die gegen die BERTHOLLET-
Fick’schen Annahmen sprechenden Versuche s. w. u.
**) 1) MAXWELL, Theory of Heat., deutsch v. AUERBACH, pag. 266. 1877. 12) JOHANNISGANZ,
WIED. Ann. 2, pag. 24. 1877. 1b) WILD u. SIMMLER, PoGG. Ann. I00, pag. 217. 1857-
1c) GRAHAM, Phil. Trans. 1850, pag. 1; 1851, pag. 483. 2) HorPE-SEYLER, Medicinisch-chem.
Untersuchungen. Berlin 1866. 3) E. Vorr, PocG. Ann. 130, pag. 227. 1867. 4) S. v. WROBLEWSKI,
WIED. Ann. 13, pag. 606. 1881. 5) STEFAN, Wien. Ber. 78, pag. 957. 1878; Beibl. 3, pag. 571-
5a) BEILsTEIN, LIEB. Ann. 99, pag. 165. 1856. 5b) Fick, PocG. Ann. 94, pag. 59. 1855-
6) S. v. WROBLEWSKI, WIED. Ann. I3, pag. 606. 1881. 6a) J. SCHUHMEISTER, Wien. Ber. 79,
pag. 603. 1879; Beibl 3, pag. 682. 7) LoNG, WIED. Ann. 9, pag. 613. 1880. 8) R. LENz, Mém.
de St. Petersb. [7] 30. 1882; Beibl. 7, pag. 399. 9) F. WEBER, WIED. Ann. 7, pag. 469. 1879.
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