394 Handwörterbuch der Chemie,
dimorph und dadurch unter einander isomorph wären, z. B. wegen Isomorphie
von NiSO,7H,0, MgSO,7H,0, ZnSO,7H,0 nimmt man NiO, MgO und ZnO
als isomorphe Bestandtheile an, was nicht richtig ist. MgO und NiO sind regulär,
ZnO hexagonal (vielleicht lässt sich ZnO noch regulàr darstellen).
Die an den Elementen im Folgenden mitzutheilenden Beziehungen zeigen,
dass durchaus nicht stets Elemente gleicher Valenz als isomorph zu betrachten
sind, sondern z. B. auch zwei- und einwerthige, so Chlor und Mangan in den Gruppen
MnO, und ClO,, dreiwerthige und vierwerthige wie Bor und Kohlenstoff.
In den meisten Fillen tritt indess bei der isomorphen Vertretung ein uni-
valentes Element an Stelle eines univalenten, oder ein n-valentes an Stelle eines
n-Valenten.
Eine gewisse Analogie mit den gewöhnlich eintretenden Vertretungen lässt
sich indess nicht verkennen, fast in allen solchen Fällen, wo eine gleiche Zahl
univalenter Atome eines Elementes eine gleiche Zahl bi-valenter eines andern
isomorph vertreten, sind die Molekularvolumina v der Verbindungen gleich.
Hierher gehórige Beispiele sind:
Cu,S und CuAgS, Kupferglanz und Silberkupferglanz. Auch hier ist eine
gróssere Gleichheit der Molekularvolumina nicht zu verkennen.
v
Cu,S 27-8
CuAgS 32:5
Kaliumperchlorat und Kaliumpermanganat (14).
7
KCIO, 546
KMnO, 583
Specielles.
Diejenigen Elemente oder die diesen sich analog verhaltenden Atomgruppen, welche sich
gegenseitig so in Verbindungen vertreten kónnen, dass die letzteren isomorph sind, fasst man in
sogen. isomorphen Reihen zusammen. Oft ist indess die Vertretung nicht in allen analog
zusammengesetzten Verbindungen eine isomorphe, sondern nur in einzelnen.
Wir wollen im Folgenden die Reihen aufführen und etwas näher besprechen.
L Die Chlorreihe.
Dieselbe enthält ein- oder dreiwerthige elektronegative Atome oder Atomgruppen. Sie
wurde zuerst von BERZELIUS 1823 aufgestellt.
Zu ihr gehóren zunüchst Fluor, Chlor, Brom, Jod und zwar hauptsáchlich in folgenden
Verbindungen (A' bedeutet stets Fl, Cl, J, Br, in einzelnen Fállen sind freilich nicht alle
Combinationen untersucht, fast stets aber die Chlor-, Brom- und Jodverbindungen). Es sind isomorph:
Die Chloride, Bromide und Jodide von fast allen Metallen, sei es, dass sie wasserfrei oder
wasserhaltig sind.
Die Verbindungen von der Form R,PtR,' + xH,O mit und ohne Wassergehalt, wobei oft
an Stelle von R, auch ein zweiwerthiges Element tritt; es kann auch statt R'(NO) stehen.
Verbindungen von der Formel R,SnR,' + x H,0.
Verbindungen von der Formel NH,BiR,' + H,0.
Verbindungen von der Formel 2K AuR,' + 5H,0.
Verbindungen von der Formel 2 Am,BiR,' + 5H,0.
Ammoniakverbindungen, wie PdR,'2NH,, CdR,'2NH,, PtR,'4NH,, NiR,' 6NH,.
Die Apatite und Wagnerite, d. h. Doppelverbindungen von Magnesiumphosphat resp. Calcium-
phosphat mit Magnesium- resp. Calciumfluorid oder Chlorid.
Die chlorsauren, bromsauren und jodsauren, sowie die überchlor-, überjod- und überbrom-
sauren Salze.
Ferner sind sehr viele organische Chlor-, Brom- und Jodverbindungen resp. Substitutions-
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