Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

  
174 Handwörterbuch der Chemie. 
Die Hydrazine sind ólige Flüssigkeiten oder besitzen einen ziemlich niedrigen 
Schmelzpunkt. In Wasser sind die der Methanreihe leicht, die der Benzolreihe 
wenig löslich; alle lösen sich leicht in Alkohol, Aether oder Benzol. Gemäss 
ihren basischen Eigenschaften verbinden sie sich mit 1 Mol. Säuren zu meist 
krystallisirenden Salzen; die prim. Hydrazine der Fettreihe liefern auch Salze 
mit 2 Mol. Säure, doch sind diese weniger beständig als die ersteren. 
In zahlreichen Reactionen zeigen die Hydrazine ihre Aehnlichkeit mit den 
Aminbasen. Wie diese unterscheiden sie sich auch besonders durch ihr Verhalten 
gegen salpetrige Säure. Die primären Hydrazine (die ja eine primäre und 
eine secundäre Amingruppe enthalten) geben mit salpetriger Säure Nitrosokörper, 
welche unter Abspaltung von Wasser, bes. unter dem Einfluss von verdünntem 
Alkali, glatt in die dem Diazobenzolimid entsprechenden Körper übergehen: 
BNE NH, + HNO, = Ry Ne NES HO 
NO 
R,-N—NH,=R,-N— N+ H,0 
| SI 
NO N S 
Die unsymmetrischen secundáren Hydrazine werden nicht (unter der Vor- 
aussetzung, dass sie eine tertiáre und eine primáre Amingruppe enthalten) nach 
Analogie der Aminbasen, die eine Diazoverbindung oder einen alkohol- resp. 
phenolartigen Kórper erwarten liesse, verändert; die Reaction verláuft sehr charac- 
teristisch für diese Kórper so, dass unter Bildung von Wasser und Stickoxydul 
der umgekehrte Vorgang der Hydrazinbildung stattfindet, Oxydation der Amid- 
gruppe zur Nitrosogruppe und Regeneration des ursprünglichen Nitrosamin: 
RON-NH, + HNC, = R.SN-NO + N,0 + 2H,0. 
Die symmetrischen secundären Hydrazine liefern gleich den primären stick- 
stoffreichere, doch beständigere Nitrosoderivate (1). 
Die Einwirkung von Alkylhalogeniden auf die primären Hydrazine ver- 
lüuft ziemlich complicirt; die unsymmetrisch secundären Hydrazine verbinden sich 
ähnlich den tertiären Aminbasen mit 1 Mol. eines alkoholischen Halogenides zu 
Azoniumverbindungen. 
Gegen Reductionsmittel bestindiger, werden die Hydrazine durch oxy- 
dirende Agentien, denen in erster Linie die Stickstoffgruppe als Angriffsobjekt 
dient, zerstört. So ist die Reduction FEnriNG'scher Lósung ein charakteristisches 
Erkennungsmittel für Hydrazine; die primáren bewirken schon in der Külte, die 
secundáren erst in der Hitze Abscheidung von Kupferoxydul. Mit Quecksilber- 
oxyd gehen die unsymmetrisch secundáren Basen unter Vereinigung zweier Molecüle 
über in die Tetrazone. 
Die Hydrazine besonders der aromatischen Reihe sind sehr reactionsfáhige 
Körper. Mit cyansaurem Kali, Isocyansáure-Aether, Senfólen und Schwefel. 
kohlenstoff vereinigen sich alle zu Abkómmlingen des Harnstoffs. Mit aldehyd- 
und ketonartigen Körpern gehen sie unter Austritt von Wasser ziemlich bestün- 
dige Verbindungen ein. Von besonderer Wichtigkeit sind jene der aromatischen 
Hydrazine mit Ketonen, Ketonsäuren und Aldehyden, indem dieselben beim 
Erwärmen mit verdünnten Mineralsäuren, allgemeiner beim Schmelzen mit Chlor- 
zink unter Abgabe von Ammoniak übergehen in die sonst schwer zugänglichen 
Indole. Mit den Carboketonsäuren liefern die primären aromatischen Hydrazine 
als Condensationsprodukte die Chinizine, Pyridazine und Pyrazole (letztere 
      
   
    
   
    
   
    
   
    
  
    
   
  
  
  
  
  
  
    
   
  
    
   
    
   
    
   
    
   
    
  
      
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