Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

     
  
   
   
   
  
   
   
    
  
   
   
  
   
   
  
   
   
   
   
   
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
   
   
   
    
   
   
    
   
   
  
   
  
   
     
   
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Ferner 
chimie 
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1. 1866, 
5) Ibid. 
y: 
Isomerie. 379 
FarADAY bei der Untersuchung des Oelgases das Butylen, welches er als mit dem 
Aethylen gleich zusammengesetzt, aber sonst verschieden erkannte (5). Schon 
früher hatte BERzELIUS die verschiedenen Modifikationen der Zinnsáure (6) ge- 
funden und im Jahre 183o wird derselbe durch die wichtige Entdeckung, dass 
Traubensáure und Weinsáure dieselbe Zusammensetzung besitzen, zu der oben 
schon erwähnten Einführung des Begriffs Isomerie veranlasst. Etwas später hat 
er auch die Unterscheidung zwischen polymeren und metameren Körpern ge- 
geben (7), von denen die ersteren, Substanzen mit verschiedenem Molekulargewicht 
bezeichnen (oder wie er sich ausdrückt »Atomgewicht«), die letzteren aber gleiches 
Molekulargewicht besitzen, und »im eigentlichen Sinn isomer sind«. Für die ver- 
schiedenen Zustände desselben Elementes ist erst im Jahr 1841 der Begriff Allo- 
tropie von BERzELIUS (8) eingeführt worden. 
Die Erscheinungen der Isomerie, welche namentlich in der organischen Chemie 
immer häufiger aufgefunden wurden, haben auf die Entwicklung dieser Wissen- 
schaft bestimmend eingewirkt, indem die Anstrengungen mehr und mehr darauf 
gerichtet wurden, Erklärungen für diese Thatsachen zu geben. Bis zu einem ge- 
wissen Grad ward dies schon durch die Radikaltheorie möglich, weit vollständiger 
aber ist dies durch die Strukturformeln erreicht worden, die aus der Theorie der 
Valenz hervorgegangen sind. 
Allotropie. 
Allotrope Zustände sind bei sehr vielen Elementen gefunden worden. Die 
bekanntesten und wichtigsten Fälle sind beobachtet worden beim Sauerstoff, 
Schwefel, Selen, Phosphor und Kohlenstoff. Nach den jetzt geltenden An- 
schauungen können sie nur darauf beruhen, dass entweder die Moleküle aus einer 
verschiedenen Zahl von Atomen bestehen (Polymerie) oder dass diese in ver- 
schiedener Weise gruppirt sind. Das Erstere findet bestimmt statt bei dem Sauer- 
stoff und bei dem Schwefel. Man weiss, namentlich durch die Untersuchungen 
von SORET (9), dass das Ozonmolekül aus 3 Atomen besteht, während das ge- 
wöhnliche Sauerstoffmolekül 2 Atome enthält. Auch der Schwefel existirt in 
Dampfform in 2 polymeren Zuständen. Bei niederer Temperatur (500°) besteht 
das Molekül aus 6 Atomen, wührend bei hohen Temperaturen (etwa 1000^) dieses 
Molekül in 3 Theile zerfällt, so dass dann das Molekül nur aus je 2 Atomen be- 
steht (ro). Aehnliche Thatsachen hat man neuerdings auch bei den Halogenen, 
namentlich beim Jod beobachtet (1r). 
In allen diesen Füllen konnte die Molekulargrósse direkt durch Bestimmung 
der Dampfdichte festgestellt werden. Ueberall da wo dies nicht móglich ist, haben 
wir auch kein sicheres Mittel die Molekulargrósse zu ermitteln und in Folge dessen 
kónnen auch nur Vermuthungen über die Ursache der Allotropie geáussert werden. 
Polymerie. 
Wir haben den von BERZELIUS eingeführten Begriff der Polymerie beibehalten 
und verstehen demnach unter polymeren Körpern solche, welche dieselbe relative 
Atomzahl im Molekül besitzen, deren Molekulargewichte aber nicht gleich sind, 
sondern in einem einfachen multiplen Verhältniss zu einander stehen. 
Man kennt eine sehr grosse Zahl hierhergehöriger Fälle und zwar sowohl in 
der anorganischen als in der organischen Chemie, doch sind die letzteren inter- 
essanter und wichtiger, da hier vielfach durch Dampfdichtebestimmungen die 
Molekulargróssen mit Sicherheit festgestellt werden konnten. Von den in die erste 
Klasse gehórigen Beispielen seien desshalb hier nur die verschiedenen Zustánde 
  
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