Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

      
  
    
  
   
  
  
     
   
  
  
     
   
   
   
   
    
   
   
   
   
    
    
   
    
    
    
  
   
   
   
   
  
    
   
  
    
48 Handwörterbuch der Chemie. 
Wichtig aber scheint es mir, hier darauf hinzuweisen, dass der Begriff 
der Condensation doch nur auf solche Vorgänge angewendet werden darf, 
wo zwei oder mehrere gleiche, oder doch wenigstens gleichgeartete, z. B, 
homologe Moleküle sich mit oder ohne Austritt von Wasser, Ammoniak oder 
dergl. zu einem neuen Molekül vereinigen, denn wenn man, wie dies geschehen 
ist, auch da von Condensation spricht, wo 2 heterogene Moleküle unter Austritt 
von Wasser etc. aufeinander einwirken und die Bildung eines neuen Molcküls veran- 
lassen, so müsste auch die Ester- und selbst die Salzbildung als eine Con- 
densation aufgefasst werden, d. h. der Begriff der Condensation würde dann so 
sehr erweitert, dass er jede Bedeutung verlóre. Wollte man aber, im Sinne der 
BaEvER'schen Systematik und diese erweiternd, überall da von Condensation 
sprechen, wo verschiedene Moleküle unter Kohlenstoff bindung zusammentreten, 
so würde man sowohl der sprachlichen als auch der historischen Bedeutung 
des Begriffs untreu und würde dann von Condensationen da reden, wo etwa 
wahre Synthese gebraucht werden könnte. 
Ich glaube daher, dass man die ursprüngliche Bedeutung nur soweit verlassen 
darf, als es die inzwischen gewonnene Erkenntniss verlangt, und Condensation 
als eine Reaktion definirt, bei welcher mehrere gleiche oder chemisch ähnlıche 
Moleküle, zuweilen unter Austritt einfacher Moleküle (wie Wasserstoff, Wasser, 
Ammoniak etc.) sich zu einem neuen Molekiil vereinigen. 
Dass bei dieser Definition insofern eine Erweiterung des urspriinglichen Be- 
griffs eingetreten ist, als jetzt nicht nur die Verdichtung gleicher, sondern 
auch chemisch ähnlicher Moleküle als Condensation aufgefasst werden soll, 
erscheint mir deshalb geboten, weil sonst sehr analoge Reaktionen, wie die Bildung 
von Zimmtsäurealdehyd aus Bittermandelöl und Aldehyd und die Bildung des 
Crotonaldehyds aus Aldehyd, allein verschieden aufgefasst werden müssten. 
Freilich muss zugegeben werden, dass durch diese Erweiterung des Begriffs der- 
selbe auch unbestimmter geworden ist, da über chemisch ähnliche Moleküle 
immerhin verschiedene Meinungen möglich sind. 
Indem ich nun an die wichtigsten Condensationen erinnere, erwáhne ich zu- 
nächst die epochemachenden Arbeiten BERTHELOT’S über die Synthese von 
Kohlenwasserstoffen. Unter den vielen dort ausgeführten hierhergehórigen Reak- 
tionen verdienen besonders zwei hervorgehoben zu werden: 1. die Synthese des 
Benzols durch Erhitzen von Acetylen (5). 
3C,H, = CH, 
2. Die Bildung von Anthracen beim Durchleiten von Toluol durch glühende 
Róhren (6). 
2C;H, — C,,H,, 4 3H;. 
Diese letztere Reaktion hat sich zu grosser Ausdehnung fähig erwiesen. So 
hat u. A. BERTHELOT auch die Synthese des Diphenyls ausgeführt, indem er 
Benzol durch ein glühendes Rohr leitete (7). 
Hierher gehört auch die schon etwas früher von LIMPRICHT entdeckte Syn- 
these des Anthracens (8), welches er durch Erhitzen von Benzylchlorid mit 
Wasser und Destillation des so gewonnenen Produktes erhielt: 
2C,H,ClzC,, H,,-- 9HCIl -- H;. 
Ferner muss auch die von KANE aufgefundene Bildung des Mesitylens aus 
Aceton und Schwefelsäure als Condensation aufgefasst werden (9). 
3C,H,0 = CH; a + 3H,0. 
Diese Reaktion hat eine grosse Bedeutung erlangt, nachdem FrrTIG durch 
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