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324. Handwörterbuch der Chemie.
bei 72:5? schmelzende Krystalle, welche an der Luft zerfliessen. Durch Schmelzen
mit Kali entsteht p-Diphenol. Die sehr bestándigen Salze sind krystallinisch. Das
Kaliumsalz giebt beim Erhitzen mit Chlorcalcium einen krystallinischen Nieder-
schlag, schwer löslich, selbst in siedendem Wasser.
Das Chlorid (30), C,,H;(SO,CI),, krystallisirt in glasglänzenden Prismen. Es schmilzt
bei 203? unter Bräunung. Durch Salpeterschwefelsäure wird es in ein Nitroprodukt übergeführt
(32). Durch Reduction mit Zinn und Salzsäure wird es in
Diphenyldisulfhydrat (30), C,,H4(SH),, umgewandelt, welches aus
siedendem Alkohol in farblosen, bei 176? schmelzenden Bláttchen krystallisirt.
Diamidodiphenylsulfonsäure (33), Ci,H,(NH,),.(SO,H),. Durch Erhitzen von
Benzidin mit rauchender Schwefelsäure auf 107° erhalten, krystallisirt in kleinen, weissen, vierseitigen
Blättchen. Schwer löslich, selbst in kochendem Wasser und in Alkohol, fast unlöslich in Aether.
Oxydiphenyle, C,H;C,H,OH. p-Oxydiphenyl (34) wird durch Ein-
wirkung von salpetrigsaurem Kali auf schwefelsaures p-Amidodiphenyl gewonnen.
Es bildet dünne, farblose, bei 151—152? schmelzende Bláüttchen. Mit Wasser-
dampf sehr leicht flüchtig. Leicht in Wasser und Alkohol lóslich.
Nitro- und Amidoderivate des p-Oxydiphenyls sind aus Amidonitrodiphenylen
durch Einwirkung von salpetriger Sáure dargestellt worden.
Oxydiphenyl (36) entsteht durch Schmelzen von diphenylsulfcsaurem Kali
mit Aetzkali und krystallisirt aus Alkohol in seideglänzenden Nadeln oder Blättchen.
Schmp. 164—165° Siedep. 305—308°. Ziemlich schwer flüchtig mit Wasser,
dämpfen. Leicht löslich in Alkohol und Aether. Die Benzoylverbindung schmilzt
bei 152°. Beim Erwärmen mit concentrirter Schwefelsäure entsteht Oxydiphenyl-
mono- und Disulfonsäure.
Dioxydiphenyl, Diphenol, C,H,OH-C,H,OH, ist in vier Modificationen
bekannt.
a-Diphenol (37) entsteht neben f-Diphenol, welches in geringerer Menge
gebildet wird, und neben Salicylsäure, Oxybenzoesäure etc. beim Schmelzen von
Phenol mit Kali. Es ist in Wasser leichter lóslich als die 8-Verbindung, wodurch
die Trennung bewirkt wird. Lange, weisse Nadeln, welche bei 193? schmelzen.
Ziemlich leicht in heissem Wasser lóslich, schwer in kaltem, leicht in Alkohol.
Eisenchlorid färbt die wässrige Lösung blau.
Der Dimethyláther, C;H,(OCH,)- C,H,(OCO,), siedet zwischen 310 und 3209. Durch
Erhitzen mit concentrirter Schwefelsáure entsteht a-Diphenolsulfonsäure.
8-Diphenol (37) bildet kleine, flimmernde Blüttchen, welche bei 190?
schmelzen. Die wässrige Lösung wird durch Eisenchlorid hellgrün gefärbt.
Der Dimethyläther krystallisirt.
TDiphenol(38). p-Dioxydiphenyl entsteht durch Schmelzen von Diphenyl-
disulfonsáure mit Aetzkali, durch Kochen von Tetrazodiphenylsulfat mit Wasser
und durch Destillation von Dioxyphenylbenzoesáure mit Kalk. Es krystallisirt aus
Alkohol in weissen, glänzenden Bláttchen oder Nadeln, welche bei 272° schmelzen.
Siedepunkt oberhalb 360°. Schwer löslich in Wasser, leicht in Alkohol und
Aether. In concentrirter Schwefelsäure, welche eine Spur Untersalpetersäure
enthält, ist es mit blauer Farbe löslich.
Diacetyl-y-Diphenol, bildet bei 159—160% schmelzende Nadeln. Durch Einwirkung
von concentrirter Schwefelsäure entsteht Diphenoldisulfosäure; Tri- und Tetraphenolsulfosäure
werden durch Einwirkung von concentrirter Schwefelsiure auf Tetrazodiphenylsulfat erhalten.
Chlor und Brom führen das in Eisessig gelóste y-Diphenol in Tetrachlor- und Tetrabrom-
diphenol (39) über, von denen ersteres bei 2339, letzteres bei 9649 schmelzende Krystalle bildet.
Beide werden in Eisessiglosung durch rauchende Salpetersäure in chinonartige Körper umgewandelt.
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