Full text: Handwörterbuch der Chemie (Dritter Band)

    
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Magnesia und Wasser bei 30-—35? lóst sich dasselbe auf, und beim Eindunsten 
der warm filtrirten Lósung scheidet sich eine. Magnesiaverbindung in mohnkorn- 
grossen, glitzernden, schón ausgebildeten Krystallen ab, welche nunmehr in Wasser 
nicht oder nur spurenweise lóslich sind (SCHMIEDEBERG 234). Leichter erhält 
man diese Krystalle, wenn man die ursprüngliche Lósung in einen Dialysator 
bringt und diesen in absoluten Alkohol setzt; die so gewonnenen Krystalle sind 
kleiner, enthalten weniger Krystallwasser als die erst erwáhnten, aber im trocknen 
Zustande ebensoviel Magnesia (DRECHSEL 235). Wird die noch warme Lösung 
der Magnesiaverbindung mit wenig Chlorbaryum- oder Chlorcalciumlósung ver- 
setzt, so scheidet sich beim Erkalten die Baryum- oder Calciumverbindung in 
üusserst feinen Krystallen ab; im Ueberschuss der genannten Chloride ver- 
schwindet diese Füllung (ScHMrEDEBERG). Der durch Kohlensáure (s. o.) er- 
haltene Niederschlag zeigt unter dem Mikroskope Scheibchen, die aber keine 
deutliche Krystallform erkennen lassen (SACHSSE 236); er lóst sich leicht in neu- 
tralen Salzlósungen und kann daraus auf die bereits beschriebene Art und Weise 
in sehr schön ausgebildeten hexagonalen, schwach anisotropen Téfelchen kry- 
stallisirt erhalten werden. Mit Weingeist, absolutem Alkohol und Aether ge- 
waschen und dann im trocknen Luftstrome getrocknet, stellen dieseiben ein feines, 
weisses, im Sonnenlichte schimmerndes Pulver dar, welches sich in NaCl- oder 
NH,CLLósung selbst nach mehrjáhrigem Aufbewahren leicht und klar auflóst; 
die Lösung zeigt höchstens eine ganz schwache Opalescenz (DRECHSEL). Durch 
Stehen unter Wasser wird der amorphe Niederschlag allmählich unlöslich in 
Salzlösungen. In schwefelsaurer Magnesia gelöst wird er durch Sättigung der 
Lösung mit diesem Salze nicht wieder gefällt (DRECHSEL); ebensowenig wird die 
Lösung der ursprünglichen Krystalloide in 10% NaCl-Lösung durch Sättigung mit 
diesem Salze gefällt; die möglichst eiweissreiche, 10% NaCl enthaltende Lösung 
coagulirt bei 75° (WEYL 237). Analysen sind von RITTHAUSEN (238) und SACHSSE 
ausgeführt worden. -— 
An dieser Stelle mag noch bemerkt werden, dass auch in den Samen anderer als der bis- 
her aufgeführten Pflanzen (z. B. Paconia officinalis, Helianthus annuus, etc. etc.) dem »Vitellin« 
und »Myosin« ähnliche Eiweisskórper nachgewiesen worden sind. Da indessen genauere Unter- 
suchungen über dieselben noch nicht vorliegen, so können dieselben vorläufig übergangen 
werden. Nach VINES (239) ist in Zwpinus varius ein der Hemialbumose ähnliches Eiweiss ent- 
halten, und SCHULZE und BARBIERI (240) konnten öfters in Pflanzensäften und -extracten, be- 
sonders aus Keimpflanzen, Pepton in geringer Menge nachweisen. 
Mykoprotein. 
Mit diesem Namen bezeichnen NENCKI und SCHAFFER (241) die in den 
Fäulnissbakterien enthaltene Eiweisssubstanz. Zur Darstellung derselben 
werden die (in faulender Gelatinelösung gezüchteten) Bakterien zunächst ın Wasser 
vertheilt mit etwas Essigsäure gefällt, mit Wasser gewaschen bis sie aufquellen, 
auf Fliesspapier dann bei 110° getrocknet, gepulvert und mit Alkohol und Aether 
erschöpft. Dann digerirt man dieselben mit 50 Thl. 0:59 Kalilauge einige Stunden 
auf dem Wasserbade, wobei sie sich fast ganz lösen, filtrirt, säuert mit verdünnter 
Salzsäure an und fällt durch Sättigung der Lösung mit NaCl das Eiweiss aus; 
es wird auf dem Filter mit gesättigter NaCl-Lösung gewaschen bis neutral, dann 
schnell mit Wasser decantirt und bei 110° getrocknet. Das so erhaltene Myko- 
protein enthült noch 4—82 Asche, ist durch das Trocknen bei der angegebenen 
Temperatur in Wasser z. 'Th. unlóslich geworden. Frisch durch NaCl gefällt 
ist es in Wasser, Sáuren und Alkalien leicht löslich; die wässrige Lösung reagirt 
    
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
	        
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