478 Handwörterbuch der Chemie.
Indigblau, noch Indigweiss liefert, dass aber Indigblau (und anscheinend Indi-
rubin) entsteht, wenn dann Eisenchlorid hinzugebracht wird.
Inula-Glycosid?. Aus der frischen Wurzel von Znula helenium L. lässt sich
nach SCHOONBROODT (374) durch Alkohol eine daraus in farblosen, regelmässig
sechsseitigen Prismen krystallisirende, süss schmeckende Verbindung ausziehen,
welche bei der Zersetzung durch Hitze Helenin liefert und anscheinend ein Gly-
cosid ist.
Karakin. Aus den bitter schmeckenden und giftig wirkenden Karakabeeren
(Früchten eines neuseeländischen Baumes, Corynonocarpus laevigata) isolirte
SKEY (375) diese krystallisirbare, stickstofffreie, anscheinend glycosidische Ver-
bindung.
Die Kerne wurden zerstampft und mit kaltem Wasser ausgezogen, bis der mehlige Rückstand
nicht mehr bitter schmeckte. Aus dem mit ein wenig Essigsüure versetzten und filtrirten Auszug
nahm Thierkohle das Karakin auf, welches sich ihr durch. siedenden Alkohol wieder ent-
ziehen liess.
Strahlig gruppirte, farblose, perlmutterglánzende Krystalle von sehr schwach
saurer Reaktion, schwer lóslich in kaltem, leichter in siedendem Wasser, sowie
in Alkohol, Salzsáure, Ammoniak und Alkalien, unlóslich in Aether und Chloro-
form. Schmp. 100?. Mit heisser Schwefelsáure fürbt sich das Karakin dunkel
rosenroth. Es reducirt in der Wärme alkalische Kupferlösung.
Kelin. Aus dem Samen einer Umbellifere, Ammi Wisnaga, durch Mischen
mit gelóschtem Kalk und Alkohol, Eintrocknen und Ausziehen mit Aether ge-
wonnenes Glycosid (376). Feine, weisse, seideglinzende Nadeln. In kaltem
Wasser sehr schwer lóslich. Brechenerregend und narkotisch.
Laurocerasin| S. Amygdalin (amorphes).
Limonin, C4 4H,,0,? (344), Bestandtheil der Apfelsinen- und Citronenkerne.
Vermuthlich ein Glycosid. Zuerst vod BERNavs (342) dargestellt.
Die zerstossenen Kerne werden mit Weingeist ausgekocht. Das nach dem Abdestilliren des
Weingeists auskrystallisirende Rohprodukt wird durch Schwefelkohlenstoff von Fett befreit und
aus Alkohol oder Essigsáure umkrystallisirt (344), vergl. (343).
Farblose, glänzende Blättchen von bitterem Geschmack. Schmp. 275°.
Wenig lôslich in Wasser und Aether, leicht in Weingeist und Essigsäure, sowie
auch in Alkalien. Schwefelsäure löst es mit blutrother Farbe.
Loganin, C,gH350,, oder C,,H,,0,, () (377), Bestandtheil der Pulpa, in
welche die Samen von Szrychnos nux vomica L. eingebettet sind. Durch Extra-
hiren mit einem Gemisch von Alkohol und Chloroform und Umkrystallisiren aus
Alkohol gewonnen.
Farblose Prismen, leicht lóslich in Wasser und Alkohol, weniger in Chloro-
form und Aether, bei 215? schmelzend. Das Loganin giebt beim Erwármen mit
concentrirter Schwefelsäure eine schön rothe Färbung. Beim Kochen mit ver-
dünnter Schwefelsäure spaltet es sich in eine Glycose und »Loganetin.«
Die Pulpa enthält 4—5% Loganin. Kleine Mengen desselben kommen neben
Strychnin und Brucin auch in dem Samen der Pflanze vor.
Lokaonsäure (Lokaïn), C, 5H, 509 7 (378), färbender Bestandtheil des »Lokao«
oder »Chinesisch-Grün,« eines Thonerde und kohlensauren Kalk enthaltenden
Farblacks, der in China angeblich aus den Rinden verschiedener AZazmus-Arten
bereitet wird. Der Farbstoff wurde zuerst 1872 von CLOEZ und GUIGNET (379)
chemisch untersucht, welche ihn als »Lokain« bezeichneten und ihm die Formel
CosH;4O,; beilegten. Von Kavser (378) wurde die obige Zusammensetzung
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