|
|
|
|
———
SR
432 Handwdrterbuch der Chemie.
so lässt sich die bei einer bestimmten Fütterung im Koth und Harn der Thiere
ausgeschiedene "lrockensubstanzmenge berechnen. Hierzu gescllt sich nun bei
der Production des Stallmistes noch die Trockensubstanz der Einstreu. Die
Gesammtmenge der im Dünger enthaltenen Trockensubstanz lässt sich ausdrücken
durch die Formel
Zxm+SxXn,
wo Z' die gesammte Trockensubstanz des Futters, m den Düngerverwerthungs-
coefficienten, S die Menge der Streu, 7 den procentischen Gehalt der Streu an
Trockensubstanz dividirt durch 100 bedeutet. Die Gesammtdüngermenge 7 be-
rechnet sich nach der Formel
100
D—(PxneSxm),
wenn der Gehalt des Diingers an Trockensubstanz = ? angenommen wird.
Nach Versuchen von BOUSSINGAULT, HOFMEISTER, HENNEBERG u. A. beträgt m
in den meisten Fállen nahezu 0:5; nach vielen Analysen von Streustroh beträgt 7
im Mittel annähernd 0:85. Für einen den wirklichen Verhältnissen annähernd
entsprechenden Trockensubstanzgehalt des Stallmistes von 25% resp. Wassergehalt
von 75% geht die obige Formel über in
D z297--S»34.
Diese Formel kann vorläufig nur für die Stallmistberechnung bei Pferden,
Kühen, Ochsen, Schafen Anwendung finden, da bei anderen Nutzthieren eine
Ermittlung des Düngerverwerthungscoefficienten noch fehlt. Für Schweine be-
dient sich HEIDEN (60) der Formel
D=7>2873 +5,
Um nun die procentische Zusammensetzung des Stalldüngers an den ein-
zelnen Bestandtheilen zu berechnen, hat man die im Futter verabreichten Sub-
Stanzen zu summiren zu jenen des Streustrohs. Zu dieser Berechnung dienen
am zweckmüssigsten die Worrr'schen Tabellen über die procentische Zusammen-
setzung der Futtermittel an Aschenbestandtheilen und Stickstoff (61). Indem man
: . 100 D, :
diese Zahlen mit P$ multlplicirt, erfáhrt man die Procent-Zusammensetzung des
Gesammtdüngers an den betr. Pflanzennáhrstoffen. Dieses Resultat bildet dann
eine erste Annäherung an die wirkliche Zusammensetzung. Es wird bald mehr,
bald weniger von der wirklichen Zusammensetzung abweichen und zwar aus
folgenden Gründen.
1l. Während der Lagerung auf der Dungstütte tritt eine Gührung und Selbsterwärmung des
Stallmistes ein, welche einen Verlust an Trockensubstanz zur Folge hat. Nach E. WorzF (62)
ist die Abnahme des Stallmistes bei langsam geleiteter Vergührung in 2—3 Monaten, d. h. bis
der Dünger einen gleichmässig mürben Zustand annimmt, nicht sehr bedeutend, vorausgesetzt,
dass ein häufiges, jedoch nicht übermüssiges Anfeuchten der ganzen Düngermasse vorgenommen
wird. Sie wird durchschnittlich 16—209 vom Gewicht des frischen Stallmistes betragen, welche
Reduction also an der Grösse 2 zu vollziehen wäre, wenn die Zusammensetzung des Stallmistes
in dem mürben und mässig verrotteten Zustand, wie er in der Regel sich bei der Anwendung
auf Feld und Wiese befindet, ermittelt werden soll. Bei längerer Lagerung bis zum speckigen
oder ganz zersetzten Zustand ist der Gewichtsverlust grósser und kann bis ca. 6049 der frisch
producirten Menge betragen.
2. erfährt der Stallmist während der Lagerung gewisse Verluste durch Versickerung oder
Ablauf von Jauche und durch Verflüchtigung von Ammoniak. Die Rechnung kann also nur
dann annähernd zutreffen, wenn die Jauche vom Stalldünger aufgesogen bleibt und einer Ver-
flüchtigung von Ammoniak durch irgend welche Hilfsmittel vorgebeugt wurde. Beides ist in
der Praxis meist nicht der Fall. Häufig lässt man die Jauche sich ansammeln und die Rech-
g
m CDD nm) oM peed
wy M oft
Ll