Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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Fiweisskôrper. 
HAMMARSTEN fand selbst in seinem môglichst gereinigten, aschefreien Casein 
einen Gehalt an Phosphor, der sich aber als ganz constant erwies; im Mittel 
aus 9 Bestimmungen an 6 Práparaten verschiedenen Ursprunges — 0'847$ (Min. 
08319; Max. 0:8839). Dieser Phosphor ist in Form von Nuclein vorhanden, 
welches sich allmáühlich ausscheidet, wenn eine salzsaure Caseinlósung mittelst 
Pepsins verdaut wird; die anfangs klare Flüssigkeit wird allmáhlich trübe, dünnem 
Kleister dhnlich und lisst dann das Nuclein als reichlichen flockigen Nieder- 
schlag ausfallen. FHAMMARSTEN schliesst hieraus und aus der Constanz des Phos- 
phorgehaltes, dass das Casein nicht ein mit Nuclein verunreinigter oder gemengter 
Eiweisskórper ist, sondern dieses im Molekül enthält (Nucleoalbumin). Zu ähn- 
lichen Resultaten war schon früher LuBavIN (245) gelangt. 
Die vorstehenden Angaben beziehen sich sámmtlich auf das Casein der 
Kuhmilch; das Casein anderer Herkunft zeigt hüufig ein von dem geschilderten 
etwas abweichendes Verhalten, so dass die Annahme der Existenz verschiedener 
Caseine nahe liegt. Das menschliche Casein wird aus der Milch durch Sáuren 
gar nicht oder doch nicht vollständig gefällt (BıEDERT 128), auch nicht durch 
Kälberlab (BirL 120), dagegen durch Kochsalz oder Glaubersalz und Erhitzen 
(BIEL), durch einen grossen Ueberschuss von schwefelsaurer Magnesia (MAKRIS), 
durch Tannin und Alkohol Das trockene Frauencasein ist nach BIEDERT in 
Wasser ziemlich vollkommen löslich und diese Lösung reagirt neutral; nach 
RADENHAUSEN (130) reagirt es mit Wasser befeuchtet schwach sauer, quillt in 
Wasser lösungsartig auf und lässt aus seiner Lösung in stärkeren Alkalien nach 
einiger Zeit Kalkphosphat ausfallen; nach Makmis (131) ist es, durch schwefel- 
saure Magnesia gefáll und mit Aether unter Zusatz von etwas Essigsáure und 
Alkohol, sowie mit heissem Wasser gewaschen, in Wasser unlóslich, aber etwas 
löslich in Alkohol und leicht löslich in Alkalien. Dem Frauencasein sehr ähn- 
lich ist das Stutencasein, welches ebenso wie ersteres immer nur in feinen 
Flocken (durch Essigsäure, Alkohol, Tanin) gefällt wird und mit Kälberlab nur 
unvollstindig gerinnt (BIEL, LANGGAARD 132). 
Fällt man Kuhcaseïn aus Milch mit schwefelsaurer Magnesia, entfettet es 
mit Aether und lóst es in Wasser, so zeigt es (0); = — 80°, in schwach alkalischer 
Lösung = — 76°, in sehr verdünnter Lósung — — 87^, in stark alkalischer 
Lösung = — 91° (HOPPE-SEYLER 133). 
Die von A. DawxiLEwskr und P. RADENHAUSEN verfochtene Ansicht, dass das 
Casein kein einheitlicher Kórper sei, ist von HAMMARSTEN (127) widerlegt worden; 
die Angaben von KzwMERICH über die Umwandlung von Albumin in Casein beim 
Stehen der Milch konnte ScHMIDT-MÜHLHEIM (134) nicht bestätigen. 
3. Mucin. Als Mucin (Schleimstoff) werden eine Anzahl untereinander 
jedenfalls nicht identischer Substanzen bezeichnet, welche aus schleimigen, faden- 
ziehenden oder zähen thierischen Flüssigkeiten (Galle, Kystenflüssigkeiten, Synovia, 
Speichel ete.) und Geweben (Nabelstrang, Sehnen, Submaxillardrüsen, Hüllen 
der Froscheier, Schnecken etc.) gewonnen worden sind. Zur Darstellung werden 
im Allgemeinen die bis zur Filtrirbarkeit verdünnten Flüssigkeiten oder Wasser-, 
bezw. Kalkwasser- (Sehnen, Froscheier) Auszüge filtrirt, mit Essigsäure ausgefällt 
und der Niederschlag gut ausgewaschen; durch Lósen in Kalkwasser oder 0-1 
bis 0:29 Sodalósung und Fállen mit Essigsáure kann derselbe noch weiter gereinigt 
werden. Die Eigenschaften der so erhaltenen Präparate verschiedenen Ursprungs 
sind nicht ganz. dieselben. 
Mucin (Kittsubstanz) aus Sehnen ist nach ROLLETT (136) in Wasser, Al- 
  
  
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
	        
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