Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

  
  
   
   
   
  
   
   
   
   
     
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
    
  
  
374 Handwörterbuch der Chemie, 
dunkelolivengrüne, rhombische Säulen, braunrothe, wenn das entsprechende Rho- 
diumsalz, mit welchem es in allen Verhältnissen zusammen krystallisirt, zugegen ist. 
Ammonium-Iridiumchlorid, Iridiumsalmiak, IrCl,-2NH,CI, wird 
aus der conc. wässrigen Lösung des Iridiumchlorids oder des Natrium-Iridium- 
chlorids in Form kleiner, rothschwarzer Oktaeder gefällt. Dieselben sind isomorph 
mit Platinsalmiak. Beim Glühen derselben bleibt grauer Iridiumschwamm zu- 
rück. Es löst sich in 20 Thln. Wasser mit dunkelbrauner Farbe, noch 40000 Thle. 
Wasser werden davon merklich gelb gefärbt [VAUQUELIN (28)]. 
C. VINCENT (34) hat methylsubstituirte Iridiumsalmiake dargestellt. Mono- 
methylammonium-Iridiumchlorid, IrCl,-2(NH,- CH4CI), bildet braunrothe, 
fast schwarze, kleine hexagonale Tafeln. Das Dimethylaminsalz ist etwas heller 
als das vorige und bildet orthorhombische Oktaéder. Die oktaédrische Trimethyl- 
verbindung ist noch heller gefärbt. 
Kalium-Iridiumch orid, IrCl,2KCI, und Natrium-Iridiumchlorid, 
IrC1,2 NaCl 4- 6 H5O, sind krystallisirende, wasserlôsliche Salze. In der salzsauren 
Lösung des blauen Iridiumhydroxyds kann man  Wasserstoff-Iridiumchlorid, 
IrCl,2HCl, als vorhanden annehmen. Durch Zusatz von Kaliumchlorid erhält 
man das Kaliumsalz in kleinen, schwarzrothen Oktaédern, die in kaltem Wasser 
wenig, leichter in heissem Wasser, in Weingeist nicht lóslich sind. Das leicht 
lósliche Natriumsalz krystallisirt in schwarzen Tafeln oder Sáulen (VAUQUELIN, 
BERZELIUS). 
Auch die Irido- und Iridibromide und -jodide bilden mit den Brom- bezw. Jod- 
alkalien gut krystallisirende Doppelverbindungen. 
Ammonium-Iridiumsesquibromid, Ir,Br,6NH,Br + 3H,0 (Ammo- 
niumiridobromid) entsteht durch Reduction des entsprechenden Iridibromids 
mit schwefliger Sáure und Neutralisiren mit Ammoniumcarbonat. Es krystallisirt 
in dunkelolivengrünen Sáulen. Das Kaliumiridobromid, Ir,Br,6 K Br 4- 6H,0, 
bildet lange, olivengrüne, glänzende, vierseitige Nadeln, die an der Luft verwittern 
und dabei hellgrün und undurchsichtig werden; in Wasser lóslich. 
Das Kalium-Iridibromid, IrBr,2KBr, bildet undurchsichtige, lebhaft 
glänzende, schwarzblaue, reguläre Oktaeder. 
Aus den rubinrothen Lösungen des Iridijodids in den Jodiden der Alkali- 
metalle erhält man schöne krystallisirende Doppelsalze. 
Sauerstoffhaltige Salze. 
Schwefligsaures Iridiumsesquioxyd, Iridosulfit, Ir,(SO,), 4- 6H40. 
Wenn schweflige Sáure in Wasser, welches Iridiumoxydhydrat vertheilt enthilt, 
geleitet wird, so geht ein Theil des letzteren in Lösung. Das hellolivengrüne 
Salz scheidet beim allmáhlichen Verdunsten hellgelbe Krystalle von obiger 
Zusammensetzung ab. Bei vollstándigem Verdampfen bleibt eine braune, gummi- 
artüge Masse zurück. Das krystallinische Salz verliert bei 160—180? das sümmt- 
liche Wasser, bei stárkerem Erhitzen bleibt schwarzes Iridiumoxyd. Wasser löst 
nur wenig, Säuren leicht mit grüner Farbe. Kalilauge färbt braun, indem sich 
das Doppelsulfit von Kalium und Iridiumsesquioxyd bildet, beim Kochen tritt 
Grünfärbung ein unter Abscheidung von Sesquioxyd, das bald in blaues Oxyd- 
hydrat übergeht [BIRNBAUM (29). Der bei der erwähnten Behandlung des Oxyd- 
hydrats mit schwefliger Säure nicht in Lösung gehende Theil ist basisch 
schwefligsauresIridiumsesquioxyd, Ir,0,'SO,+4H,0, eine schwarzbraune, 
amorphe Masse, die bei 100? unter Wasserabgabe zersetzt wird. Salz- und 
     
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