Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 4. Band)

   
   
   
  
   
    
   
    
   
    
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
    
  
  
   
   
   
    
   
  
    
    
   
   
   
  
  
  
   
  
  
    
   
  
  
   
   
  
     
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langsame Abkühlung Hauptbedingung für Erzielung eines schónen Aventurin- 
glases. 
Irisirendes Glas. In neuererZeit kommen vielfach Luxusgegenstände aus Glas 
in den Handel, welche im auffallenden Lichte einen schónen Reflex in den Regen- 
bogenfarben zeigen. Dieses sogen. irisirende Glas wird erhalten durch Aufstreichen 
einer Mischung von Harz, Lavendelól und salpetersaurem Wismuth, dem noch etwas 
Goldjodür oder Cyangold zugefügt wurde, auf gewóhnliches Glas und Einbrennen 
dieses Ueberzuges in einer Muffel. Auch andere Metallsalze wirken irisirend. 
Aetzen des Glases. Die Fähigkeit der Flusssäure, das Glas anzugreifen, 
benutzt man schon lange, um Zeichnungen in das Glas einzuützen und zwar ver- 
wendet man die Flusssáure entweder in Dampfform oder als wässrige Lösung. Es 
wird das zu ätzende Glas mit einer der Einwirkung der Flusssäure widerstehenden 
Deckmasse, z. B. Wachs oder Paraffın, überzogen, die Zeichnung eingekritzt und 
das blosgelegte Glas mit Flusssäure behandelt. Nach vollzogener Aetzung entfernt 
man den Deckgrund mit einem entsprechenden Lösungsmittel. In neuerer Zeit 
wird auch ein mechanisches Aetzverfahren vielfach gebraucht, welches darin be- 
steht, dass man mit Hilfe eines Luftstromes einen Sandstrahl gegen den zu ätzen- 
den Gegenstand bläst. Auch hierbei werden Stellen des Glases, welche unan- 
gegriffen bleiben sollen, vor dem Aufblasen des Sandes mit Deckgrund versehen. 
Hartglas. Das Hartglas (59) (elastisches Glas, Vulkanglas) ist im Jahre 1874 
von DE LA BASTIE, und, wie es scheint, unabhängig davon auch von PIEPER er- 
funden worden. Das Verfahren von DE LA BASTIE besteht darin, dass die bereits 
fertig gestellten Glaswaaren nochmals auf mindestens Rothglut erhitzt und dann 
in einem etwa 300° warmen Bade (Oel, Paraffin, Glycerin) plötzlich abgekühlt 
werden. In dem Bade ist ein Geflecht aus Draht angebracht, auf das die Gegen- 
stände beim Einbringen in das Bad gelegt werden. PIEPER benutzte zum Ab- 
schrecken seines Glases kein Bad, sondern bewirkt die Abkühlung durch Auf- 
blasen von Luft oder Wasserdampf. Die auf diese Weise hergestellten Gläser 
zeigen eine bedeutende Härte, eine um Vieles stärkere Widerstandstähigkeit gegen 
Stoss gegenüber gewöhnlichem Glas und sind wenig empfindlich gegen plötzliche 
Temperaturunterschiede. "Trotz dieser entschiedenen Vorzüge hat sich das Hart- 
glas eine weitere Verbreitung doch nicht erringen können, hauptsächlich wohl 
desshalb, weil es im Aeussern unansehnlich ist, sich nicht mit Diamant schneiden 
lässt, sondern, sowie es geritzt wird, explosionsartig in viele kleine Stückchen 
zerfährt und auch, wie in einzelnen Fällen, beobachtet worden ist, ohne nach- 
weisbare äussere Ursache plötzlich mit starkem Knall in Stücke springt. Es ist 
unzweifelhaft, dass das Hartglas seine Eigenschaften Spannungserscheinungen ver- 
dankt, die ähnlich wie in den Glasthränen durch die plötzliche Abkühlung her- 
vorgerufen sind. Man ist gegenwärtig noch immer damit beschäftigt, Versuche 
zur Gewinnung von Hartglas mit besseren Eigenschaften zu machen und ist in 
dieser Hinsicht besonders das Verfahren von SIEMENS (60) bemerkenswerth, nach 
welchem er sein sogen. Presshartglas herstellt. SIEMENS härtet sein Glas nicht durch 
Abschrecken in Bädern, auch werden nicht die fertigen Gegenstände gehärtet, son- 
dern man benutzt dabei die kalten und harten Flächen der Pressformen, um dem 
Glas gleichzeitig die gewünschte Form und auch die zur Härtung nothwendige 
Abktihlung zu ertheilen. SIEMENS wendet dieses Verfahren auch an zur Her- 
stellung von Eisenbahnschwellen und Mühlsteinen aus Glas, die sich durch grosse 
Festigkeit auszeichnen sollen. 
Das Wasserglas ist 1818 von v. FUCHS entdeckt worden. Man unterschei- 
   
	        
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