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490 Handwórterbuch der Chemie.
grenzt. Ueber der Gicht befindet sich der eiserne Gichtmantel
die Beschickung und das Brennmaterial eingetragen wird. In der Gicht ist ein oben anschliessender
Blechcylinder O, der Gichtgasfang, eingehüngt. Da hier die Beschickung den Gichtgasen
Widerstand darbietet, so sammeln sich dieselben hinter dem Cylinder und werden durch die
Canäle ^ und $' zu weiterer Verwendung abgeführt.
JV, durch dessen Oeffnungen
Neuerdings baut man die Hochofen viel leichter,
feuerfesten Steinen.
Die Chargen werden durch die Gichtóffnung des im Betrieb stehenden Ofens bis zu 1 Tonne
abwechselnd mit 1 bis 9-5 Tonnen Brennstoff (Holzkohle, Coks, Anthracit) eingebracht. Die al.
mählich niedersinkenden Erze werden in der V
orwdrmzone, etwa dem ersten Drittel des
Ofeninnern, bei 150 bis 500° vorgewürmt und vóll
ig ausgetrocknet, sodann in der Reductions-
zone, die bis zur Basis des oberen Kegels reicht, bei 500 bis 900° zu metallischem Eisen redu-
cirt. Die reducirenden Stoffe sind Kohlenox
yd, Kohlenwasserstoffe und Cyanverbindungen.
Durch die Geblüseluft wird das Brennmaterial zu Kohlensäure verbrannt, welche aber weiter
aufsteigend, mit dem glühenden Kohlenstoff in Berührung, Kohlenoxyd bildet. Das reducirte
Eisen bildet eine poröse, kohlenstofffreie, fast unschmelzbare Masse, den Eisenschwamm. In der
nun folgenden Kohlungszon e, in dem Kohlensack, nimmt das Eisen bei 900 bis 1500° Kohlenstoff
auf, hauptsächlich aus den Dämpfen der Alkalicyanide, wird d
der Schmelzzone bei C zum Schmelzen (150G bis 1700°). Dabei reducirt ein Theil seines
Kohlenstoffs fremde Oxyde, wie Kalk, Phosphorsäure u. s. W., SO dass das Eisen Aluminium,
Mangan, Calcium, Phosphor und Silicium aufnimmt. Auch die Zuschläge kommen zum Schmelzen,
die Schlacke umhüllt das Eisen und schützt es in der Verbrennungszone bei 2, wo inten-
sivste Weissgluth herrscht, vor der Verbrennung. Die aus den Düsen eintretende Luft verbrennt
hier die Kohle zu Kohlensäure. Das geschmolzene Eisen sammelt sich im Herd an, wo eine
Temperatur von etwa 1800? herrscht, so dass es flüssig bleibt. Es wird 2 bis Gmal täglich
abgestochen, während die Schlacke continuirlich über den Wallstein fliesst.
Wenn das Roheisen nicht direkt zu Giessereizwe
fliesst es in Sandformen, in welchen es die Gest
erhält, um so in den Schmiedeise
besonders ohne Rauhschacht, nur aus
adurch schmelzbar und kommt in
cken in bestimmte Formen geleitet wird, so
alt von Barren, sogen. Gänzen oder Masseln
n- und Stahlhütten verwendet zu werden.
Die Verbrennungsluft, der Wind, wird meistens durch ein Cylindergeblise und Windkessel
in den Ofen getrieben. Seit 1828 arbeitet man nach dem Vorgang von J. B. NEILSON gewóhn-
lich mit auf 350 bis 700? erhitzter Geblüseluft. Dadurch werden nicht nur 20 bis 459 Brennmaterial
erspart, sondern es wird auch die Eisenproduction vermehrt. Der Wind wird in eisernen Röhren-
apparaten oder in SIEMENS’schen Regeneratoren erhitzt,
gase des Ofens verwendet werden.
niak gegen 40% brennbare Gase,
wobei zur Heizung meistens die Gicht-
Diese enthalten neben dem Stickstoff der Luft und Ammo-
hauptsächlich Kohlenoxyd, ferner Kohlenwasserstoffe, Wasser-
stoff und bisweilen kleine Mengen von Cyan. Der Stickstoff des Brennmaterials vereinigt sich
bei der hohen Temperatur des Hochofens mit Kohlenstoff zu Cyan, d
as als Cyanwasserstoff und
Cyanmetall auftritt. Nach BUNSEN und PLAYFAIR wurden in einem mit Steinkohlen betriebenen
schettischen Hochofen taglich 112
2:5 Kgrm. Cyankalium gebildet. Mit vorhandenem Wasserdampf
sich zersetzend, bilden die Cyanverbindungen ]
den Gichtgasen vor deren Verbrennung
Auch ein anderes Nebenprodukt des
Umwandlung in Schlackenwolle, die
und Cementfabrikation,
xohlensaures Ammoniak, dessen Gewinnung aus
gegenwärtig von grosser technischer Bedeutung ist.
Hochofenbetriebs, die Schlacke, findet neuerdings durch
als schlechter Wärmeleiter benutzt wird, ferner in der Glas-
sowie zur Herstellung von Schlackensteinen technische Verwendung.
II. Schmiedbares Eisen.
Vor Einführung der Hochófen wurde, wie oben auf pag. 479 Schon bemerkt
wurde, ausschliesslich schmiedbares Eisen aus den Erzen hergestellt, Diese
direkte Schmiedeisen- Gewinnung wurde in Deutschland Rennarbeit genannt.
Reine und leicht reducirbare Eisenerze, wie Braun- und Spatheisenstein, wurden
in niedrigen Gebliseherden (Luppen- oder Rennfeuern) in abwechselnden
Schichten mit Holzkohlen niedergeschmolzen. Dabei wird ein grosser Theil der
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