Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 4. Band)

   
500 Handwörterbuch der Chemie. 
m-Amidobenzoesáure-Helicin, | CjH,,0,. OC, H,. CH(OH): NH. C, H,. CO,H, 
m-Amidobenzoesaure lóst sich leicht in warmer, wüssriger Helicinlósung. Die Flüssigkeit erstarrt 
beim Erkalten zu einer glasartigen Masse, die nach dem Eintrocknen aus Alkohol in glänzenden, 
farblosen, beim Trocknen an der Luft gelb werdenden, bei 142? schmelzenden Blüttchen krystal- 
lisirbar ist. 
Aehnliche Verbindungen wurden mit Amidocuminsáure und mit zwei Amidosalicylsáuren er- 
halten (546). 
m-Amidobenzamid-Helicin, C,H,,0,.O C,H,. CH:N. C,H,. CO. NH, -4- 2H,O 
(547). Farblose Blättchen, welche entwüssert bei 113? schmelzen und durch Erhitzen mit ver- 
dünnter Salzsäure in Salicylaldehyd, m-Amidobenzamid und Dextrose gespalten werden. 
Toluylendiamin und Benzidin liefern mit zwei Molekülen Helicin krystallisirbare Ver- 
bindungen (119). 
Helicinharnstoff, Cj,H,,O,.OC,H,. CH(NH.:CO.NH,),, und der entsprechende 
Helicinsulfoharnstoff bilden sehr leicht lósliche, farblose Krystallpulver (119). 
Das Phenylhydrazinderivat des Helicins, C,H,,0,. OC, H,. CH:N- NH. C,H,, 
scheidet sich aus, wenn man Helicin mit salzsaurem Phenylhydrazin in wüssriger Lósung gelinde 
erwärmt. Weisse, kaum krystallinische Masse, fast unlôslich in kaltem Wasser, löslich in 
heissem, sowie in Alkohol und Aether. Färbt sich beim Trocknen an der Luft braun. Schmelz- 
punkt 187° Durch Emulsin wird die Verbindung in Dextrose und o-Oxybenzylidenphenylhy- 
drazin gespalten (373). 
Helicinaldoxim, C,H,,O0,.OC,H,.CH:N:OH-- H,O. Durch Einwirkung von 
Hydroxylamin auf Helicin in alkoholischer Lósung erhalten. Es krystallisirt aus heissem Alkohol 
in feinen, weissen Nadeln, die bei 190° schmelzen. Ziemlich leicht löslich in Wasser, weniger 
in Alkohol, garnicht in Aether. Emulsin spaltet die Verbindung in Dextrose und Salicylal- 
doxim (373). 
Dem Helicin verwandte künstliche Glycoside. 
Durch Condensation von Helicin mit anderen Aldehyden oder mit Ketonen 
in schwach alkalischer Losung lassen sich kohlenstoffreichere Glycoside auf- 
bauen: 
Gluco-o-Cumaraldehyd, CH 0; OC,H,-CH:CH-CHO + H,0 (548). 
Aus Helicin und Acetaldehyd in mit Natronlauge schwach alkalisch gehaltener 
Lôsung. Es scheidet sich nach dem Ansäuern mit Schwefelsäure krystallinisch 
aus und bildet nach dem Umkrystallisiren aus siedendem Wasser unter Zusatz 
von Thierkohle farblose oder hellgelbe Nadeln, die bei 100° allmählich wasser- 
frei werden und bei 199° schmelzen. In Wasser und Alkohol nur in der Wärme 
leicht löslich. Unlôslich in Aether und Chloroform. Linksdrehend. Emulsin 
spaltet die Verbindung in Dextrose und o-Cumaraldehyd. Bei der Spaltung durch 
heisse, verdünnte Mineralsäuren wird der letztere verharzt. 
Das Phenylhydrazinderivat, C,H,,0,. OC,H,. CH:CH-.CH:N:NH-C,H, (548), 
bildet eine weisse, voluminóse, kaum krystallinische, in kaltem Wasser fast unläsliche Masse. 
Löslich in Alkohol und in heissem Wasser. Färbt sich beim Trocknen an der Luft braun. 
Schmp. 130—132?. 
Gluco-o-Cumaraldoxim, Cj,H,,0,.OC,H,. CH:CH-.CH:N.OH 4- 2H4,O (548), 
krystallisirt aus Alkohol in langen, weissen Nadeln, die bei 230° schmelzen. Leicht löslich in 
heissem Wasser, schwieriger in Alkohol, nicht in Aether. 
Gluco-o-Cumaralkohol, C;H,,0;.O C,H,-. CH: CH-CH,.OH + H,O 
(548). Durch Einwirkung von Natriumamalgam auf den Glucocumaraldehyd er- 
halten. Feine, weisse, bei 115? schmelzende Nadeln, die sich in Alkohol leicht 
lösen und von concentrirter Schwefelsäure, ähnlich wie Salicin, mit rother Farbe 
gelöst werden. Emulsin spaltet die Verbindung in Dextrose und o-Cumaralkohol. 
Gluco-o-Cumarsäuremethylketon, CsH,,0;:OC;FH,CH:CH-CO- 
CH, + H,0 (548). Aus Helicin und Aceton in schwach alkalischer Lösung. 
  
     
    
   
  
  
     
   
     
  
     
   
    
   
    
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
     
    
   
     
    
    
	        
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