Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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Eiweisskórper. 549 
auch von Barythydrat erfolgt námlich die Spaltung in einfachere Verbindungen 
nicht auf einmal, sondern schrittweise, denn Anfangs finden sich neben krystal- 
linischen Produkten immer noch syrupóse Massen, welche dem Eiweiss (bezw. 
den Peptonen) noch sehr dhnlich sind. Dass diese noch nicht náher untersuchten 
Substanzen nicht lediglich unzersétztes Eiweiss sind, geht daraus hervor, dass 
man bei vollstándiger Spaltung durch concentrirte Salzsáure doch nicht mehr 
Tyrosin erhält, als bei Anwendung von Schwefelsäure, welche anscheinend keine 
völlige Zersetzung zu bewirken vermag. Wenigstens geben alle Autoren, welche 
letztere Säure angewandt haben, an, dass ausser Leucin und Tyrosin immer 
noch unkrystallisirbare stickstoffhaltige Substanzen vorhanden waren; diese würden 
also wohl der Schwefelsäure, nicht aber der Salzsäure widerstehen und mit 
letzterer kein Tyrosin mehr liefern, wodurch sie sich von dem zersetzten Antheil 
des Eiweisses wesentlich unterscheiden würden. Die Verhältnisse liegen hier 
also ganz ähnlich wie bei den Kohlehydraten; wie diese (Stärke, Glykogen) zu- 
nächst in Dextrine übergehen, welche dann gewissermaassen stückweise in Zucker 
und ein zunächst zurückbleibendes weniger complexes Dextrin gespalten werden, 
bis schliesslich das letzte, einfachste Dextrin gänzlich in Zucker zerfällt, ebenso 
allmählich und stückweise vollzieht sich die Spaltung des Eiweisses. 
Classification der Eiweisskórper. Eine allen Anforderungen ent- 
sprechende systematische Eintheilung der Eiweisskórper kann gegenwártig noch 
nicht gegeben werden, da das chemische Verhalten und besonders die gegen- 
seitigen Beziehungen derselben noch nicht hinlänglich genau bekannt sind. 
HoPPE-SEVLER (1) hat in dieser Richtung einen Versuch gemacht, der bisher als 
der gelungenste bezeichnet werden muss und auch hier im Allgemeinen zu 
Grunde gelegt werden soll; derselbe beschränkt sich aber zunächst auf die (besser 
bekannten) thierischen Eiweissstoffe und lässt eine Anzahl Substanzen unberück- 
sichtigt, welche doch als Eiweisskörper im weiteren Sinne angesehen werden 
müssen. Ueberblickt man die Zersetzungen der Eiweisskorper (s. a. das unten 
bei den einzelnen Substanzen Angeführte), so ergiebt sich zunächst, dass dieselben 
bei vollständiger Spaltung durch Säuren oder Alkalien als Endprodukte Ammoniak 
und Amidosäuren, durch Alkalien auch Kohlensäure, Essigsäure, Oxalsäure 
(Schwefelwasserstoff) geben; Verbindungen, welche dieses Verhalten zeigen, 
werden demnach im Allgemeinen als Eiweisskörper im weitesten Sinne anzusehen 
sein. Die Amidosäuren gehören verschiedenen Reihen an, als Repräsentanten 
können Leucin, Glutaminsäure und Tyrosin (sowie Leucin) gelten. Da nun bis- 
her der Beweis nicht erbracht worden ist, dass jeder Eiweisskörper diese drei 
Arten Amidosäuren geben muss, so steht der Annahme nichts im Wege, dass 
dies nicht nothwendig der Fall zu sein braucht, dass vielmehr z. B. das Tyrosin 
fehlen und durch eine andere Amidosäure, wie Glykokoll oder Leucin, vertreten 
werden kann, ohne dass die Constitution des Eiweissmoleküls dadurch wesent- 
lich geändert wird, und diese Betrachtung kann natürlich auch auf die anderen 
beiden ausgedehnt werden. "Thatsächlich hat man bis jetzt nur das Fehlen des 
Tyrosins constatirt, während Leucin stets gefunden wurde, und bezüglich der 
Glutaminsäure die Frage noch offen ist. Man kann demnach unterscheiden 
zwischen Eiweisskörpern, welche bei der Spaltung Tyrosin (bezw. aromatische 
Verbindungen) liefern, und solchen, welche dies nicht thun. Zwischen den ein- 
zelnen Gruppen, in welche man die Eiweisskörper nach ihrem allgemeinen Ver- 
halten einzutheilen pflegt, bestehen ferner gewisse genetische Beziehungen, welche 
hier kurz angedeutet werden mögen. Jedes Albumin und Globulin lässt sich 
  
     
     
   
     
   
     
  
    
  
     
    
   
  
    
   
     
    
  
  
  
  
   
   
  
    
    
   
      
   
   
    
   
    
  
    
    
    
  
  
  
 
	        
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