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Dünger. 423
andt, und ebenso ist die düngende Kraft salpeterreicher Erden den
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Besonders wurde aber
Bewohnern Indiens, Aegyptens, Spaniens längst bekannt.
die Zahl der Düngemittel vergrössert durch die Forschung und Speculation über
die Ursache der Wirksamkeit des Düngers, Die verschiedenen Theorien, welche
um diese zu erklären, haben stets einen gewissen Einfluss
aufgestellt wurden,
en Landwirthe, so dass bald diese,
ausgeübt auch auf die Ansichten der praktisch
bald jene Düngemittel im Sinne der herrschenden
Die Forschung hat sich aber von dem Augenblick an, wo
Weg einschlug, noch besonders dadurch nützlich erwiesen, als sie diejenigen
on denen die Wirkung des Düngers abhängt, und
Bestandtheile kennen lehrte, v
damit zugleich einen grossen Kreis neuer Düngemittel aufschloss, indem viele in
standtheile enthielten, nach
der Natur vorkommende Materialien, welche dieselben Be:
geeigneter Vorbereitung sich zu dem gleichen Zwecke verwenden liessen. Eine neue
Industrie, die Fabrikation der künstlichen Düngemittel, ist aus jenen experimen-
tellen Studien der Pflanzenphysiclogen und Agrikulturchemiker hervorgegangen.
Da unsere heutigen Begriffe ven den wirksamen Bestandtheilen und dem
Werth der Diingemittel das Resultat sind langwieriger wissenschaftlicher Kämpfe,
so wird es am Platze sein, hier einen gedrängten Ueberblick über die geschicht-
liche Entwicklung jener Begriffe als. Grundlage für die nähere Betrachtung der
einzelnen Düngemittel zu geben.
Geschichtliche Entwicklung der Düngerlehre. Als einer der ersten, welcher seine
Ansichten über die Wirkung des Stalldüngers bestimmter aussprach ist BERNARD PALISSY (1)
(1510— 1590) von Chapelle-Biron zu nennen, welcher behauptete, dass das Wirksame des Mistes
auf seinem Gehalt an lóslichen Salzen beruhe. Er wurde Begründer der sogen. Salztheorie,
nach welcher Salze als Pflanzennahrung angesehen wurden. Namentlich galt der Salpeter (resp.
das Nitrum der Alten, das mit dem heutigen Begriff von Salpeter nicht gleichbedeutend ist) als
Dagegen betrachtete VAN HELMONT (1575—1644) das Wasser als
abilischen. Substanzen und begründete
Diese Theorie hatte ihre
Theorien bevorzugt wurden.
sie einen exacteren
die Seele aller Vegetation.
den eigentlichen Grundstoff der animalischen und veget
damit die Wassertheorie, welche von bedeutendem Einfluss war.
Berechtigung, da überall die wohlthätigen Wirkungen des Wassers auf
Tage treten. VAN HELMONT zog einen Weidenzweig von 5 Pfund Gewicht in Erde durch täg-
liches Begiessen mit Regenwasser bis zu einem Gewicht von 164 Pfund auf, während die Erde
ahm. Der Boden erschien für die Ernährung nebensächlich und nur
rtheorie erreichte später ihren Höhepunkt in DUHAMEL
in filtrirtem Seinewasser
den Pflanzenwuchs zu
nur um ein Geringes abn
als feste Grundlage nothwendig. Die Wasse
pu MONCEAU (1700—1782), dem es gelang (2) verschiedene Báume
aufzuziehen. Er kann somit auch der Begründer der für die Pflanzenphysiologie so wichtigen
Es war wohl z. Th. eine Folge dieser Theorie, dass
Wasserculturmethode genannt werden.
besonders in
man dem Wasser als Culturmittel eine grôssere Beachtung als bisher schenkte,
England, wo die künstliche Bewässerung schon im 17. Jahrhundert von Lord BACON (3) empfohlen
worden war. Der Wassertheorie trat aber schon frühzeitig eine Erdtheorie entgegen, welche
den Boden als die eigentliche Nahrung der Pflanzen betrachtete. Sie wurde begründet durch
JETHRO TuLL, welcher lehrte, dass fein zertheiite Erde Pflanzennahrung sei. Aus dem Bestreben,
diese Erde den Pflanzen in genügender Menge zuzuführen,
Drilleultur (1701). Die Erdtheorie war den Praktikern besonders sympathisch,
sie der günstige Einfluss der Bodenlockerung und der seit Ende des 17. Jahrhun
Einführung der Hackfrüchte auf die Bodencultur erklärte. Viel geringeren Erfolg hatten jene
Schleswig-Holstein 1883, No. 6, 7, 8, 9. 415) E. HEQUET D'ORVAL u. A. PAGNOUL, B. C. 1884,
pag. 92. 416) E. WOLFF, Deutsche landw. Presse 1884, No. 76. 417) v. ECKENBRECHER, Tage-
blatt Magdeburger Naturf. Vers. (1884), pag. 278. 418) THiBAULT, Compt. rend. 79, pag. 384.
419) ScuucHT, Locks u. Ref., Chemiker Ztg. 1885, No. 16. 420) LECHARTIER, B. C, 14 (1885),
pag. 163. 421) Spiess, B. C. 3 (1873), pag. 375. 422) H. GRUNER, Gewinnung u. Verwerthung
phosphorsäurehaltiger Düngemittel, Berlin 1885.
entsprang seine Erfindung der
da sich durch
derts erfolgten