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606 Handwóürterbuch der Chemie.
zwischen den beiden Extremen liegenden Fractionen gaben BERLIN immer nur
Erbin- und Yttererde.
Im J. 1866 untersuchten Bang und BuwsEN (7) die Nitrate der Yttererde von
neuem. Sie modificirten etwas die Methode BERum's. Wenn man das Erhitzen
der Nitrate, kurz nachdem die Entwicklung rother Dämpfe begonnen hat, unter-
bricht, so erhält man eine glasartige Masse, die mit siedendem Wasser eine
klare Lösung giebt. Beim Erkalten dieser Lösung, zu deren Herstellung man
die eben hinreichende Menge Wasser genommen hat, scheiden sich Krystaile
basischer Salze aus. Bei weiter fortgesetzter Zersetzung der Nitrate ist die ent-
standene teigige Masse zum Theil unlöslich. Durch fractionirte Krystallisation
der basischen Salze erhielten BAHg und BUNSEN zwei deutlich verschiedene
Kórper, Verbindungen der Yttererde und der Erbinerde (BERLIN'S Erbin), welche
letztere rothe Salze gab; die dritte Erde MosANDER's wurde nicht gefunden.
CLEVE und HócLuwD (8) stellten im J. 1873 eine Anzahl von Salzen der
Yttererde und der Erbinerde dar; auch sie fanden nicht die dritte Erde MOsANDER’s.
LAWRENCE SMITH (9) hat im J. 1878 in dem Samarskit von Nord-Carolina
ein Oxyd entdeckt, dessen Metall er Mosandrum genannt hat. MARIGNAC
sprach darauf die Meinung aus (10), dass dies Oxyd das dritte von MOSANDER
angegebene Oxyd sei. Auch DELAFONTAINE (11), der entgegen den Untersuchungen
von BERLIN, BAHR und BuNsEN und von CLEVE die Existenz der drei
MOSANDER-
schen Erden aufrecht erhalten hatte, hat d
as Mosandrumoxyd fiir die dritte Erde
MOSANDER's erklürt. Diese hat nun den Namen Terbinerde erhalten. Dieselbe
scheint nicht mit der Erbinerde Mosaxprm's identisch Zu sein,
nicht im Zustande der Reinheit dargestellt worden.
Inzwischen brachte einerseits MARIGNAC, andererseits DELAFONTAINE Gründe
für das Vorhandensein noch anderer Oxyde in der Yttererde herbei. Letzterer
glaubte in den zwischen der Ytter- und Terbinerde liegenden Fractionen ein neues
Oxyd gefunden zu haben, das er Philippin nannte, welches besonders durch
die Krystallisation des ameisensauren Salzes und durch einen Absorptionsstreifen
im Blau des Spectrums charakterisirt erschien. Spüter erkannte er, dass diese
Bande einem Oxyd angehört, welches von SonET (12) als X und von CLEvE (13)
als Holmin bezeichnet worden war. Roscor (14) zeigte, d
ein Gemisch von Yttererde und Terbinerde war.
MARIGNAC hatte bei seinen Untersuchungen über die Terbinerde ein gelbes Oxyd
gefunden, dessen Spectrum von SORET(12) untersucht wurde und das dieser X nannte.
Um das Philippin DELAFONTAINE's zu untersuchen, erhitzte MaRiGNAC (15)
das salpetersaure. Salz der Erbinerde bis zur Bildung basischer Salze. Er fand
in der That, dass die bis dahin als homogen angesehene Erbinerde sich in zwei
Oxyde spalte. Er isolirte ein neues weisses Oxyd, welches farblose Salze liefere
und das er Ytterbinerde nannte. Später, im J. 1879, hat NiLson (16) mit
grossern Mengen von Erbinerde die Versuche MARIGNAC's wiederholt und noch
ein Oxyd, die Scandinerde, entdeckt.
Um die wahre Erbinerde, die ein ganz eigenthümliches Absorptionsspectrum
liefert, zu isoliren, hat CLEvE (17) eine genaue Untersuchung der Erbinerde aus-
geführt und dabei gefunden, dass nach Abscheidung des Ytterbins und des Scan-
dins der Rückstand noch in drei Oxyde gespalten werden kann, die er Th ulin-,
Erbin- und Holminerde genannt hat.
SORET (12) hat dann durch Untersuchung der betreffenden Spectra nachge-
Wiesen, dass das Holmin Crkve’s sein X sei.
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