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Galle. 299
Die wässrige Lösung reagirt sauer, schmeckt bitter und süsslich und treibt
aus kohlensauren Alkalien Kohlensäure aus unter Bildung von Alkalisalzen.
Glycocholsaures Natron, C,,H,,NaNO,, enthált man durch Absättigen
von Glycocholsäure mit Natriumcarbonat, Verdampfen zur Trockne, Aufnehmen
in absoluten Alkohol. Versetzt man die Lösung mit Aether, so scheidet es sich
nach einiger Zeit in denselben Formen wie die krystallisirte Galle aus. Es ist
in Wasser sehr leicht lóslich, wenig lóslich in Alkohol (100 Thle. lósen 3:9 Thle.).
Die wässrige Lôsung ist rechtsdrehend [a]p = + 25°7 [HOPPE-SEYLER (8)]. Kalium
und Ammoniumsalz sind dem Natriumsalz ähnlich. Die Lôsungen der glycochol-
sauren Alkalien schäumen beim Schütteln und sind im Stande kleine Mengen
von Neutralfett klar zu lösen. Die Salze der schweren Metalle sind unlösliche,
jedoch meistens in Alkohol lösliche Niederschläge, die beim Zusatz unorganischer
Metallsalze zu den Lösungen der glycocholsauren Alkalien ausfallen [STRECKER (2)].
Von den Zersetzungen der Glycocholsäure ist bei weitem die wichtigste
die Spaltung derselben unter Wasseraufnahme in Cholsäure und Glycocoll nach
der Formel C,,H,,NO, J- H,O — C,H,NO, + C,,H, ,0,.
Sie erfolgt durch die Einwirkung starker Alkalien, namentlich durch mehr-
stündiges Kochen mit heissgesáttigtem Barytwasser, langsam auch durch Fáulniss-
bacterien, namentlich in der Galle selbst, wenn sie längere Zeit an der Luft
stehend sich selbst überlassen bleibt. Auch Mineralsáuren bewirken diese Spaltung,
die Cholsáure geht dabei jedoch in ihr Anhydrid, das Dyslysin, C,, HO; (s.
weiter unten), über.
Sonstige Zersetzungsprodukte der Glycocholsáure werden weiter unten bei
der Cholsáure abgehandelt werden, es sei hier nur ein Zersetzungsprodukt er-
wáhnt, welches noch die Elemente des Glycocolls im Molekül enthält, die von
STRECKER beschriebene Glycocholonsäure, C,,H,,NO,. Sie entsteht durch An-
hydridbildung, zu der die Gallensiuren sehr geneigt sind, beim Erhitzen von
Glycocholsáure auf 100?, sowie im ersten Stadium der Einwirkung von Mineral-
sáuren.
Der rohen Glycocnolsáure, in welcher Weise sie auch aus der Galle darge-
stellt sein mag, ist stets in geringer Menge eine isomere Säure, die Paraglycochol-
sdure [STRECKER (2)| beigemischt. Sie unterscheidet sich von der Glycocholsäure
durch ihre Unlóslichkeit in Wasser, geht aber sehr leicht, so durch Auflósen in
Alkohol und Wasserzusatz, in Glycocholsáure über. Auch in den Salzen besteht
sie nicht als solche fort.
Taurocholsäure, C,,H,,NSO, (DEMARÇAV's und STRECKER's Choleïnsäure).
Darstellung aus Rindergalle schwierig und wohl noch nicht vollkommen geglückt.
Rindergalle wird mit neutralem Bleiacetat ausgefällt, das nur Glycocholsäure ausfällt
neben Spuren von Taurocholsäure; das Filtrat fällt man fractionirt mit kleinen Mengen
basischem Bleiacetat. Die ersten Antheile enthalten Gemische beider Säuren, die letzten An-
theile bestehen wesentlich aus taurocholsaurem Blei. Man ló:t. den Niederschlag in heissem
Alkohol, giesst die Lósung in Wasser, sammelt und trocknet den ausgeschiedenen Niederschlag,
lóst wieder in Alkohol, zersetzt durch Schwefelwasserstoff und verdunstet das Filtrat zuletzt im
Vacuum [LIEBERKÜHN (9)]. Besser benutzt man als Ausgangsmaterial Hundegalle, welche keine
Glycocholsäure enthält. Man behandelt dieselbe so, wie bei der Darstellung der »krystallisirten
Galle« angegeben, löst das erhaltene taurocholsaure Natron in Wasser, fällt daraus die Säure
durch Bleiessig und Ammoniak, zerlegt den in Alkohol suspendirten Niederschlag durch Schwefel-
wasserstoff, verdunstet das Filtrat bei sehr gelinder Wärme auf ein kleines Volumen, fällt mit
grossem Ueberschuss von Aether. Der syrupartige Niederschlag verwandelt sich beim Stehen
grösstentheils in feine, seidenglänzende, an der Luft schnell zerfliessende Nadeln [PARKE (10)].