Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Alkalien führen das Alloxan zunächst in Alloxansäure über, welche dann 
beim Kochen der Mischung in Harnstoff und Mesoxalsáure (bei grosser Concen- 
tration Oxalsáure) gespalten wird (6). Auch Kalk- oder Barytwasser füllen direkt 
die Alloxansäuresalze (6). Beim Kochen von Alloxan mit überschüssigem essig- 
saurem Blei scheidet sich mesoxalsaures Blei aus, während Harnstoff in Lösung 
bleibt (6). 
Alanin wird beim Erwärmen mit Alloxan dnrch dieses zu Kohlensäure und 
Acetaldehyd oxydirt, wobei das Alloxan in Murexid übergeht. Ebenso werden 
andere Amidosäuren oxydirt, z. B. entstehen aus Leucin Kohlensäure und Valer- 
aldehyd (162). Ueber die Einwirkung auf Anilin, Coniin, Nicotin s. (163). Durch 
Behandlung mit salpetrigsauren Salzen und Essigsáure wird das Alloxan in Oxa- 
lursáure übergeführt (121). Mit salzsaurem Hydroxylamin liefert es Violursäure 
(176). Mit Thiophen giebt es einen tiefblauen Farbstoff (177). 
Verbindungen mit sauren schwefligsauren Alkalien: C,H,N40, -- SO,H(NH,) 
+ H,0. — C,H,N,0, + SO,HNa + 14H,0. — C,H}N,0, + SO,HK + H,0 (156). 
Eine Quecksilberverbindung, C,H,N,0, -J- Hg O 4- 7H,O, entsteht beim Auflósen 
von Quecksilberoxyd in warmer Alloxanlósung, oder beim Versetzen der letzteren mit salpeter- 
saurem Quecksilberoxyd als weisses Pulver, welches bei 100° unter Gelbfärbung 6 Mol. Wasser 
verliert (164). 
Alloxansilber, C,N,O,Ag,, wird durch Zusatz von Silbernitrat und wenig Ammoniak 
aus Alloxanlósung gefällt (140). 
Methylalloxan, C,H(CH,)N,O,, entsteht neben Harnstoff aus der a-Methylharnsäure 
durch Oxydation mittelst Salpetersäure oder Chlor (135, 15), wie das Alloxan aus der Harnsáure. 
Es bildet sich neben Methylharnstoff (146) bei der Behandlung von Theobromin mit chlorsaurem 
Kalium und Salzsáure (165, 166). Die reine Verbindung wurde nicht isolirt. Mit Alkalien giebt 
das Methylalloxan sofort Methylalloxansüure. Heisse Salpetersüure oder chlorsaures Kalium und 
Salzsäure führen es langsam in Methylparabansáure über (135). Mit Schwefelwassserstoff entsteht 
Dimethylalloxantin (146, 166). 
Die Verbindung, C,H(CH,)N20, + SO,HK + H,O, krystallisirt in grossen, monoklinen 
Prismen (166). 
N(CH,)— CO 
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Dimethylalloxan, C,(CH,),N,0,+2H,0=CO C(OH), + H,0, bildet sich 
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N(CH,)—CO 
neben Methylharnstoff bei der Behandlung von Caffein mit chlorsaurem Kalium und Salzsäure: 
C,H, ,N,O, 4- O, + H,0 — C,H,N,0, + C,H;N,0, entsteht auch bei der Oxydation von 
Amalinsäure durch Salpetersäure (167, 166, 146). 
Sechsseitige Tafeln, leicht löslich in Wasser, sehr schwer in Alkohol, unlôslich in Aether. 
Sie verwittern an der Luft und hinterlassen im Vacuum über Schwefelsäure die wasserfreie Ver- 
bindung C,H4N,0, als blassgelbes, in Alkohol und Aether lósliches Pulver, welches sich schon 
unter 100° unter Aufblihung und Bräunung zersetzt. 
Die Lösung färbt die Haut, sowie Holzfaser und Leinwand roth. Mit Eisenvitriol und 
etwas Ammoniak entsteht eine tief indigblaue, mit Eisenchlorid eine braune Färbung (166). 
Schwefelwasserstoff führt das Dimethyloxallan in Amalinsäure (Tetramethylalloxantin) über (146). 
Die Verbindung des Dimethylalloxans mit saurem schwefligsaurem Kalium, C;H;N,0, + SO,KH, 
krystallisirt aus heissem Wasser in grossen, viereckigen Tafeln. Bei 20? in 13:86 Thln. Wasser 
löslich, fast unlóslich in Alkohol (166). 
NH—CO 
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Alloxansáure, C,H,N4,0, — CO CO  , entsteht als erstes Produkt 
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NH, CO,H 
der Einwirkung von Alkalien oder Erdalkalien aus dem Alloxan (6): 
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
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