Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

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Eiweisskórper. 569 
(SCHAFER 146), findet sich eine an und für sich in kaltem und heissem Wasser 
uniósliche Substanz, das Chondrigen, welche sich aber beim Kochen mit 
Wasser allmáhlich unter Umwandlung in Chondrin auflóst. Zur Darstellung 
dieses letzteren kocht man am besten móglichst von anhüngenden Geweben be- 
freite Rippenknorpel 12—14 Stunden lang mit Wasser, filtrirt und fällt aus dem 
Filtrate das Chondrin mit Alkohol. 
Chondrin (Knorpelleim) ist dem Glutin in vielen Beziehungen sehr ühnlich; 
wie dieses quillt es in kaltem Wasser nur auf, ohne sich zu lósen, lóst sich aber 
in kochendem auf und die entstandene Lósung gelatinirt beim Erkalten wie eine 
Leimlósung. Durch Essigsáure, Alaunlósung und Salze schwerer Metalle wird es 
gefällt, durch HgCl, aber nur getriibt, durch Tannin nicht gefällt, während 
Leimlösung durch die letzten beiden Reagentien stark gefällt, durch die erstge- 
nannten aber nicht verändert wird. Durch verdünnte Mineralsäuren wird Chon- 
drin gefällt, der Niederschlag löst sich im Ueberschuss der Säure sehr leicht auf. 
Mit verdünnten Säuren gekocht, wird das Chondrin gespalten, wobei neben Syn- 
tonin (v. MERING 147) ein eigenthümlicher, Kupferoxyd in alkalischer Lósung 
reducirender Kórper entsteht. Nach BOEDEKER (148) ist dies ein sehr schwer 
krystallisirender Zucker, die Chondroglykose; nach DE Bary (149) ist derselbe 
linksdrehend ([a] — — 46:59), also keine Glykose und auch mit Laevulose nicht 
identisch, da er mit Kalk eine in Wasser leicht lósliche Verbindung giebt; nach 
PETRI (150) eine stickstoffhaltige, mehrbasische, krystallisirbare Sáure (vielleicht 
auch ein Gemenge von zwei Sáuren) welche auch ein krystallisirbares Kupfer- 
salz bildet, dessen grüne Lósung durch Alkalien prachtvoll rothviolett wird und 
dann beim Kochen Oxydul ausscheidet; nach KRUKENBERG (151) ist es eine 
stickstoffhaltige, leicht veründerliche Sáure, die Chondroitsáure; nach v. MERING 
(152) eine rechtsdrehende, stickstoffhaltige, leicht zersetzliche Kohlenhydratsáure, 
welche beim Erhitzen mit Natronlauge Brenzcatechin liefert. Tyrosin und Gly- 
kokoll konnten bisher noch nicht aus dem Chondrin erhalten werden. Bei der 
Zersetzung mittelst Barythydrat in hóherer Temperatur giebt das Chondrin im 
Allgemeinen dieselben Produkte wie die anderen Eiweisskórper; Tyrosin fehlt 
gänzlich, Glykokoll entsteht hóchstens in Spuren, dagegen sind Sáuren der 
Reihe C,H», ,NO,, Alanin, Amidobuttersáure, C,H;NO, und C,H,NO, vor- 
handen (SCHÜTZENBERGER und BourGEOIS 178). Vielleicht gehórt Chondrin zu 
den Glutinoïden. 
Chondrin ist stark linksdrehend; pE Banv fand [s]p — —213:5? für eine mit 
ein paar Tropfen Natronlauge versetzte Lósung, — — 552:0? bei grossem Ueber- 
schuss von Aetznatron. 
Anmerkung. Zu den Substanzen, welche bei der Zersetzung neben anderen Produkten 
noch Eiweisskórper liefern, gehóren ausser den beschriebenen auch noch zwei Gruppen der 
Nucleine (153). Da indessen die dritte Gruppe dieser Körper bei der Spaltung kein Eiweiss 
entstehen lässt, während doch die Zusammengehörigkeit aller drei Gruppen von Nucleinen zu 
einer einzigen Familie kaum in Zweifel gezogen werden kann, so sollen alle hierhergehörigen 
Substanzen später zusammen unter dem Artikel Nuclein abgehandelt werden, 
11. Albumoide. 
In den Geriisten und Tegumenten des thierischen Organismus finden sich 
gewisse stickstoffhaltige Substanzen, welche von den eigentlichen Eiweisskórpern 
als Albuminoide unterschieden worden sind. Wennschon dieser Name andeuten 
sollte, dass diese Substanzen sich in vieler Hinsicht den Albuminen oder eigent- 
lichen Eiweisskórpern áhnlich verhalten, so wurde doch die Frage, ob sie diesen 
—— ALS 
  
    
   
   
    
   
  
    
  
  
   
   
  
     
   
  
  
   
    
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
    
    
   
   
    
  
   
   
   
   
  
    
   
    
   
   
  
    
    
   
    
   
  
  
	        
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