Handwörterbuch der Chemie.
Farblose, in Wasser unlösliche Flüssigkeit von eigenthümlichern Geruch,
welche bei 32° siedet und in Kältemischung sowie durch ihre eigene Verdunstungs-
kälte krystallinisch erstarrt.
Das Furfuran wird von Alkalien weder gelöst noch verändert, entwickelt mit
den Alkalimetallen keinen Wasserstoff und giebt mit Eisenchlorid keine Färbung.
Verdünnte Säuren erzeugen schon in der Kälte eine dem aus Pyrrol entstehenden
Pyrrolroth ähnliche Substanz (C,4H,,0,?), welche sich als braunschwarze,
amorphe Masse oder bei vorsichtigem Ueberschichten als leichtes, hellbraunes
Pulver absetzt. Mit concentrirter Salzsäure verläuft die Einwirkung explosions-
artig (1, 17). Mit Brom liefert das Furfuran Substitutionsprodukte (16), mit Isatin
oder Phenanthrenchinon und Schwefelsäure ähnliche Farbstoffe wie das Thiophen
(15). Mit Methylal entstehen verschiedene feste Condensationsprodukte (15).
Dihydrofurfuran, C,H,O, entsteht neben dem isomeren Crotonaldehyd, Crotonylen und
anderen Produkten, wenn das durch Kochen von Erythrit mit Ameisensüure gewonnene feste
Formiatgemenge auf 210—220? erhitzt wird. Es ist eine bei 67? siedende Flüssigkeit, welche
von Süuren und Alkalien nicht angegriffen, durch Phosphorpentachlorid in Furfuran übergeführt
wird (19).
CH=—CBr
a-Dibromfurfuran, C,H,Br,O — | NO, entsteht bei vorsichtigem Zusatz von
CHzCBr^
Brom zu einer Lósung von Monobrompyroschleimsáure in überschüssiger Kalilauge, wobei es
sich als schweres, farbioses, aromatisch riechendes Oel abscheidet. Es siedet unter gewóhnlichem
Druck bei 164—165? unter unbedeutender Zersetzung, unter 15 Millim. Druck ganz unzersetzt
bei 62—63° In der Kälte wird es fest. Schmp. 9—10?. In Berührung mit der Luft ver-
ändert es sich rasch, färbt sich gelb, nimmt eine stark saure Reaction an und verwandelt sich
nach einiger Zeit in ein amorphes, indifferentes, in den gewöhnlichen Lösungsmitteln unlösliches
Polymerisationsprodukt. Aus dem mit Wasser überschichteten a-Dibromfurfuran entsteht an der
Luft Bromwasserstoff und Maleinsáure, woraus sich die obige Constitution ergiebt. Auch durch
gemüssigte Einwirkung von Saipetersüure in der Külte wird anscheinend Maleinsáure erzeugt,
während in der Wärme Fumarsäure entsteht (20).
Ein Dibromfurfuran ist auch durch direktes Bromiren des Furfurans erhalten worden (16).
H
CBr—CBr,
a-Dibromfurfurantetrabromid, C,H,Br,0 = Iu NO, entsteht durch Addition
CBr—CBr,
von Brom zu der vorigen Verbindung. Leichter wird es direkt aus der Monobrompyroschleim-
siure erhalten: C,H ;BrO, + 3Br, = C,H,Br;O + CO, 4 HBr, indem man die alkalische
Lösung dieser Säure mit überschüssigem Brom versetzt und das fest gewordene Produkt aus
Alkohol oder Ligroin umkrystallisirt.
Feine, farblose Prismen, leicht löslich in Aether, Chloroform und Schwefelkohlenstoff.
Schmp. 110— 111?. Beim Kochen mit Wasser entsteht Bromwasserstoff und Monobromfumar-
süure, wenn aber die Flüssigkeit von vornherein durch kohlensauren Kalk neutral gehalten wird,
so resultirt Monobrommaleinsüure. Rauchende Salpetersäure erzeugt schon in der Kälte Iso-
dibrombernsteinsäure (21, 20).
8-Dibromfurfurantetrabromid, C,H,Br,O, bildet sich in geringer Menge neben der
vorigen Verbindung aus Monobrompyroschleimsáure und Brom. Schmp. ca. 55°. Es wird durch
rauchende Salpetersäure in die gewóhnliche Dibrombernsteinsüure übergeführt (20).
Tetrabromfurfuran, C,Br,O, wurde durch Behandlung des a-Dibromtetrabromids mit
alkoholischer Kalilauge gewonnen. Es entsteht auch durch Einwirkung von wissrigem Brom
auf Tribrompyroschleimsáure (100). Es krystallisirt aus Alkohol in langen, seideglinzenden
Nadeln, die bei 63? schmelzen (21). Durch Kochen mit verdünnter Salpetersäure oder Brom-
wasser wird es in Dibrommaleinsüure übergeführt (20).
Tetrabromfurfurandibromid, C,Br,O, entsteht durch Addition von Brom zu der
' vorigen Verbindung. Sechsseitige Blättchen, leicht löslich in Aether und Chloroform, weniger
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