Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
Handwörterbuch der Chemie. 
  
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Anwendung von Jodlösungen als Titrirflüssigkeit keineswegs. Unterchlorige Säure, 
Chlor (Chlorkalk, Chlorwasser), sowie alle Körper, die aus Salzsäure Chlor frei 
machen, die in Jodkaliumlösung eine äquivalente Menge Jod deplaciren, also 
überhaupt die höheren Oxydationsstufen, namentlich die Peroxide (Eisenoxydsalz, 
Chlorate, Chromate, Manganhyperoxyd) können auf jodometrischem Wege quan- 
titativ bestimmt werden. Jod wirkt auch selbst als energisches Oxydationsmittel 
auf gewisse Substanzen, wie besonders auf schweflige Säure, und beruht darauf 
die jodometrische Bestimmung von antimoniger Säure, arseniger Säure, sowie 
Zinnoxydul- oder Quecksilberoxydulsalzen; auch Arsensáure, Zinn- und Quecksilber- 
Oxydsalze kónnen nach der Reduction durch Jod volumetrisch ermittelt werden. 
Solche jodometrische Bestimmungen sind manchmal den oxydimetrischen 
vorzuziehen. Bei den Jodtitrationen in alkalischer Lósung kommt doppelkohlen- 
saures Natron zur Anwendung; als Indicator dient stets Stárkelósung und da das 
Auftreten einer Farbe von dem Auge immer schürfer erkannt wird als ihr Ver- 
schwinden, so können auch in der Jodometrie mit Vortheil die sogen. Rest- 
Methoden angewendet werden wie in der Alkalimetrie, indem man hier unter- 
schwefligsaures Natron im Ueberschuss zusetzt und letzteren mittelst Jodlósung 
von bekanntem Gehalt zurücktitrirt. 
Erwähnung möge noch die Spurenbestimmung von Schwermetallen, wie Kupfer oder Blei, 
finden, in den Füllen nümlich, wo Salze dieser Metalle als geringe Beimengungen auftreten und 
durch Schwefelwasserstoff nur eine gefürbte Trübung oder eine hóchst unbedeutende Abscheidung 
entsteht, so dass ein gewichtsanalytisches Verfahren schwierig, mindestens sehr zeitraubend würe. 
Man versetzt in solchen Fallen mit einem nicht zu grossen Ueberschuss von Schwefelwasserstoff- 
Wasser (gemessenes Volumen) und titrirt den Ueberschuss mit Jod, ebenso ein dem angewandten 
Volumen gleiches von Schwefelwasserstoff-Wasser; die Differenz ergiebt die zur Bildung von 
Schwefelmetall verbrauchte Quantitüt Schwefelwasserstoff und damit die des Metalls, wenn auch 
nicht gerade mit absoluter Genauigkeit. STOEHR. 
Iridium.*) Das Iridium gehört der Gruppe der Platinmetalle an. Das Platin 
wird in der Natur stets begleitet von Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium, 
und Iridium. Auch ihren chemischen Eigenschaften nach bilden diese Metalle 
*) p) SurrHSON-TENNANT, Philos. Transact. 1804, pag. 411. 2) DESCOTILS, GEHLEN’s 
Journ. Chem. 2, pag. 73. 4) FOURCROY u. VAUQUELIN, GEHLEN's Journ. Chem. 3, pag. 362. 
5) STE. CLAIRE-DEVILLE u, DEBRAY, Ann. chim. phys. (3) 56, pag. 431; Ann. 120, pag. IOI. 
6) Craus, Chem. Centralbl. 1862, pag. 129. 7) STE. CLAIRE-DEVILLE u. DEBRAY, Compt. 
rend. 78, pag. 1502. 8) WOHLER, PoGG. Ann. 31, pag. 161; Ann. 104, pag. 368; 107, pag. 357. 
9) FREMY, Ann. chim. phys. (3) 44, pag. 385; Journ. pr. Chem. 63, pag. 342. 10) CLAUS, 
Petersb. akad. Bull. 4, pag. 469; Chem. Centralbl. 1860, pag. 678; 1862, pag. 129; Journ. pr. 
Chem. 42, pag. 251. 13) WOHLER u. MUCKLE, Ann. 104, pag. 368. 14) MARTIUS, Ann. 107, 
pag. 360. 15) v. D. WEYDE, CARNELLEY's Melting and boiling point tables, London 1885. 
16) VIOLLE, Compt. rend. 89, pag. 702. 17) PICTET, Compt. rend. 88, pag. 1317. 18) STE. 
CLAIRE-DEVILLE u. DEBRAY, Ann. chim. phys. (3) 61, pag. 86 u. 432. 19) BERZELIUs, POGG. 
Ann. 13, pag. 435 u. 527; 15, pag. 208. 20) K. SEUBERT, Ber. II, pag. 1770; L. MEYER u. 
K. SEUBERT, Die Atomgewichte der Elemente, Leipzig 1883. 21) CLAUS, Journ. pr. Chem. 39, 
pag. 104; Ann. 107, pag. 119 u. 136. 22) BOTTGER, Journ: pr. Ch. 3, pag. 277. 23) FELLEN- 
BERG, POGG. Ann. 50, pag. 66. 24) SKOBLIKOFF, Ann. 84, pag. 275. 25) BIRNBAUM, Brom- 
verbindungen des Iridiums, Dissert, Góttingen 1864. 26) OPPLER, Jodverbindungen des Iridiums, 
Dissert, Gottingen 1857. 27) LASSAIGNE, Journ. chem. méd. 11, pag. 62. 28) VAUQUELIN, 
Ann. chim. phys. 89, pag. 150 u. 225. 29) BIRNBAUM, Ann. 136, pag. 179. 30) SEUBERT, 
Ber. 11, pag. 1761. 31) BUNSEN, Ann. 146, pag. 274. 32) GiBBs, Ber. 4, pag. 280. 33) SKOBLI- 
KOFF, Ann. 84, pag. 275. 34) C. VINCENT, Compt. rend. 100, pag. 112. 35) CLAUS, Journ. 
pr. Chem. 42, pag. 351. 36) LECOQ DE BOISBAUDRAN, Compt. rend. 96, pag. 1236, 1406, 1551. 
  
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