26 . Handwôrterbuch der Chemie.
und salpetersaurem Alkali getrennt werden, wenn in Lösung befindlich, durch darge
Bariumcarbonat, von den übrigen alkalischen Erden durch Fällen mit Ammoniak. Gelb
Rup. BIEDERMANN. I
C,H, —À CH = : (1:3 f
Chrysen, C.H, s | | .. Der Kohlenwasserstoff findet sich in ber]
T H,—CH
10H |
den am hóchsten siedenden Destillationsprodukten von Steinkohlen (1), Braun- |
kohlen (2), Holz, von Oelen und Fetten, z. B. des Stuppfettes (3), welches You
bei der hüttenmünnischen Verarbeitung des Quecksilbers gewonnen wird. Syn- 300
thetisch (4) ist es durch Erhitzen von Benzylnaphtylketon, C,H;CH,COC, H,, a
mit Jodwasserstoff und Phosphor, und Durchleiten des Reductionsproduktes durch ry:
ein rothglühendes Rohr erhalten worden.
Zur Darstellung (1) werden die bei der Destillation zuletzt übergehenden Antheile des
Steinkohlentheers, wesentlich aus Pyren und Chrysen bestehend, mehrfach längere Zeit mit
Schwefelkohlenstoff digerirt, welcher das Chrysen grösstentheils ungelöst lässt. Der aus den Chroi
gegen 150? siedenden Steinkohlentheerólen umkrystallisirte Kohlenwasserstoff wird durch Kochen gefal
mit etwas Alkohol und Salpetersáure rein weiss erhalten. Chrysenhaltiges Anthracen eignet sich und :
ebenfalls zu seiner Darstellung. ;
Das Chrysen krystallisirt aus Benzol oder Eisessig in rhombischen Tafeln, t]
welche bei 250? schmelzen. Der Kohlenwasserstoff und seine Lósungen zeigen und
eine intensiv roth violette Fluorescenz. Er ist sehr wenig löslich in kaltem Wasser, mt
Alkohol, Aether, Schwefelkohlenstoff, Benzol und Essigsäure, in den beiden d
letzteren. betrüchtlicher beim Kochen. 100 Thle. abs. Alkohol (6) lósen bei e e
16°0:097 Thle., bei Siedetemperatur 0:17 Thle. Chrysen. 100 Thle. Toluol (6) ey
lösen bei 18? 0:24 Thle., bei 100? 5:39 Thle. Chrysen. Chrysen (5) wird selbst m .
beim Erhitzen mit Jodwasserstoff und Phosphor auf 200? nicht reducirt. Es ver- ys
bindet sich mit Pikrinsáure und Dinitroanthrachinon. Pikrinsáure-Chrysen,
C,sH;9, C,H,(NO,)sOH, krystallisirt aus Benzol in rothen Nadeln. Dini- vem
troanthrachinon-Chrysen, C,,H,,'C,,H,O,(NO,),, bildet ebenfalls nadel- Hy
fórmige, rothe Krystalle. sil
Dichlorchrysen (s), C,,H,,Cl,, durch Ueberleiten von Chlor über Chrysen, fist
welches auf 100? erhitzt ist, dargestellt, krystallisirt aus Benzol in weissen Nadeln, Sáu
welche bei 267? schmelzen.
Trichlorchrysen (5), C, sH,Cl,, entsteht durch Einwirkung von Chlor auf
Chrysen bei 160—170? und krystallisirt aus Benzol in feinen Nadeln, deren
Schmelzpunkt oberhalb 300? liegt. stit
Dekachlorchrysen (1), C,,H5Cl,,, entsteht beim Erhitzen von Chryso-
chinon mit 2 Mol. Phosphorpentachlorid und einem grossen Ueberschuss von ses
Phosphoroxychlorid auf 220°. Gelbrothes Harz. Syn
Dibromchrysen (5), C,H, ,Br,, wird durch Einwirkung von Brom auf Bet
eine Lósung von Chrysen in Schwefelkohlenstoff erhalten und krystallisirt aus GRC
siedendem Benzol in weissen Nadeln, welche bei 273° schmelzen. Durch directe pag
Einwirkung von Brom auf Chrysen werden höher gebromte Produkte gebildet. GR
Nitrochrysen (5) C,,H,,(NO,), entsteht durch Einwirkung von Alkohol Gm)
und Salpetersäure auf Chrysen bereits in der Kälte. Es wird am besten durch ber
Erwármen von Chrysen mit Salpetersáure (L:25 spec. Gew.) auf dem Wasserbade AT
*) f) LIEBERMANN, Ann. 158, pag. 299. 2) ADLER, B. 12, pag. 1889. 3) GOLDSCHMIDT Ca
und v. SCHMIDT, Jahr. 1881, pag. 1251. 4) GRAEBE und BUNGENER, B. I2, pag. 1079. AN
5) SCHMIDT, J. pr. Ch. (2) 9, pag. 270. 6) BrcHI, B. 12. pag. 1978. Jot