Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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in der Reductionsflamme, zerreibt die Probe mit etwas Wasser im Achatmörser 
und fischt mittelst einer magnetischen Messerklinge die Eisentheilchen (auch 
Nickel und Kobalt) heraus, wischt diese mit Filtrirpapier ab, lôst in Säure und 
weist das Fisen auf nassem Wege nach. Die Flamme des Bunsenbrenners wird 
durch Eisenverbindungen nicht gefärbt. 
Lósungen der Ferrosalze geben mit Alkalihydrat einen weisslich 
grünen Niederschlag von Kisenoxydul, der sich bei Zutritt der Luft leicht oxy- 
dirt, indem er dunkelgrün und dann rothbraun wird. Bei Gegenwart eines Am- 
moniaksalzes wird durch Alkalihydrat oder Ammoniak das Eisenoxydul nur sehr 
unvollständig gefällt. Auch bei Gegenwart von Weinsäure tritt. keine Fällung 
ein; die Flüssigkeit färbt sich lebhaft grün und da, wo die Luft Zutritt hat, gelb. 
Kohlensaure Alkalien verhalten sich ähnlich wie die Alkalihydrate. 
Bariumcarbonat bewirkt bei gewöhnlicher Temperatur keine Fällung; in 
cer Siedhitze wird das Eisenoxydul vollständig gefällt. 
Oxalsäure färbt die Ferrosalzlósungen gelb und bringt allmáhlich einen 
geloen Niederschlag von Ferrooxalat hervor. 
Kine T.6sung von Kaliumpermanganat wird durch Ferrosalzlósungen ent- 
farbt. 
Ferrocyankalium fallt einen weissen Niederschlag, der an der Luft nach 
vnd nach dunkelblau wird. 
l'erricvankalium bewirkt sofort eine dunkelblaue Fällung von Turnbull’s 
Blau (veigl. pag. 102). 
Schwefelwasserstoff bringt in neutralen und sauren Lósungen keine 
Fáillung hervor. Bei Gegenwart von Eisenoxyd scheidet sich Schwefel aus. 
Schwefelammonium bewirkt sogleich einen schwarzen Niederschlag von 
Schwefeleisen, der im Ueberschuss des Fällungsmittels unlöslich, in Säuren leicht 
lóslich is. An der Luft wird der Niederschlag im feuchten Zustande alsbald 
rothbraun. 
b) Die Lósungen der Ferrisalze fürben Lackmuspapier roth. 
Kali, Natron, Ammoniak bringen einen voluminósen, rothbraunen 
Niederschlag von Ferrihydroxyd hervor, der im Ueberschuss des Fällungsmittels 
völlig unläslich ist. 
Bariumcarbonat fällt das Fisenoxyd schon bei gewôhnlicher Temperatur 
vollständig aus seinen Lôsungen. 
Bei Gegenwart von Weinsäure tritt durch Alkalien oder Alkalicarbonat 
keine Fällung ein. 
Oxalsäure fällt nicht, reducirt das Eisenoxyd aber allmählich zu Oxydul. 
Natriumphosphat erzeugt in neutralen Lösungen einen weissen Nieder- 
Schlag von Ferriphosphat, der in Ammoniak allmählich löslich, leicht in Salz- 
säure, unlöslich in Essigsäure ist. 
Ferrocyankalium bewirkt sofort einen dunkelblauen, in Säuren unlöslichen 
durch Alkali zersetzbaren Niederschlag von Berliner Blau (vergl. pag. 101). 
Ferricyankalium bewirkt keine Fällung, färbt die Lösung dunkelbraun. 
Kaliumsulfocyanat (Rhodankalium) ruft eine intensiv blutrothe Färbung 
hervor, eine sehr empfindliche Reaktion. Durch Alkali wird Fisenhydroxyd aus 
der rothen Lösung gefällt. Reduktionsmittel, wie schweflige Säure und Oxalsäure, 
und andererseits Salpetersäure zerstören die Farbe. 
Gerbsäure bewirkt in neutralen Lösungen eine tief blauschwarze Trübung; 
der Niederschlag bleibt lange suspendirt. 
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