42 Handwörterbuch der Chemie.
mit Wasser auf 110—120? in Citraweinsáure über. Mit Brom geht sie keine
Reaktion ein. Ebensowenig wird sie von Natriumamalgam reducit Dagegen
kann man sie durch Erhitzen mit conc. Jodwasserstoffsáure auf 100— 110? in Citra-
malsäure überführen. Salzsäure verwandelt sie sehr leicht in Hydrochloroxycitra-
consáure, eine mit Chlorcitra- und Chloritamalsáure isomere Säure.
Oxycitraconsaure Salze. Von solchen seien erwähnt:
Saures oxycitraconsaures Kalium, C,H,O,K. Mikroskopische Prismen.
Saures Ammoniumsalz, C,H,O,NH,. Mikroskopische Prismen.
Neutrales Ammoniumsalz, C,H,O,(NH,),. Central angeordnete Nadeln,
Bariumsalz, C,H,O,Ba + 4H,0. Glänzende, in heissem Wasser reichlich, in kaltem
kaum lôsliche Nadeln. Verliert sein Krystallwasser über Schwefelsáure. Wird bei tagelangem
Kochen mit Wasser nicht zersetzt; beim Erhitzen mit der fünffachen Menge Wasser auf 120?
entsteht zunächst citraweinsaures Baryum, dann Kohlensäure und ein öliger Körper.
Strontiumsalz, C,H,O,Sr J- 4H,O. Dem Bariumsalz ähnlich.
Bleisalz, C,H,O,Pb 4- 41 H,O. Besonders charakteristisch. Seideglänzende, schr schwer
lösliche Nadeln, welche über Schwefelsäure oder bei 100° 4H,O verlieren und bei 120" sich
anfangen zu zersetzen. Es kann nicht aus kochendem. Wasser umkrystallisirt werden, da es da-
bei partielle Zersetzung erleidet. Beim Erhitzen mit Wasser auf 1909 geht es in citraweinsaures
Blei über.
Silbersalz. Weisser Niederschlag, der in kurzer Zeit braun wird und beim Kocben mit
Wasser metallisches Silber ausscheidet (Unterschied von Citraweinsáure).
Mit Eisenchlorid giebt neutrales oxycitraconsaures Kalium einen im Ueberschuss beider
Agentien lóslichen róthlichbraunen Niederschlag. Kocht man denselben mit der eisenchloridhaltigen
Flüssigkeit, ‚so verschwindet er vollständig. Dabei entwickelt sich Kohlensäure und ein stechend
riechender, Lackmus nicht röthender Körper, während die Flüssigkeit dunkel braungrün wird
und Eisenoxyduisalz enthält (118) (44).
Xeronsäureanhydrid, CHoCO— CH COX
léinsáureanhydrid (?) (109)] Von FrrriG (110) in den Produkten der trocknen
Destilation der Citronensáure aufgefunden. Es ist ein Produkt der Zersetzung
des Citraconsáureanhydrids durch Hitze.
Das letztere beginnt bereits bei 1609, langsam Kohlensáure abzuspalten; erhitzt man es
am Rückflusskühler, so tritt lebhafte Kohlensáureentwicklung ein und nach einigen Stunden geht
der gróssere Theil des entstandenen Produktes oberhalb des Siedepunktes des Citraconsáure-
anhydrids über. Aus diesem Antheil erhält man durch Destillation mit den Wasserdämpfen das
Xeronsäureanhydrid. Man behandelt das Destillat mit überschüssigem kohlensaurem Calcium in
gelinder Wärme, filtrirt und erhitzt das Filtrat zum Sieden. Es scheidet sich xeronsaures Calcium
ab, das abfiltrirt und durch Digeriien mit Salzsäure zersetzt wird.
Das Xeronsäureanhydrid ist eine farblose Flüssigkeit von charakteristischem
Geruch. Es siedet bei 242°, erstarrt bei — 18° noch nicht, ist mit den Wasser-
dämpfen leicht flüchtig, in Wasser wenig löslich, leicht löslich in Alkohol und
Aether.
Die Xeronsáure selbst, C,H,,(COOH),, ist nicht darstellbar. Aus ihren
Salzen in Freiheit gesetzt, spaltet sie alsbald Wasser ab und geht in das Anhy-
drid über (rro).
Xeronsaures Calcium liefert bei der Oxydation mit chromsaurem Kalium
und Schwefelsäure Propionsäure (111).
Xeronsaures Calcium, C,H,,O0,Ca-- H,O, ist das für die Xeronsáure 'am meisten
charakteristische Salz. Am besten stellt man es durch Versetzen der Losung des Xeronsdure-
anhydrids in Ammoniak mit Chlorcalcium dar. In der Kilte bleibt die Lósung klar; beim Er-
hitzen scheidet sich das Salz in krystallinisch werdenden Flocken ab. Beim Erkalten lóst es
sich nicht wieder auf. Verliert sein Krystallwasser vollstindig bei 170°
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