Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

  
  
  
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564 Handwôrterbuch der Chemie. 
welche dem Propepton oder Acidalbumin ähnlich sind. Ob es mehrere Peptone 
giebt, ist noch nicht mit aller Sicherheit nachgewiesen; KÜHNE unterscheidet Anti- 
pepton und Hemipepton, von denen nur das letztere durch Trypsin weiter zer- 
setzt wird (s. 0.); wahrscheinlich entspricht jedem Albumin oder Globulin ein 
besonderes Pepton. — 
Nach einer jüngst erschienenen Mittheilung von KÜHNE (110) sind jedoch die 
Peptonpräparate, welche man bisher unter den Händen gehabt hat, grössten- 
theils Albumose gewesen »und nur das durch Pankreasverdauung erhaltene Anti- 
pepton ist gelegentlich nahezu oder ganz frei davon gewesen. « 
Anhang. Hemiprotéin (SCHÜTZENBERGER 111) oder Antialbumid (KÜHNE) 
entsteht sowohl bei der Verdauung (s. 0.) als auch durch Kochen von Eiweiss 
(coagulirtes Eieralbumin) mit verdünnter Schwefelsäure; seine Menge beträgt in 
letzterem Falle etwa die Hälfte des angewandten Eiweisses, die andere (Hemi- 
albumin) bleibt in Lósung. Mit Wasser vóllig ausgewaschen und getrocknet bildet 
es ein weisses Pulver, welches in verdünnter Schwefelsäure nicht löslich ist, wohl 
aber in verdünnten Alkalien. Durch Pepsin wird es nicht verdaut, durch Trypsin 
in alkalischer Lösung in Antipepton übergeführt, ohne Bildung von Leucin und. 
Tyrosin (KüHNE). Lüngere Zeit mit verdünnter Schwefelsäure gekocht, löst es 
sich allmählich auf unter Bildung von Leucin, Tyrosin etc. und Hemiprotéidin, 
welches letztere amorph, in Wasser und Alkohol lóslich und von süsslichem Ge- 
schmacke ist (SCHUTZENBERGER). 
10. Proteide. 
Die nach dem Vorgange von HoPPE-SkYLER als Proteïde bezeichneten Kórper 
haben nur die eine Eigenschaft gemeinsam, bei der Spaltung ausser Eiweissstoffen 
(Acidalbumin, Albuminat) auch andere Substanzen zu liefern; man muss hieraus 
schliessen, dass ihre Zusammensetzung noch complicirter ist als die der bisher 
beschriebenen Eiweisskórper. 
l. Blutfarbstoffe. Dieselben (Haemoglobin, 
Haemocyanin) sind bereits in dem Artikel Blut (Bd. II, pag. 3o9 und 327) 
ausführlich behandelt worden; daher sollen hier nur noch die Kesultate einiger 
seither erschienenen Arbeiten über diese Kórper nachgetragen werden. 
Nach Otro (112) enthiilt das Methaemoglobin ebensoviel Sauerstoff wie 
das Oxyhaemoglobin, nur fester gebunden. Bezüglich des Spektrums des Haemo- 
globins hat SoRET (113) gefunden, dass letzteres auch einen Streifen im Violett 
und Ultraviolett besitzt. 
Hundehaemoglobin. 1 Grm. desselben bindet im Mittel 1:905 CC. CO 
(bei 0° und 1» Hg). Das Molekulargewicht für Hb berechnet sich hieraus zu 
14129, für Hb + CO zu 14157, J. MARSHALL (114). 
globin krystallisirt in braunen Nadeln; es entsteht aus dem Oxyhaemoglobin 
durch Ferridcyankalium (G. Horner 113). Schweineoxyhaemoglobin 
krystallisiit in schon hochrothen Nadeln, denen bisweilen etwas grossere Tafeln 
beigemengt sind; | Grm. Haemoglobin bindet 1:98 CC. O (bei 0? und 1» Hg) 
(OTTO 116). Das zugehörige Methaemoglobin krystallisirt in feinen braunen 
Nadeln, welche in Wasser etwas weniger löslich sind als das Oxyhaemoglobin; 
100 CC. Wasser lösen ber 0° 5:85 Grm. Durch Fàulniss geht es in Haemoglobin 
über (HürNgR und Orro 117). Behandelt man eine Lósung des Methaemo- 
globins mit Stickoxyd, so wird dieselbe je nach der Concentration schón rosen- 
roth bis dunkelpurpurroth und zeigt dann nur noch 
scharf wie 
Oxyhaemoglobin, 
Das zugehórige Methaemo- 
2 deutliche, aber nicht so 
bei O- und CO-Hb begrenzte Streifen zwischen D und E. Das 
   
   
    
    
  
    
  
   
  
  
  
    
   
  
    
   
  
   
  
      
     
    
    
    
   
   
      
       
    
  
     
     
   
  
  
   
 
	        
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