Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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selbe in Magen- und Darminhalt (ScEMIDT-MUHLHEM 103), sowie in Blut, Milch 
(SCHMIDT-MÜHLHEIM 104), Milz, Pankreas, Harn und Eiter (HOFMEISTER 105) ge- 
funden hat. Ueber das Verhalten des Peptons im Blut s. d. Artikel; nach Hor- 
MEISTER geht dasselbe zum grossen Theil in die Körperchen über. 
Zur Darstellung von Pepton*) verfährt man zweckmässig auf folgende Weise. 
Frisches, gut ausgewaschenes und ausgedrücktes Blutfibrin (oder auch ein anderer 
Eiweisskô1per) wird mit soviel 0:2—0:39 Salzsäure übergossen, dass das Ganze 
nach lingerem Digeriren bei Brutwárme eine glasartige, gequollene Masse bildet; 
alsdann übergiesst man diese mit einer dünnen Schicht guten Pepsinglycerins 
und lässt bei 38—40^ stehen, bis Alles (bis auf einen geringen schlammigen 
Bodensatz) aufgelöst ist. Dann wird neutralisirt, wobei nur ein geringer Nieder- 
schlag entstehen darf, aufgekocht, filtrirt, mit etwas Blei- (oder Zink-) Oxydhydrat 
gekocht (um alle Eiweissspuren zu entfernen), filirirt, mit etwas Schwefelwasser- 
stoff entbleit, filtrirt, mit Salzsäure oder Schwefelsäure stark angesäuert, und mit 
Phosphorwolframsäure das Pepton gefällt. Der Niederschlag wird auf ein Filter 
gebracht, mit 4—5% Schwefelsäure haltendem Wasser völlig ausgewaschen und 
mit etwas überschüssigem Barytwasser zersetzt; das Filtrat wird durch Kohlensäure 
vom grössten Theile des überschüssigen Baryts befreit, filtrit, eingedampft, hierauf 
der noch gelöste Baryt durch vorsichtiges Zusetzen verdünnter Schwefelsäure 
genau ausgefällt, wiederum filtrirt, stark eingedampft, und mit viel Alkohol gefällt. 
Das hierdurch ausgeschiedene Pepton wird mit Alkohol gewaschen uud im Vacuum 
über Schwefelsäure getrocknet (HorwEISTER) Ein etwas abweichendes Verfahren 
ist von Lów (106) angegeben worden. 
Das Pepton bildet ein feines weisses oder schwach gelbliches Pulver, welches 
in Wasser ausserordentlich leicht lóslich ist, in absolutem Alkohol und Aether 
dagegen nicht. Seine wässrige Lösung wird weder durch Kochen, noch durch 
Neutralsalze oder Mineralsäuren gefällt, auch nicht durch Alkalien oder alkalische 
Erden oder Ferrocyankalium und Essigsäure; sie wird aber gefällt durch Tannin, 
durch Phosphorwolfram- und Phosphormolybdaensäure, Kaliumquecksilberjodid 
und Kaliumwismuthjodid, bei Gegenwart starker Mineralsáuren, sowie auch durch 
Bleiessig und Ammoniak, und durch salpetersaures Quecksilberoxyd. Mit Kupfer- 
vitriol und Kalilauge giebt Pepton eine schón rothe Lósung (Biuretreaction). 
Giebt man zu einer wässrigen Pepton- (oder Eiweiss-) lôsung etwas Diazobenzol- 
sulfosäure, so wird die Flüssigkeit schwach gelb, auf Zusatz von Ammoniak oder 
Alkalilauge aber orangegelb bis tiefbraunroth (Schüttelschaum blutroth); durch 
Zinkstaub wird die Lösung bei Luftabschluss entfärbt, durch Luftzutritt fuchsinroth 
(PETRI 107). Wahrscheinlich verbindet sich Pepton mit Säuren und auch mit 
Basen; so wird z. B. Baryt aus einer Peptonlösung durch Kohlensäure nicht voll- 
ständig ausgefällt. Das Pepton ist ziemlich diffusibel (FUNKE), sodass man es 
durch Dialyse von andern Eiweissstoffen trennen kann (HENNINGER 108). Seine 
wässrige Lösung dreht die Polarisationsebene des Lichtes nach links; [a]p — — 63:5? 
(HOFMEISTER). Durch Erhitzen mit Essigsáureanhydrid (HENNINGER) oder für sich 
auf 140— 150^ (HorMEISTER 109) wird Pepton theilweise in Kórper verwandelt, 
*) Es ist vielleicht nicht überflüssig, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass nicht alle 
Autoren mit der Bezeichnung »Pepton« denselben Begriff verbinden. So z. B. sind die »Peptone« 
von MOHLENFELD und KisTIAKOWSKY jedenfalls durch Oxydation entstandene Zersetzungsprodukte ; 
ADAMKIEWICZ's »Pepton« ist ein Gemenge von eigentlichem Pepton mit anderen Verdauungs- 
produkten, namentlich Hemialbumose und PEKELHARING's »Peptone ist hauptsächlich Propepton 
(Hemialbumose.) 
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