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516 Handwórterbuch der Chemie.
Lósliche basische Ferrichloride entstehen durch Auflósen von frisch
gefalllem Eisenhydroxyd in Eisenchloridlôsung. ^ Nach Ompwav (140) kann
sich dabei die Verbindung Fe,Cl, + 23Fe,O, bilden. BECHAMP (139) hat die
Fliissigkeit untersucht, die man durch Auflésen von Eisenhydroxyd in Salzsäure
erhält, bis dieses sich nicht mehr rasch auflöst, und deren Zusammensetzung zu
Fe, Cl, 4- 3Fe,O, gefunden. Nach lingerem Digeriren lösen sich neue Mengen
Eisenhydroxyd, und BÉcHAMP hat auf diese Weise Flüssigkeiten erhalten, die auf
1 Mol. Eisenchlorid 6, 8 und 10 Mol. Fe,O, enthielten. Alle diese Lösungen
konnten bei 40? zur Trockne verdampft werden und hinterliessen lósliche Rück-
stinde. Noch oxydreichere Lósungen bis zu Fe,Cl, -- 20Fe,O, geben beim
Verdampfen Rückstünde, die sich nicht mehr völlig lösten.
Aus den löslichen Oxychloriden wird durch Ammoniak chlorfreies Hydroxyd
gefällt, während man den unlöslichen durch Kochen mit Ammoniakflüssigkeit das
Chlor nicht völlig entziehen kann.
Das Eisenoxyd dieser Oxychloride kann auch durch Ch romoxyd ersetzt
werden (BécHamP). Neutrale Eisenchloridlósung lóst langsam frisch gefälltes
Chromhydroxyd. B£cHawP erhielt eine Lösung von der Zusammensetzung
Fe, Cl, + 4Cr,0,.
Umgekehrt lóst Eisenhydroxyd sich in verdünnten Chromchloridlósungen.
BECHAMP hat Lösungen von 1 Cr;Cl, mit 3, bezw. 9 und 15 Fe,O, analysirt.
Brom- und Jodverbindungen.
Eisenbromür, Ferrobromid, FeBr,. Wenn man Bromdampf über
glühendes, im Ueberschuss vorhandenes Eisen leitet, so bildet sich eine gelbe
Masse von Ferrobromid (LieBiG) (141). In der Kälte und bei Abwesenheit von
Wasser greift Brom das Eisen nicht an. Das Bromür ist lôslich in Wasser. Aus
der grünen Lósung krystallisiren kleine Tafeln, FeBry + 6H,0. Das wasserfreie
Bromür zersetzt sich beim Erhitzen an der Luft in sublimirendes Bromid und
Eisenoxyd.
Eisenjodür, Ferrojodid, FeJ5, bildet sich unter Wármeentwicklung, wenn
man ein Gemisch von Eisen und Jod rasch erhitzt. Schon beim Zusammenreiben
von Eisenfeilspánen und Jod tritt Verbindung ein. Die graue, blättrige Masse
schmilzt bei Rothgluth und verfliichtigt sich bei hoherer Temperatur. Durch
Digeriren von 1 Thi. Eisenfeilspine mit 3—4 Thin. Jod und Wasser erhalt man
eine Lösung von Eisenjodiir. Das Wasserfreie, weisse Jodür ist zerfliesslich; aus
der Lósung kann ein hellgrünes Hydrat, Fe], + 4H,0, erhalten werden. Die
wässrige Lösung wird beim Verdampfen sehr leicht unter Abscheidung von Eisen-
hydroxyd zersetzt. Dieselbe löst leicht Jod auf. Durch Zusatz von 1 Mol. Jod
zu 3 Jodür erhält man eine braune Lösung, die mit Kaliumcarbonat versetzt.
Jodkalium und magnetisches Hydroxyd liefert, so dass man in der Lösung Jodür-
Jodid, FeJ, 4- Fe,J,, annehmen darf.
Das Eisenjodür wird zur Darstellung der Alkalijodide verwendet. Ferner
findet es Anwendung in der Medicin. Ferrum jodatum wird nach der
deutschen Pharmakopóe durch Erwärmen von 3 Thin, Eisenfeile, 8 Thin. Jod
und 18 Thln. Wasser, Filtriren und Concentriren der Flüssigkeit hergestellt.
Wegen der leichten Zersetzlichkeit der Lösung wird gewöhnlich Jodeisen syrup
(Syrupus ferri jodati) durch Digeriren von 2 Thin. Eisen, 4 Thin. Jod, 30 Thin.
Wasser, Filtriren, Versetzen mit 60 Thin. Zucker, Erwärmen, Eindampfen auf
100 Thle. bereitet, oder es wird trocknes, zuckerhaltiges Jodeisen (Ferrum
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