Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

      
   
   
   
   
   
     
   
   
   
   
   
   
  
    
    
   
    
      
  
    
    
     
   
    
    
    
   
   
   
   
    
    
74 Handwörterbuch, der Chemie. 
Es ist eine bei 168—170? siedende Flüssigkeit, welche bei — 15? noch nicht er- 
starrt. Durch Einwirkung von Brom entsteht das in Alkohol sehr schwer lósliche 
'Tribromhemellithol, welches schóne, bei 2945? schmelzende Nadeln bildet. 
Pseudocumol, C,H,CH,CH,CH,.  Dasselbe findet (5, 9) sich neben 
1 2 4 
Mesitylen in dem bei 160—168? siedenden Theil des Steinkohlentheerdls. Syn- 
thetisch entsteht es durch Einwirkung von Jodmethyl und Natrium auf Brom- 
p-Xylol (3, 6, C,H,CH,BrCH,, Brom-m-Xylol (4), C,H,BrCH,CH,, oder 
1 2 4 1 2 4 
auf Dibromtoluol (6), C;H,Br,CH,, (Siedep. 239— 241^), durch Einwirkung von 
Aluminiumchlorid auf Toluol (7) und Chlormethyl, und durch Behandlung von 
Phoron (8), C,H,,O, mit Wasser entziehenden Mitteln, wie Chlorzink und Phos- 
phorsáureanhydrid. 
Zur Gewinnung des Cumols aus Steinkohlentheeról (9) wird der Mesitylen und Cumol ent- 
haltende Theil zunüchst in die Sulfosiuren, C,H,,S O,H, übergeführt, aus den Natriumsalzen 
derselben werden mit Phosphorpentachlorid die Chloride, C,H,,SO,Cl, und dann mit Ammoniak 
die Amide, C,H, ,SO,NH,, dargestellt. Aus der alkoholischen Lösung der Amide scheidet sich 
zunächst das schwer lösliche, bei 175—176° schmelzende Pseudocumolsulfamid in kurzen pris- 
matischen Nadeln ab, während die Mutterlauge das bei 141—142? schmelzende Mesitylensulfamid 
enthält. Durch Erhitzen mit rauchender Salzsäure auf 170—175° wird das Amid in den Kohlen- 
wasserstoff umgewandelt. Auch die Schwerlöslichkeit (7) der Pseudocumolschwefelsäure in ver- 
dünnter Schwefeisäure, und die leichtere Zersetzung der Mesiiylenschwefelsäure (10) durch Salz- 
säure kann zur Trennung benutzt werden. 
Das Pseudocumol is: ein farbloses, bei 1€9:8? siedendes Oel Spec. 
Gew. — 0:8643 bei 0?. Durch Oxydation desselben entstehen, Xylylsáure, 
C, H5C O,HCH,CH;, p-Xylylsáure, C H,CH,CH,CO,H, und Xylidinsáure, 
C,H,CH,(CO,H),. Brom bildet Substitutionsprodukte. 
Brompseudocumol (1r), Cj,H,Br(CH,),, bildet glänzende, bei 73? 
schmelzende Blittchen. Siedep. 230—240°. Durch Auflósen in rauchender 
Salpetersáure entsteht bei 214—915? schmelzendes Bromdinitrocumol. 
Dibrompseudocumol (12), C,HBr,(CH,),, krystallisirt aus Alkohol in 
langen, bei 63—64° schmelzenden Nadeln. Siedep. 277—278°. 
Tribrompseudocumol (4), C,Br,(CH,),, bildet farblose, in Alkohol 
schwer lösliche Nadeln, welche bei 225—226° schmelzen. 
Nitropseudocumol (4, 13) C;H,NO,(CH,),, entsteht beim Auflósen von 
Cumol in kalter rauchender Salpetersüure und krystallisirt in fast farblosen, bei 
71° schmelzenden Nadeln, welche am Lichte gelb werden. 
Trinitropseudocumol (4, C,(NO,),(CH,),, durch Einwirkung von Sal- 
petersáure und Schwefelsáure auf Cumol dargestellt, krystallisirt aus Benzol in 
kurzen, quadratischen Prismen, welche bei 185? schmelzen. 
Amidopseudocumol, Pseudocumidin (13), C;H;NH,4(CH,);, wird durch 
Reduction des Nitrocumols mit Zinn und Salzsáure dargestellt und krystallisirt 
aus heissem Wasser in langen, seideglünzenden, bei 62? schmelzenden Nadeln. 
Das salzsaure Salz bildet Prismen. : 
Nitroamidopseudocumol (4), C,HNO,NH,(CH,),, durch Einleiten von 
Schwefelwasserstoff in eine alkoholische, ammoniakalische Lôsung von Trinitro- 
cumol erhalten, bildet goldgelbe, glänzende Nadeln, welche bei 137° schmelzen. 
Das salzsaure und schwefelsaure Salz krystallisiren gut. Letzteres ist sehr wenig 
löslich in Wasser. 
Mesitylen, C, H,CH,CH,CH;. Siehe den Artikel. 
1 
M: 
+ 
l. 
Natriur 
wassers 
Flüssig 
9 
“ie 
und Jo 
Oxydat 
Auflós 
flüssige 
Di 
denen 
geben 
T 
heissen 
P3 
i. 
Propyll 
dargest 
bei 0°. 
p^ 
gleiche 
ein far 
bildet 
Wassei 
Amin 
steht | 
A 
2. 
Kohle 
oder ] 
Natriu 
chloric 
bromic 
Die Ei 
Alum 
bei 15 
säure 
Substit 
Hexab 
P: 
keit. 
P 
Nadeli
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.