590 Handwörterbuch der Chemie.
Elektrolyse. Diejenigen Körper, welche die Fähigkeit besitzen, den elektri-
schen Strom zu leiten, zerfallen in zwei grosse Klassen.
und deren Legirungen, sowie eini
von dem Strome durchflossen, ohne eine chemische Ve
Sie heissen Leiter erster Klasse. Die anderen Körper, s
werden unabhängig von der etwa be
wärmung zersetzt und zwar so,
Die einen, die Metalle
ge Schwefelmetalle, die Superoxyde u. s. f. werden
ränderung zu erfahren.
owohl feste als flüssige,
im Durchgang des Stromes auftretenden Er-
dass an der Eintritts- und Austrittstelle des
Stromes, an den Elektroden, sich die Bestandtheile der Substanz, die Ionen, ab-
scheiden. Diese durch den Strom zersetzbaren Substanzen heissen Leiter zweiter
Klasse oder Elektrolyten. Die Elektrode, an der der positive Strom in die
Elektrolyten eintritt, heisst Anode, die andere Elektrode Kathode. An der Ka-
thode scheidet sich das Kation, an der Anode das Anion ab.
Die Elektrolysirbarkeit eines Körpers ergiebt sich entweder,
bei der Elektrolyse sich abscheidenden Substanzen, sei
Reaction auf andere Körper erkennen kann, oder in folgender Weise. Man leitet
den zersetzenden Strom eine Zeit lang durch den zu untersuchenden Körper,
Öffnet ihn dann schnell und verbindet die Elektroden unter sich durch ein
Galvanometer. Zeigt sich hierbei ein Ausschlag, so hat, abgesehen von dielek-
trischen Ladungen, eine Elektrolyse Stattgefunden. Die durch den ursprünglichen
Strom abgeschiedenen Stoffe liefern eine elektromotorische Kraft der Polarisation,
die einen dem ursprünglichen Strom entgegengesetzten geben, der so lange an-
hált, bis durch ihn die abgeschiedenen Substanzen rückverwandelt sind. Elektrolyte
sind die nach der Aequivalentformel RO, RCI, RJ etc,
Oxyde, Chloride etc.,
zusammengesetzten S
Ferrisulfat anal
wenn man die
es direkt oder in ihrer
zusammengesetzten
die nach den Aequivalentformeln R TC XO, H+XO,
auerstoffsalze und Sáuren und endlich die dem Eisenchlorid,
98 zusammengesetzten Salze, die man als aus gleichen Aequi
valenten bestehende biniüre Verbindungen ansehen kann, wenn man dem Metall-
radical ein anderes Aequivalent beilegt als in den einfachen, analog RCl zu-
sammengesetzten Salzen. Eine scharfe chemische Definition des Begriffes Elektro-
lyt ist indess noch nicht zu geben. HITTORF hat als Elektrolyte solche Korper
definirt, die ihre Bestandtheile durch doppelte Wahlverwandtschaft mit den Be-
Standtheilen einfacher binärer Verbindungen austauschen; diese Bestandtheile
Stellen die Ionen dar. Es gilt das zunächst für die Salze; andere Körper wie
SO, BO, Jo; CrO,, SnCl,, SnJ, sind Nichtelektrolyte, sie tauschen auch
ihre Bestandtheile nicht mit denen von Elektrolyten aus. Doch ist diese Definition
durchaus nicht durchgreifend. Einerseits tauschen Isolatoren mit Salzen ihre Be-
standtheile aus, so geben Propylchlorid und Quecksilberjodid Quecksilberchlorid
und Propyljodid; die isolirende fliissige Chlorwasserstoffsiure zersetzt Carbonate (?),
Andererseits findet zwischen Salzen und anderen Korpern ein Aust
Bestandtheilen statt, die sicher nicht als Ionen gelten können.
und Jodkalium liefern Jodessigsäure und Chlorkalium,
säure sicher nicht als C,H,;0, + Cl
Eine Reihe von Körpern verhält sich je nach der Modification verschieden,
so ist Zinnober, rothes Schwefelc
]uecksilber, ein Nichtleiter,
Schwefelquecksilber ein ziemlich guter Leiter ist.
Mit steigender "Temperatur werden viele
Schmelzen, zu elektrolytischen Leitern,
Bei Silberjodid (W. KOHLRAUSCH,
die Leitungsfähigkeit bei Abkühlung
ausch zwischen
Chloressigsäure
obgleich die Chloressig-
aufzufassen ist.
während das schwarze
feste Körper noch lange ehe sie
so Glas, die Haloidverbindungen des Bleis.
WiED. Ann. 17, pag. 642. 1882) nimmt
unter dem Schmelzpunkt (540?) zunüchst
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