Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
  
  
  
  
  
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498 Handwórterbuch der Chemie. 
auch unter Zusatz von Kohle, Wolfram, 
recken. 
9. Raffination des Rohstahls. Um dem Rohstahl vôllige Homogenit 
wird er entweder durch Gärben oder durch Umschmelzen raffinirt. 
Gärbstahl wird hergestellt, indem Rohstahlstäbche 
und ausgereckt werden, worauf die Stahlstange wieder zer 
wiederholt wird. 
Gussstahl, der homogenste und festeste Stahl, 
in Tiegeln und Ausgiessen der Masse in Formen, 
hergestellt. Wenn nicht gleich Gebrauchsgegenstände 
die Stahlblöcke noch einem Verdichtungs- und Form 
unterworfen. Zum Schmelzen dienen feuerfeste Tiegel, 
in Tiegelschachtófen mit Coksfeuerung oder in Herdfl 
Beim Schmelzen wird ein Theil Eisen oxydirt, 
Tiegels zu einer Schlacke, 
welche dann oxydirend auf den Kohlenstoff 
ein Aufwallen durch das er 
ntweichende Kohlenoxyd eintritt. 
soll der Graphit keine Einwirkung auf den Stahl ausüben. 
Tiegelgussstahl durch Zusammenschmelze 
herzustellen, ist zuerst von KRUPP im Grossen 
weite Verbreitung gefunden. 
Der Flussstahl enthält nach dem Erstarren Blasenräume, die mit Gasen gefüllt sind. Diese 
porôse Beschaffenheit kann für manche Verwendungen, z. B. bei d 
kanonen, sehr verhängnissvoll werden. Ueber die Natur dieser Gaseinschlüsse hat G. F. Mi 
(46) ausgezeichnete Untersuchungen ausgeführt. Nach ihm wird in der Bessemerbirne Wasser- 
dampf zerlegt; der frei werdende Wasserstoff wird von dem flüssigen Eisen gelöst und nimmt 
beim Erstarren wieder Gasform an. In der That bestehen die Gassecretionen hauptsächlich 
aus diesem Gase (etwa 85% H, 15% N). Ein Zusatz von Ferrosilicium erhöht wesentlich. die 
Dicktigkeit des Gusses. Dies erklärt MÜLLER durch die Annahme, dass ein Siliciumgehalt die 
Löslichkeit des Wasserstoffs im Stahle vermehre. Auf Zusatz von Spiegeleisen beim Bessemern, 
wodurch dichte Güsse erhalten werden, soll das dabei sich bildende Kohlenoxyd den Wasserstoff 
mit fortreissen. PoOURCEL (47) u. A. sehen die Blasenbilder im Kohlenoxyd, welches durch 
Einwirkung gelósten Eisenoxyds auf den Kohlenstoff des Eisens entstanden sei; ein Silicium- 
zusatz soll die Bildung von Kohlenoxyd durch Entstehen eines Silicats verhindern. Freilich 
wird Kohlenoxyd in den Gase allein dies kann durch später beim 
rdrängt worden sein [A. SCHMIDT (48)]. 
an sucht die Dichtigkeit des Gusse 
arrens zu erhöhen. 
(49) Wasserdampf in die hermetisch verschliessb 
ein noch energischeres Mittel an, inde 
form mit einem Behälter in Verbindung setzt, welcher flüssige Kohlensäure enthält. Das Kohlen- 
säuregas gelangt in den oberen Theil der Giessform und drückt 
Umgebung mit einem schlechten W 
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inschlüssen nicht gefunden, 
Erstarren frei werdenden Wasserstoff ve 
Wie dem auch sein mag, m 
S durch Ausübung eines 
starken Druckes während des Erst 
Zu diesem Zweck wird nach C. W. SIEMENS 
are Gussform eingeführt. Kmupp (50) wendet 
m er die nach dem Giessen Sofort zu verschliessende Guss- 
auf das Metall, welches durch 
ärmeleiter längere Zeit in flüssigem Zust 
Härten des Stahls (tremper, hardening). 
so wird er gehärtet. 
ande erhalten wird. 
Wenn glühender Stahl rasch abgekühlt wird, 
Dabei ist der Härtegrad um so grösser, je höher der Stahl erhitzt war 
und je kälter und ein je besserer Wärmeleiter die Ablöschflüssigkeit ist. 
dienen Salzlósungen (gute Wiürmeleiter), Wasser, 
leiter). Das Härten war schon den Alten bekannt, 
hervorgeht. PriNiUS sagt: 
Als Hürteflüssigkeiten 
ferner Oel, Talg, Wachs (schlechte Wáàrme- 
Wie u. a. aus der Odyssee (IX. Ges., v. 397) 
»Zartere Eisengerüthe werden in Oel abgelóscht, denn durch Wasser 
bekommen sie eine solche Härte, dass sie leicht zerbrechen. « 
Da man durch das Ablöschen den gewünschten H 
giebt man dem Stahl zunächst eine 
durch Anlassen (recuire, tempering) oder Erhitzen auf ein 
rasch abkühlt. Beim Erhitzen überzieht sich der Stahl mi 
man die gewünschte Temper 
ärtegrad nicht sicher erreichen kann, so 
grössere Härte als die verlangte und erweicht dann wieder 
e bestimmte Temperatur, worauf man 
t den Anlauffarben , durch welche 
atur erkennen kann. 
Nickel, Mangan unter wiederholtem Drehen und Aus- 
ät zu ertheilen, 
n zu einem Barren zusammengeschweisst 
brochen und das Verfahren mehrmals 
wird durch Umschmelzen des Rohstahls 
nachdem die Gasentwicklung aufgehórt hat, 
gegossen werden (Stahlfaçonguss), so werden 
gebungsprozess durch Glühen und Hàümmern 
die 10 bis 40 Kgrm. fassen und entweder 
ammófen mit Gasfeuerung erhitzt werden. 
das Eisenoxyd verbindet sich mit Kieselsäure des 
des Stahls wirkt, wodurch 
Bei Anwendung von Graphittiegeln 
n von reinem Schmiedeeisen und Spiegeleisen 
ausgeführt worden. Dies Verfahren hat jetzt eine 
er Fabrikation von Gussstahl- 
  
   
    
  
  
   
    
  
   
    
     
    
   
   
   
    
   
    
  
    
   
    
    
    
    
   
    
   
  
  
  
  
    
     
  
  
  
  
  
   
   
    
    
  
   
  
     
    
   
   
   
  
     
   
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