Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

   
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Leim erhalten zu haben). Ziemlich rein kann man das Collagen aus Knochen 
durch Ausziehen derselben mit kalter verdünnter Salzsäure erhalten, wobei es 
als durchscheinende, weiche Masse von der Form des Knochens zurückbleibt 
(Osseïn); aus Sehnen durch Extraction derselben mit Kochsalzlösung und nach- 
folgende Verdauung mit Trypsin in alkalischer Lôsung, wobei sich die elastischen 
Fasern etc. lôsen und die Bindegewebsfbrillen rein zurückbleiben (Ewarp und 
KÜHNE 172). Das Collagen ist in Wasser, Salzlósungen, verdünnten Sáuren und 
Alkalien unlôslich, quillt aber in den Säuren und ist in diesem Zustande sowohl 
für Pepsin als auch fiir Trypsin in alkalischer Losung verdaulich. Kocht man 
es anhaltend mit Wasser, so löst es sich langsam unter Bildung von Leim 
(Glutin) auf; diese Umwandlung erfolgt schneller bei Gegenwart von etwas 
Säure oder unter Druck bei 120—130°, doch ist auch die physikalische Be- 
schaffenheit, bezw. der Grad der Reinheit von Einfluss auf die Schnelligkeit der 
Auflösung. Am reinsten erhält man den Leim aus gut gereinigtem Osseïn oder 
aus Hausenblase. 
Der reine Leim ist farblos, in dünnen Schichten durchsichtig, amorph; in 
kaltem Wasser quillt er nur auf, ohne sich zu lösen, in heissem löst er sich aber 
leicht. Alkohol, Aether, Fette, flichtige Oele lósen den Leim nicht auf, Alkohol 
fällt ihn aus seiner wässrigen Lösung. In verdünnten Säuren, auch Essigsäure, 
ist er leicht löslich, er wird nicht durch (Essigsäure und) Ferrocyankalium, Alaun 
Bleizucker, Eisensalze gefällt, wohl aber durch HgCl,, Metaphosphorsiure, 
Phosphorwolframsäure, Taurocholsäure (EmicH 173), Gerbsäure. Der Niederschlag 
mit letzterer entsteht aber nicht, wenn nicht Salze zugegen sind (WEISKE 174). 
Durch Kochen mit MiıLLON’s Reagens wird er nicht roth gefärbt (Unterschied 
von den Albumoiden). Beim Erhitzen schmilzt er und giebt bei der trocknen 
Destillation eine grosse Anzahl verschiedener Verbindungen: Wasser, Ammo- 
niak, Methylamin, Butylamin, Kohlensäure, Cyanammonium, Pyrrhol, Homopyrr- 
hol, Dimethylpyrrhol, Pyrocoll; ausserdem kleine Menge flüssiger Kohlenwasser- 
stoffe, Spuren von Phenol und anderen nicht näher untersuchten Produkten, 
vielleicht Chinolin, aber keine Pyridinbasen (WEIDEL und CrAmICIAN 175). Durch 
Kochen mit Salzsäure wird er unter Bildung von Glutaminsäure, Glykokoll, 
Leucin, Ammoniak und Schwefelwasserstoff zersetzt (HORBACZEWSKI 176); GAETH- 
GENS (177) erhielt auch Asparaginsáure in geringer Menge neben anderen, noch 
unbestimmten Amidosáuren. Mit Kalilauge erhitzt, liefert er ebenfalls Leucin 
und Glykokoll. Tyrosin entsteht bei diesen Zersetzungen nicht. Mit Barythydrat 
auf 150—200? erhitzt, liefert der Leim im Allgemeinen dieselben Produkte wie 
Eiweiss, nur kein Tyrosin (SCHÜTZENBERGER und BOURGEOIS 178); (BLEUNARD 179). 
Reiner, aschefreier Leim fault selbstverständlich nicht, der gewôhnliche aber sehr 
leicht, besonders mit Pankreas, dabei entstehen zunächst Leimpeptone, Leucin, 
Glykokoll, dann auch Valeriansäure, Ammoniak, eine Base C,H,,N und andere 
noch unbestimmte Produkte, aber kein Indol (NENCK1 180, JEANNERET 181, WEvL 
182). Mit Kupfervitriol und Natronlauge giebt Leim eine violette Lósung, die 
beim Kochen heller roth wird. Mit conc. Schwefelsäure und Eisessig giebt Leim 
keine Färbung. Mit doppeltchromsaurem Kali versetzt und eingetrocknet, bleibt 
Leim im Finstern oder gelben Lichte längere Zeit unverändert, im Lichte wird er 
aber schnell unlöslich, in einer Leimlösung erfolgt diese Veränderung auch im 
Sonnenlichte nicht (183). [a]p = ca. —— 112—114° (HOPPE-SEYLER 184). 
Durch längeres Kochen einer Leimlösung verliert dieselbe die Fähigkeit 
zu gelatiniren, indem der Leim sich in sogen. Leimpepton verwandelt; dieselbe 
    
    
  
   
   
    
     
   
  
  
   
   
   
   
    
  
    
   
    
    
   
     
   
   
   
    
  
   
   
     
   
   
      
  
   
   
   
    
   
   
   
   
    
   
    
   
   
	        
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