Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 3. Band)

     
   
   
   
   
   
   
   
  
   
  
   
   
  
   
    
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
  
   
  
   
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Cyanverbindungen. 87 
Mit trocknem Ammoniak vereinigt sich das Dicyan im Verhältniss gleicher 
Volumen zu einer pechschwarzen, sprôden, amorphen Masse, dem Hydrazulmin, 
(C4N,H;)« — (C, N.H, ?) (61). Dasselbe zersetzt sich beim Erhitzen, ohne zu 
schmelzen und hinterlässt zunächst Paracyan. Wasser spaltet aus dem Hydra- 
zulmin Ammoniak ab und giebt das Hydrazulmoxin, C,H,N,O, als eine in 
kaltem Wasser fast unlösliche, braune, flockige Masse, die mit Kalilauge, sowie 
mit concentrirter Schwefelsäure braune, schön dunkelgrün fluorescirende Lösungen 
bildet. Aus diesem Hydrazulmoxin besteht im Wesentlichen auch die sogen. 
Azulmsäure, welche sich bei der spontanen Zersetzung wässriger Lösungen von 
Dicyan, Blausäure oder Cyankalium absetzt (62, 63). Direkt erhält man das 
Hydrazulmoxin durch Einleiten von Dicyan in sehr concentrirtes wässriges 
Ammoniak. Bei Anwendung von verdünntem Ammoniak entstehen vorwiegend 
Oxamid, oxalsaures und oxaminsaures Ammoniak. 
Bei anhaltendem Kochen mit Wasser geht das Hydrazulmoxin unter Ammoniak- 
verlust in eine gelbe Substanz, C,H,N,O,$(4- 1H,50), über, die mit der Mykomelin- 
säure identisch zu sein scheint. — Azulmoxin, C,H,N,0,(+ £H,0), ist eine 
Substanz genannt worden, welche durch Oxydation des Hydrazulmoxins mittelst 
übermangansauren Kaliums oder concentrirter Salpetersäure entsteht. Rothgelbes, 
krystallinisches Pulver, unlóslich in Wasser, mif gelber Farbe lóslich in Ammoniak 
und in concentrirter Schwefelsäure. Die letztere Lösung zeigt eine besonders 
schóne, gelbgrüne Fluorescenz. 
In ähnlicher Weise wie mit Ammoniak vermag sich das Dicyan mit den methylirten 
Ammoniakbasen und mit Hydroxylamin zu verbinden. Auch mit den aromatischen Basen, wie 
Anilin, liefert es Additionsprodukte, wie (C,;H,N),: C,N,. Ferner addirt es sich zu Alkaloiden. 
zu aromatischen Amidosäuren, zu Pyrogallol u. s. w. (S. die betr. Verbindungen.) 
Sowie das Dicyan durch Aufnahme von Wasser Oxamid bilden kann, so 
verbindet es sich mit 2 Mol. Schwefelwasserstoff direkt zu dem Dithiooxamid 
(Rubeanwasserstoff) Bei Addition von nur einem Mol. Schwefelwasserstoff 
entsteht der dem Cyapnformamid entsprechende Flav eanwasserstoff (64—68). 
Flaveanwasserstoff, CN:CS-NH,. Cyanthioformamid. 
Schwefelwasserstoff wird zugleich mit sehr überschüssigem Dicyan in einen geräumigen, 
mit Wasser benetzten Kolben geleitet. Die entstehenden Krystalle nimmt man in Aether auf 
und lässt diesen verdunsten. 
Gelbe, geruchlose Nadeln vor scharfem, dann bitterem Geschmack, löslich 
in Wasser, Alkohol und besonders leicht in Aether. Leicht zersetzlich. Beim 
Erhitzen mit verdünnten Alkalien oder Säuren entstehen Oxalsäure, Ammoniak 
und Schwefelwasserstoff, mit concentrirter Kalilauge Schwefelkalium, Cyankalium 
und Rhodankalium. Silberlösung giebt Schwefelsilber und Dicyan. Bleilösung 
wird erst nach längerer Zeit gefällt. 
Rubeanwasserstoff, NH,-CS-CS-NH,. Dithiooxamid. 
Dicyan wird mit überschüssigem Schwefelwasserstoff in Alkohol geleitet und die ausge- 
schiedene Verbindung aus Alkohol umkrystallisirt. 
Kleine orangerothe Krystalle, schwer lóslich in kaltem Wasser, leichter in 
Alkohol und Aether, sowie in kalter, verdünnter Kalilauge. In der Hitze werden 
sie durch Kalilauge und durch verdünnte Salzsáure wie die vorige Verbindung 
zersetzt. 
Mit Silber-, Blei- und Kupfersalzen giebt die Lósung Niederschläge. 
Die Bleiverbindung, (C,S,N,H,)Pb, ist durch Füllung der alkoholischen Lósung mit 
unzureichendem essigsaurem Blei zu erhalten. Gelbes Pulver, welches beim Kochen mit Wasser 
Schwefelblei und Dicyan liefert. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
	        
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