Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

   
290 Handwörterbuch der Chemie. 
Wie Alkalien wirken die verschiedensten Agentien auf die Säure unter Bildung 
von Anthranilsäure ein, so z. B. längeres Kochen mit Wasser; heisse starke Salzsäure, 
mässig concentrirte Schwefelsäure, verdünnte Salpetersäure führen sie in die ent- 
sprechenden Salze der o-Amidobenzoesáure über. Bei der Einwirkung von Brom 
in höherer Temperatur liefert sie hauptsüchlich p-m-Dibrom-o-Amidobenzoesáure 
(Schmp. 926—227?) (118). Von conc. Salpetersäure wird sie in Nitroisatosáure 
verwandelt. Leitet man Salzsüuregas in die alkoholische Lósung der Sáure, so 
erhält man salzsauren Anthranilsäureester, C,H, (NH,) COOC,H,-HCI. Ammo- 
niak liefert Anthranilamid, C,H, (NH,)CONH, (Schmp. 108°, Siedep. 300°), 
Anilin Anthranilanilid (Schmp. 130°) (131). Beim Erhitzen mit Benzoylchlorid er- 
CO 
INNCOC, I, 
setzung mit Ammoniak liefert Isatosäure mit Hydroxylamin o-Amidobenzhydroxam- 
säure, C,H,(NH,) CONHOH (Blätter, Schmp. 82°), mit Phenylhydrazin o-Ami- 
dobenzoylphenylhydrazin, C,H,(N H,) CON, H,C,H, (132). Beim Erhitzen mit 
Aethyl- oder Methylalkohol auf 140° erhält man neben Anthranilsäureestern 
hält man Benzoylanthranil, C;H (s. unten. Analog der Zer- 
carboxylirten Anthranilsäureäthyl- und Methylester, C,H, (COOC,H;)NHCOO H 
und C,H,(COOCH,)NHCOOH (133). 
Ebenso liefert Phenol mit Isatosäure Anthranilsäurephenylester (133), Brenz- 
katechin bei 120— 140° Brenzkatechinmono-o-Amidobenzoyl, Cç H, (NHz) 
COOC,H,OH. Pyrogallussäure wirkt analog. Beim Kochen von Isatosäure 
mit Ameisensäure entsteht neben einer complicirten Verbindung C3, H29) N406, 
Formylanthranilsäure, C,H,(NHCOH)COOH, beim Behandeln mit Phosphor- 
pentachlorid und Zersetzung des Produktes mit Aethylalkohol ein in Nadeln 
krystallisirender, gegen 170? schmelzender Kórper C,;H,,N$,0;. Ebenso erhilt 
man bei Anwendung von Methylalkohol einen bei 210? schmelzenden, in Nadeln 
krystallisirenden Kôrper C, 5H, 5 N305- 
Wird Isatosäure mit in Chloroform suspendirtem Chlorkalk zusammenge- 
bracht, so enthält die Chloroformlôsung nach kurzer Zeit eine mit der Isatosäure 
isomere Säure, welche in kleinen Nadeln krystallisirt, bei 240° schmilzt, sich in 
Alkohol, Aceton und Benzol leicht löst und deren ammoniakalische Lösung beim 
Versetzen mit Salzsäure eine noch nicht bei 260° schmelzende Säure 
liefert (132). 
(CO Um tsteht bei der Oxydati 
decor entsteht bei der Oxydation von 
Chlorisatin mit Chromsäure in Eisessiglôsung. — Perlmutterglänzende, rectanguläre 
Blättchen. Schmp. 265—268°. Beim Behandeln mit kochender concentrirter 
Salzsäure liefert sie Chloranthranilsäure (Schmp. 204°), mit heissem Ammoniak 
das entsprechende Amid (118). 
Chlorisatosäure, C,H,Cl 
7 | 
"-NCOOH 
Säure aus Dichlorisatin. — Gelbe Prismen. Schmilzt bei 254—256? unter Zersetzung. 
Durch längeres Kochen mit conc. Salzsäure liefert sie Dichlor-o-Amidobenzoe- 
säure (Schmp. 222—224°), beim Behandeln mit Ammoniak das entsprechende 
Amid (Schmp. 284°) (118). 
Dichlorisatosäure, C,H,Cl , entsteht wie die vorhergehende 
Bromisatosäure, C,H,BrT | , wird durch Behandeln von Isato- 
SNCOOH 
säure mit Brom in Gegenwart von Eisessig erhalten. — Schmilzt bei 270—275° 
     
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
  
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